Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc
Menschheit aussaugen, überwältigt durch die Wissenschaft und das lautlose Vorgehen speziell ausgebildeter Soldaten. Meine Leute haben viel zu tun dieser Tage, denn sie machen Jagd auf dieses Ungeziefer und bringen es zur Eliminierung hierher. Wir können sie natürlich nicht in der Öffentlichkeit töten; das würde zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es ist besser, dieser magische Dreck weiß nicht, dass wir da draußen sind, auf ihrer Fährte ... Ich wünschte, wir könnten uns die Zeit nehmen, uns ordentlich mit ihnen zu befassen, ihnen die Art von Tod zu geben, den sie verdienen. Sie leiden lassen, wie sie die Menschheit haben leiden lassen. Aber dieses Risiko dürfen wir nicht eingehen. Also bringen wir sie hierher, bis die Zellen voll sind, und dann töten wir sie auf humane Weise und übergeben ihre Körper den reinigenden Flammen. Es ist eine sehr wirkungsvolle Arbeitsweise; die Öfen werden niemals kalt. Darum kümmert sich Solomon. Eine nach der anderen, Kreatur um Kreatur, gewinnen wir unsere Welt von den Monstern zurück, die sie befallen haben.«
»Hier ist nur ein Monster«, sagte Mr. Stich, »und ausnahmsweise bin nicht ich es. Gibt es hier zufällig eine Zelle mit meinem Namen daran?«
»Nicht, solange Sie die Sache unterstützen«, sagte Truman und zwinkerte Mr. Stich tatsächlich schelmisch zu.
»Ich kenne diese Frau«, sagte Molly, die immer noch durch das Gitter aus Kalteisen auf U-Bahn-Ute starrte. »Sie ist meine Freundin.«
»Sie ist eine Blutsaugerin!«, sagte Truman energisch. »Sie stiehlt unschuldigen Männern und Frauen Glück und verkauft es an die, die es nicht verdienen! Sie ist nichts als ein weiterer Parasit der menschlichen Rasse!«
Molly wirbelte herum und funkelte ihn an. »Sie ist meine Freundin!«
Truman drohte ihr mit dem Finger wie einem aufsässigen Kind. »Schauen Sie mich nicht so an, kleine Hexe! Vergessen Sie nicht, wo Ihr Platz ist! Wir gestatten Ihnen, Ihre unnatürlichen Gaben für uns einzusetzen, und dafür dürfen Sie Teil der einzigen Organisation sein, die eine reelle Chance hat, die Droods, die Sie so sehr hassen, zu stürzen. Gehorchen Sie mir, und Sie werden gut belohnt werden in der Welt, die kommt. Es wird einen Platz geben für Sie und Ihresgleichen in der neuen Ordnung, aber nur, solange Sie nicht vergessen, wo Sie hingehören!«
»Das ist das Problem beim Tunnelblick«, sagte Molly. »Alles, was ich sehen konnte, war die Vernichtung der Droods, die Sie versprachen. Und als ich Ihrer Rekrutierungsrede zuhörte, hörte ich deshalb nur, was ich hören wollte. Aber endlich haben Sie mir die Augen geöffnet, Truman.« Sie drehte sich wieder zur Zelle hin. »Ute; ich bin's, Molly. Was meinen Sie, wie die Chancen stehen, dass alle Schlösser an all diesen Zellen aufgehen, alle auf einmal?«
»Nicht gut«, antwortete Ute durch aufgesprungene und geschwollene Lippen, »solange dieses Kalteisengitter meine Magie in Schach hält.«
Molly warf mir einen Blick zu. Ich packte das Stahlgitter mit einer goldenen Hand und riss es geradewegs aus seiner Betonverankerung. Molly gestikulierte einmal, und Utes Ketten fielen von ihr ab. Ute stand auf, streckte sich mühsam und nahm die Augenbinde ab.
»Bingo!«, sagte sie leise. Und jedes Schloss an jeder Zelle ging auf, alle auf einmal.
Truman glotzte mich verdutzt an, als ich das Stahlgitter zu einem Ball zusammenknüllte und ihn ihm dröhnend vor die Füße fallen ließ.
»Sie werden meine Familie niemals ersetzen«, sagte ich. »Sie denken zu klein. Und zu böse.«
Er drehte sich um und rannte und schrie Solomon Kriegk zu, uns aufzuhalten, während er Verstärkung holte. Der Golem mit dem Atomgehirn bewegte sich schnell und versperrte uns den Weg, während sein Meister auf allen vieren die Stufen zum Laufgang erklomm. Rings um uns ergossen sich Kreaturen aus ihren Pferchen, schwankend und taumelnd, endlich frei. In der Ferne plärrten Sirenen. Molly und das Blumenmädchen halfen U-Bahn-Ute, aus ihrer Zelle zu wanken, während Mr. Stich und ich Solomon Kriegk entgegentraten.
Zum ersten Mal lächelte die künstliche Kreatur, und in dem Lächeln lag kein Humor, nur eine schreckliche Befriedigung, dass er endlich dazu kommen würde, das zu tun, wofür er gemacht war. Er hob eine Hand, und eine Gewehrmündung schob sich durch einen Schlitz in seinem Handgelenk. Er bestrich Mr. Stich und mich mit Maschinengewehrfeuer, konnte aber keinen von uns verletzen. Kugeln prallten harmlos von meiner gepanzerten Brust ab
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