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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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stimmt's?«
    »Neuigkeiten machen schnell die Runde«, sagte ich trocken, sobald ich zu Wort kommen konnte. Ich betrat die Kirche, und er schloss die Tür hinter mir. Ich lauschte angestrengt, hörte aber nicht, dass er sie absperrte. Das Kircheninnere war typisch altmodisch religiös, ein bisschen düster, aber durch die Farbglasfenster strömte lebhaft gefärbtes Licht herein. Es gab jedoch weder Kirchengestühl noch einen Altar, und die einzigen religiösen Symbole waren jene, die schon von Anfang an in die alten Steinmauern gemeißelt gewesen waren. Es mochte eine Kirche sein, aber seine Andacht hatte hier offenbar schon seit einiger Zeit niemand mehr verrichtet.
    »Oh, wir wissen immer, was vor sich geht!«, erklärte Bert aufgeräumt. »Wir erfahren alles in dem Moment, wo es passiert, und manchmal auch mehrere Monate vorher. Ich habe immer gesagt, mit einem guten Klatschmagazin (für den anspruchsvollen Kundenkreis, nichts Ordinäres) könnten wir uns eine goldene Nase verdienen, aber ich kann es nicht mal auf die Tagesordnung des Ausschusses bringen. Diese Herrschaften schweben in höheren Sphären! Sie sind gekommen, um bei uns anzufangen, Edwin, nicht wahr? Das sollten Sie auch; wir machen hier wichtige Arbeit, wenn wir nicht gerade endlose Diskussionen darüber führen, was einen Schlüsselmoment in der Geschichte ausmacht und in welche Richtung wir das Zünglein an der Wage ausschlagen lassen sollten. Ich frage Sie, wer glaubt denn wirklich, dass der Zweite Weltkrieg hätte abgewendet werden können, wenn man Hitler seinen fehlenden Hoden zurückgegeben hätte? Aber ich sag Ihnen was, mein Herr: Sie kommen mit mir mit und ich zeige Ihnen das Wichtigste, während wir darauf warten, dass die anderen auftauchen. Wie wäre das?«
    »Werden die anderen denn nichts dagegen haben, wenn wir ohne sie anfangen?«, wandte ich vorsichtig ein. Ich war mir nicht sicher, was ich hier vorzufinden gedacht hatte, aber Bert gehörte todsicher nicht dazu.
    »Aber keineswegs werden sie was dagegen haben! Sie wurden bereits erwartet, mein Herr; wir haben uns alle darauf gefreut, dass Sie hier aufkreuzen! Was wir alles vollbringen könnten mit einem Drood an unserer Seite! Und, um ehrlich zu sein, wir könnten ein bisschen frisches Blut in der Gruppe gebrauchen. Ganz zu schweigen von jemandem mit einem Hang dazu, die Dinge auch wirklich zu erledigen, statt nur herumzusitzen und darüber zu reden. Ich schwöre Ihnen, wir würden mittlerweile diese Welt beherrschen, wenn die Ausschussmitglieder nur dann und wann die Köpfe aus den Ärschen kriegen würden!«
    Er steuerte den hinteren Teil der Kirche an, die Hände in den Taschen seines Kittels, die Zigarette immer noch lässig im Mundwinkel. Ich ging ihm hinterher und hatte dabei ein wachsames Auge auf Überraschungsangriffe oder sich verändernde Realitäten, aber alles schien sehr ruhig und friedlich.
    »Also«, sagte ich beiläufig, »was ist denn diese wichtige Arbeit, die Sie hier machen, Bert?«
    »Wir besiegen den Teufel, Tag für Tag.« Zum ersten Mal klang Bert völlig ernst. »Er ist es nämlich, der diese Welt regiert, nicht Gott. Gott hat schon längst nichts mehr zu sagen. Ich meine, Sie brauchen sich doch bloß mal umzuschauen, um es selbst zu sehen. So war die Welt eigentlich nicht gedacht. Nicht dieses ... Durcheinander. Wir sollten eigentlich im Paradies leben. Aber irgendetwas ist vor langer Zeit geschehen, und seit jener Zeit treibt der Teufel seine Spielchen mit der Menschheit, der Scheißkerl. Erzählt uns Lügen, treibt uns zur Verzweiflung, foltert uns jeden Tag mit falschen Hoffnungen, unmöglichen Ambitionen und Chancen, die er uns im letzten Moment wegschnappt. Warum stoßen guten Menschen schlimme Dinge zu? Warum werden schlechte Menschen reich? Weil der Typ, der die Verantwortung hat, sich einen Spaß daraus macht, deshalb! Er macht uns diese Welt zur Hölle, aus lauter Jux und Tollerei. Manche sagen, der dickste Bär, den der Teufel uns jemals aufgebunden hat, war uns glauben zu machen, dass Liebe real ist ...«
    »Oh!«, sagte ich. Mir fiel nichts ein, was ich sonst hätte sagen können, außer vielleicht: Haben Sie in jüngster Zeit irgendwelche Medikamente abgesetzt?
    »Aber Stück für Stück ändern wir die Welt, die der Teufel erschaffen hat«, fuhr Bert vergnügt fort. »Schreiben die Realität neu und machen die Welt zu etwas Schönerem und Gerechterem. Wir stehlen die Welt zurück, Schritt für Schritt, und machen sie zu etwas, das es wert

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