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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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endlosen Händen und drängten sich vor mich und versperrten den Weg zur Tür mit ihren nackten Körpern. Ich konzentrierte mich darauf, mich einfach vorwärtszubewegen und nicht zuzuschlagen, obwohl sämtliche Instinkte in mir nach Kämpfen schrien. Mit der Kraft meiner Rüstung konnte ich diese Leute töten, und das wollte ich nicht. Anders als manchen in meiner Familie bedeuteten mir (größtenteils) unschuldige Umstehende immer noch etwas.
    Ein Stück weiter vorn konnte ich die Tür ausmachen. Der riesige Rausschmeißer kam auf mich zu, um mich aufzuhalten, und seine riesigen Hände öffneten und schlossen sich begierig. Ich schlug ihn einmal, und er fiel nach hinten, Blut flog durch die Luft, und die geballte Masse der Nackten, die immer noch vorwärtsdrängte, trampelte über ihn hinweg. Eigenartige Kräfte knisterten in der Luft um mich herum, Sexmagie und Computerenergien aus dem Zimmer darunter, krabbelten über meine Rüstung, versuchten sich einen Weg hinein zu erzwingen. Inzwischen waren rings um mich schreiende Gesichter, verzweifelte Menschen, die gierig nach mir griffen, ihre Arme um meine Beine schlangen, ihre Hände von der Decke aus ausstreckten und sie nutzlos gegen meinen goldenen Kopf prasseln ließen. Nackte Männer und Frauen krabbelten überall über mich und bremsten mich durch das schiere Gewicht und die Masse der Körper.
    Ich langte durch meine gepanzerte Seite und zog meinen Nadelrevolver. Ich hatte ihn noch. Streng genommen hätte ich ihn dem Waffenschmied übergeben müssen, aber irgendwie war ich bei dem ganzen Hin und Her nicht dazu gekommen. Es waren nur noch ein paar Nadeln übrig. Ich richtete den Revolver auf die Wand und feuerte eine Weihwassereisnadel in die nächstgelegene Ader. Die ganze Wand verzerrte sich krampfartig, wie ein großes, fleischiges Erdbeben. Überall fielen nackte Männer und Frauen von mir ab, griffen sich an die Köpfe, schrien vor Schrecken und Entsetzen auf. Mich vergaßen sie völlig, als der Raum erzitterte, und ich rannte auf die Tür zu.
    Ich zog die Tür weit auf, und Tageslicht strömte herein. Noch mehr Schreie, der Wut ebenso wie der Angst. Ich schaute zurück: Der ganze Raum lag jetzt in spasmischen Zuckungen, und in den austrocknenden Wänden taten sich große Risse auf. Leute stürzten aus der Luft, als die Zauber zerfielen, nicht länger getragen von der endlosen Orgie. Männer und Frauen schrien und heulten und schlugen aufeinander ein. Ich hatte die Stimmung ruiniert. Ich nickte befriedigt. Ich mochte hier vielleicht nichts Brauchbares erfahren haben, aber wenigstens würde sich die Nachricht verbreiten: dass, auch wenn ich nicht länger die Unterstützung meiner Familie hatte, ich noch immer eine Macht war, mit der man rechnen musste.

Kapitel Neun

Träume sind Schäume

    Ich begab mich zurück in die U-Bahn und nahm den Zug zum Bahnhof Leicester Square. Im Wagen wollte niemand neben mir sitzen; es standen sogar Leute auf, um sich von mir weg zu setzen. Es dauerte eine Weile, bis mir klar wurde, dass ich immer noch nach Moschus aus dem Kit Kat Club stank. Dennoch lächelten mehrere Frauen mir zu. Und ein paar Männer. Schließlich tauchte ich wieder aus der Bahnstation auf und schlenderte die St. Martin's Lane entlang. Mittlerweile rückte der Abend heran, und die Leute hauten in fröhlich schnatternden Gruppen auf den Putz. Niemand schenkte mir die geringste Beachtung, daraus schloss ich, dass sich der Moschus an der freien Luft verlor. Es war ein gutes Gefühl, wieder sicher anonym zu sein.
    Die Gegend um die St. Martin's Lane ist recht nett; lauter Theater und Restaurants, freundliche Kaufhäuser und Geschäfte. Alles sehr kultiviert eigentlich. Ich folgte der Straße, die eine Kurve beschrieb, bis ich zur nächsten Adresse auf meiner Liste kam: dem sehr geheimen Zuhause und Versteck der Kulissenschieber. Wahrscheinlich die gefährlichste Gruppierung auf der Bildfläche, auf ihre eigene unbedeutende Art. Und so heikel im Umgang, dass es mir nie erlaubt gewesen war, direkten Kontakt zu ihnen zu haben, obwohl sie definitiv zu meinem Revier gehörten. Die Kulissenschieber unterlagen der alleinigen Verantwortlichkeit einer speziellen Gruppe innerhalb der Familie, und mich hatte man sehr bestimmt angewiesen, die gebührende Distanz zu wahren.
    Aber - die Dinge ändern sich.
    Im Wesentlichen arbeiten die Kulissenschieber hinter den Kulissen der Realität, wo sie hier und da kleine Details manipulieren, um den Zustand der Welt zu ihrem Vorteil

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