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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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dass Sie jemand sein würden, mit dem ich reden kann. Jemand, dem ich ... alles anvertrauen kann. Die Wissenschaft entsprang dem Geist des Menschen. Sie gehört uns. Wir schufen sie, und wir kontrollieren sie. Zauberei ... ist ein wildes Ding, unnatürlich und unkontrollierbar, und verfolgt stets ihre eigenen Absichten. Wir machen Gebrauch davon, wenn wir müssen, doch können wir ihr oder denen, die sie benutzen, niemals trauen. Wenn wir an die Macht kommen, dann wird die Wissenschaft die Zauberei ersetzen. Nur auf diese Weise kann die Menschheit wirklich unabhängig sein. Die Droods sind nur unser erster und wichtigster Feind; sobald sie gestürzt worden sind, werden wir auch jede andere Form von Magie und magischen Kreaturen ausmerzen, und die Menschheit wird endlich frei sein!«
    Ich warf einen Blick auf Molly: Sie war stumm vor Erschütterung; aus ihrem Gesicht war jede Farbe gewichen. Dies war offensichtlich alles neu für sie. Ich legte sanft eine goldene Hand auf ihren Arm, um ihr zu bedeuten, ihren Zorn im Zaum zu halten, bis wir alles gehört hatten. Dass noch mehr kommen würde, konnte ich in Trumans Gesicht lesen.
    »Alle Unerwünschten eliminieren?«, fragte ich. »Das klingt nach einem gewaltigen Unterfangen.«
    »Oh, das ist es auch!«, bestätigte Truman, immer noch lächelnd. »Aber wir haben einen guten Anfang gemacht. Möchten Sie es sehen?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Ja«, sagte Molly.
    Truman kicherte. »Warum nicht? Lassen Sie mich Ihnen die Zukunft zeigen, Molly! Sie werden sie ... lehrreich finden. Kommen Sie mit, Sie alle!«, forderte er uns auf, sah dabei jedoch nur mich an. »Ich habe so lange auf jemanden gewartet, mit dem ich das hier teilen kann, Edwin. Jemanden, der verstehen würde. Kommen Sie mit, Edwin Drood, und sehen Sie, worum es sich beim Manifesten Schicksal eigentlich handelt!«

*

    Solomon Kriegk war ganz und gar nicht glücklich über diese Entwicklung, doch Truman überstimmte ihn, wobei er am Ende recht scharfe Worte wählte. Also führte Kriegk uns zu den Ebenen unter den Bunkern in große Höhlen, die sie selbst aus dem Felsboden gehauen hatten, um das wichtigste Geheimnis des Manifesten Schicksals aufzunehmen. Etwas, das vor dem Fußvolk versteckt werden musste. Kriegk und Truman gingen voran, und ich folgte ihnen mit Molly und den beiden anderen hinter mir. Endlich steuerten wir auf das wahre Herz des Labyrinths zu, wo die letzte Wahrheit ihrer Enthüllung harrte.
    Wir stiegen schweigend im Gänsemarsch über nackte Steintreppenschächte nach unten. Was immer vor uns lag, wir alle konnten fühlen, dass es näher kam - und es fühlte sich sehr kalt an. Molly hielt sich dicht hinter mir; ihr Gesicht war eine starre Maske. Truman tänzelte vor uns her und summte leise eine fröhliche Weise, die nur für ihn Sinn ergab.
    Schließlich kamen wir in einer mächtigen Steinkaverne heraus, deren größter Teil im Dunkeln lag. Die Luft war kalt und feucht, und der Geruch erinnerte mich an die Abwasserkanäle. Es war ein kranker, fauliger Gestank, voller Schmutz und Schmerz und Tod. Sogar Mr. Stich rümpfte die Nase. Keiner von uns sagte etwas. Wir alle wussten, dass wir an einen bösen Ort gekommen waren, wo böse Dinge geschahen. Wir alle außer Truman, der immer noch seine fröhliche Weise summte. Mit einer großspurigen Geste schaltete er sämtliche Lichter auf einmal ein, und der Inhalt der Kaverne lag beleuchtet vor uns. Wir standen auf einem schmalen Laufgang auf halber Höhe der Höhlenwand und blickten auf eine lange Reihe von Zellen hinab, jede mit ihrem eigenen niedergeknüppelten Bewohner. Es erinnerte mich an Dr. Dees Anstalt in der Harley Street, außer dass es hier keine Käfige gab. Nur lange Reihen und Blöcke von Betonboxen mit nackten Betonböden und Toren aus Kalteisen. Keine Betten oder Stühle, nicht einmal Stroh auf den Betonböden; nur Gitterroste aus Eisen, um einige der Abfälle davonzutragen.
    »Davon hab ich nichts gewusst!«, flüsterte Molly mir zu. »Ich schwöre, dass ich nichts davon gewusst habe!«
    »Kommen Sie und sehen Sie, kommen Sie und sehen Sie!«, forderte Truman uns aufgeräumt auf und führte uns vom Laufgang herunter. Wir folgten ihm nach unten, und er ging fröhlich vor uns den Mittelgang entlang und präsentierte uns stolz den Inhalt seiner Zellen. Das Erste, was er uns zeigte, war ein Werwolf in voller Wolfsgestalt. Über zwei Meter von Kopf bis Schwanz, mit silbergrauem Fell, lag er mit ausgestreckten Armen und Beinen auf dem Rücken

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