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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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und schienen durch Mr. Stich durchzufliegen, als ob er nichts als Rauch sei. Kriegk wechselte sein Ziel und visierte die drei Frauen an, aber ich bewegte mich schnell, um sie abzuschirmen. Kriegk hob die andere Hand, und ein versteckter Flammenwerfer in seinem anderen Arm badete meine Rüstung in flüssigem Feuer. Die Hitze war offenbar so entsetzlich, dass sogar Mr. Stich zurückzuckte, aber ich spürte nichts.
    Solomon Kriegk stellte seine Flammen ab und runzelte tief die Stirn, als ob er sich auf ein schwieriges Problem konzentrierte. Dicke Funken statischer Elektrizität erschienen spontan um seinen Kopf herum, wie ein Glorienschein aus elektrischen Fliegen. Sie zischten und knisterten, wurden wilder und kräftiger, und jagten dann auf Mr. Stich zu wie ein Hammerschlag entfesselter Energien. Die Druckwelle riss ihn von den Füßen und schleuderte ihn mehr als fünf Meter durch die Luft, bevor sie ihn mit verheerender Wucht gegen eine Betonwand knallte. Unter der Gewalt des Aufpralls zerbröckelte die ganze Wand und begrub Mr. Stich unter einem Trümmerhaufen. Solomon Kriegk, der Golem mit dem Atomgehirn. Er wandte sich mir zu, und ich nahm meinen Mut zusammen. Früher einmal hätte ich darauf vertraut, dass meine Rüstung mich selbst vor einem Angriff wie diesem schützen würde, aber nach dem Zwischenfall mit dem Elbenlordpfeil war ich nicht mehr so zuversichtlich wie früher einmal. Trotzdem wich ich nicht von der Stelle. Ich war alles, was zwischen den drei Frauen und Kriegks atomarem Angriff stand.
    Und das war der Moment, als die entkommenen Gefangenen über Kriegk herfielen wie ein Rudel heulender Wölfe. Menschen und Nichtmenschen, Dämonen und Geschöpfe der Nacht, sie fielen über ihren gemeinsamen Feind her und suchten ihn durch das schiere Gewicht ihrer Anzahl herunterzuziehen. Klauen und Reißzähne rissen an seinem farblosen Fleisch, doch kein Blut floss. Kriegk wankte unter ihrem Ansturm, doch er fiel nicht. Er schlug mit seinen maschinengetriebenen Armen um sich, warf tote und gebrochene Körper mit entsetzlicher Stärke hierhin und dorthin und wich keinen Zentimeter von der Stelle. Noch mehr Gefangene kamen aus allen Richtungen angerannt, versessen auf eine Chance, ihren verhassten Gefängnisaufseher und Scharfrichter zu Boden zu zerren.
    Während Kriegk völlig in Anspruch genommen war, eilte ich hinüber zu den Trümmern, um nach Mr. Stich zu suchen, aber er erhob sich bereits, gänzlich unversehrt, und bürstete sich pedantisch den Staub von Rock und Abendmantel. Er bückte sich, um seinen Zylinder wieder an sich zu nehmen, und setzte ihn sich lässig wieder auf. Er mochte der schlimmste Serienmörder der Geschichte sein, aber der Mann hatte Stil. Er blickte um sich auf die Reihe der Betonpferche und schüttelte bestimmt den Kopf.
    »Nein. Dafür will ich nicht stehen. Mir sind die Freuden des Leidens und Niedermetzelns nicht unbekannt, Edwin, aber das hier ... Es gibt ein paar Sachen, die ein Gentleman einfach nicht macht!«
    Und er ging mit mir zwischen den Zellen hindurch und half die zu befreien, die sich nicht selbst befreien konnten. Die Werwölfe und die Vampire und dergleichen. Es ging mir gegen den Strich, solche bösartigen und tödlichen Kreaturen zu befreien, nachdem ich sie jahrelang gejagt und getötet hatte, aber ich konnte sie nicht hier lassen. Für die Öfen. Wie Mr. Stich gesagt hatte: Manche Dinge gehen einfach zu weit.
    Das Dämonenhalbblut ließen wir natürlich, wo es war. Wir waren ja nicht blöd.
    Wir kamen von den Betonpferchen zurück und stellten fest, dass Solomon Kriegk immer noch stand, umringt von den Körpern der Toten und Gefallenen. Das Blumenmädchen warf sich auf ihn und schrie etwas Obszönes auf Altwalisisch. Atomare Kräfte brachen aus der Narbenstirn des Golems, trafen das Blumenmädchen und sprengten sie in einem Schauer von Rosenblättern in die Luft. Die Blätter wirbelten in schnellen Kreisen in der Luft, und dann verwandelten sie sich, wurden zu einem Rasiermessersturm aus tausend schneidenden Eulenkrallen. Sie trafen Solomon Kriegk wie ein tödlicher Hagelsturm, zerrten und rissen an seinem bleichen Fleisch, aber noch immer hielt er stand und wollte nicht fallen. Ich hätte ihn vielleicht bewundert, wenn ich ihn nicht so sehr gehasst hätte. (Die Öfen werden niemals kalt ...) Schließlich brach der Rasiermessersturm zusammen, erschöpft, und ich ging vorwärts, um mich mit dem Golem mit dem Atomgehirn zu schlagen. Ich musste jemanden bestrafen

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