Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
Familie. Nicht mehr. Nein. Ich könnte dir nicht mal sagen, warum ich zum Vogelfreien gemacht wurde.« Er blinzelte mich durch seine schweren Gläser traurig an und seufzte wehmütig. »Damals war ich ein geachteter Familiengelehrter. War nie in der Welt draußen, wollte nie. Ich arbeitete an einer offiziell sanktionierten Historie der Familie. Unbeschränkter Zugang zur Bibliothek, Zugang zu allen Dokumenten, Interviews mit jedem, den ich wollte. Jede Menge faszinierende Geschichten ... ehe ich mich's versehe, bin ich auf der Flucht, und die bellende Meute heftet sich an meine Fersen. Zum Glück war ich schon damals so etwas wie ein Voyeur.« Er kicherte. »Nichts Böswilliges. Nicht wirklich. Ich mochte es einfach, Sachen zu wissen ... Es zahlte sich allerdings aus; ich war schon aus dem Herrenhaus raus, in meinem Rucksack so viele Wertsachen, wie ich hineinstopfen konnte, ehe die offizielle Anweisung kam, mich aufzuhalten. Oh, ja ... Ich tauchte hier unter. Ich wusste von diesem Ort. Ich bin nicht der erste Maulwurf unter London, müsst ihr wissen. Es gab andere vor mir, aus verschiedenen Gründen. Ich habe nur weitergebaut, was sie begonnen haben.
    Aber warum ich geächtet worden bin, weiß ich immer noch nicht. Nach all den Jahren des Wühlens und Aushorchens und Lauschens an elektronischen Schlüssellöchern bin ich nicht schlauer als zu Anfang. Nein. Ich kann nur Vermutungen anstellen ... Ich muss kurz davor gestanden haben, etwas wirklich Wichtiges zu entdecken, irgendein unergründliches, dunkles Familiengeheimnis, dass die Droods um jeden Preis verborgen halten müssen ... Ich wünschte nur, ich wüsste, was es war. Ich würde es allen verkaufen, nur um die Familie für das bezahlen zu lassen, was sie mir angetan hat!«
    Wieder eine Sackgasse. Mit finsterer Miene dachte ich nach. »Das erinnert mich stark an das, was dem alten Bibliothekar widerfahren ist«, sagte ich schließlich.
    »Ah, ja«, meinte der Maulwurf. »Armer alter William! Du weißt, was aus ihm geworden ist?«
    »Ja«, sagte ich. »Molly und ich haben ihn heute Morgen besucht. Er konnte uns nicht viel sagen.«
    »Ich bin überrascht, dass er euch überhaupt etwas gesagt hat«, meinte der Maulwurf. »Ich schicke schon seit Jahren Leute zu ihm, die mit ihm reden sollen, ohne Erfolg. Du musst mir unbedingt alles erzählen, was er dir gesagt hat, bevor du gehst, damit ich es aufzeichnen kann! Alles, jedes einzelne Wort! Ja. Ich werde die Aufzeichnungen später studieren, um zu sehen, ob ich Verweise auf irgendwelche brauchbaren Zusammenhänge finden kann.«
    »Weißt du, was er herausgefunden hat?«, fragte ich. »Was es war, das ihn in den Wahnsinn getrieben hat? Er erwähnte das Sanktum und das Herz ...«
    »Tatsächlich? Hat er das? Das ist interessant ... Sagt mir allerdings nichts. Nein. Darüber muss ich nachdenken. Ja. Trotzdem kann ich mich des Gedankens nicht erwehren, dass wir wahrscheinlich besser dran wären, wenn wir nichts wüssten. Schau dir doch an, was dieses Wissen aus einem brillanten Kopf wie ihm gemacht hat ...« Der Maulwurf blinzelte ein paarmal schnell und wechselte dann bewusst das Thema. »Weißt du, ich arbeite immer noch an einer Geschichte der Drood-Familie. Aus sicherer Entfernung. Du wärst überrascht, wie viele Informationen über die Droods es draußen in der Welt gibt, wo sie sie nicht unterdrücken können. O ja. Ständig finde ich alle möglichen schrecklichen Dinge heraus, die unsere Familie gemacht hat, Edwin, über die Jahrhunderte hinweg. Oh, ein paar der Sachen, für die wir verantwortlich sind ... Furchtbare, furchtbare Sachen! Ja. Erst neulich habe ich mich auf die wahren Gründe hinter gewissen wichtigen und wohlbekannten Operationen konzentriert. Zum Beispiel, Edwin, weißt du, wieso unsere Familie so entschlossen ist, die Abstoßenden Abscheulichen auszulöschen?«
    »Nun, ja«, antwortete ich, »sie essen Seelen.«
    »Davon einmal abgesehen«, meinte der Maulwurf. »Die Familie muss sie zum Schweigen bringen, damit niemand anderes herausfindet, dass wir diejenigen waren, die ursprünglich die Dimensionentür geöffnet und die Abstoßenden Abscheulichen in unsere Realität hereingelassen haben. Wir haben sie hierhergebracht, um im Zweiten Weltkrieg als Fußsoldaten gegen die Vril-Gesellschaft zu dienen. Die Vrils waren unter Hitler so mächtig geworden, dass sie eine echte Bedrohung für die Familie darstellten. Hatten ihre eigene Armee und alles. O ja, hinter und unter dem tatsächlichen Konflikt

Weitere Kostenlose Bücher