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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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durchsichtig und lösten sich auf, und ich konnte die Macht des Professors spüren, die mir folgte, als ich durch den langen Steingang nach oben sprintete. Es war etwas hinter mir, aber ich wagte es nicht, zurückzublicken. Ich platzte in den Raum mit den Chemikalienbottichen, und Bert drehte sich jäh um und starrte mich überrascht an. Er schrie erschreckt auf, als die großen Bottiche sich aufzulösen begannen, aber ich hatte den Raum schon hinter mir gelassen und kletterte die Wendeltreppe wieder hoch. Hinter mir erstarb Berts Stimme abrupt.
    Die Holzstufen begannen sich zunehmend weich und immateriell unter meinen Füßen anzufühlen, aber keuchend schaffte ich es bis nach oben. Die Zeit, die ich gebraucht hätte, um meine Rüstung zu mobilisieren, konnte ich nicht erübrigen, und ich glaubte ohnehin nicht, dass sie mich vor Professor Redmonds Zorn hätte beschützen können. Ich rannte einfach weiter, durch die Bibliothek und weiter in die Kirche. Die mittelalterlichen Farbglasfenster waren bereits zu gewöhnlichem Glas verblasst; auch die Wände waren dabei zu verschwinden und enthüllten etwas dahinter, das zu schrecklich war, um es anzusehen. Im Boden hatten sich große Löcher aufgetan, und ich sprang verzweifelt darüber hinweg und raste auf die Tür zu.
    Ich stürzte durch sie hindurch und auf die Straße hinaus, heftig nach Luft schnappend, und erst dann drehte ich mich um und blickte zurück. Die Kirche war weg; nichts war von ihr übrig als ein Loch zwischen den beiden modernen Gebäuden, wie ein gezogener Zahn. Die Kulissenschieber waren fort, waren nie gewesen. Der Rote König war endlich aus seinem langen Schlaf aufgewacht - und er war nicht gut gelaunt daraus aufgewacht.

Kapitel Zehn

Besuch beim Mittelsmann

    Mein nächster Halt war Shaftesbury Avenue, tief im geschäftigen Herzen Londons. Ich war auf der Suche nach dem legendären Mittelsmann. Shaftesbury Avenue ist eine lange Straße in zwei Teilen. Geht man in die eine Richtung, sieht man lauter Nobelrestaurants, Luxushotels und Theater mit alten und sogar berühmten Namen. (Bedauerlicherweise prahlte eins dieser ehrwürdigen Etablissements gegenwärtig mit einem mächtigen Banner, auf dem die nächste große Show verkündet wurde: Jerry Springer, die Oper - On Ice. Wie sind die Helden gefallen; aber alles ist recht, wenn es die Touristen anlockt.) Geht man in die andere Richtung, sieht man lauter billige Lokale, Wettbüros und Videotheken für Erwachsene mit Puffs für Laufkundschaft im Dachgeschoss. Die Art von Orten, wo einem eine an die Tür geheftete Karte die günstige Verfügbarkeit der schönen Vera anzeigt. Was sie einem nicht anzeigt, ist, dass es eigentlich drei schöne Veras gibt, die in Acht-Stunden-Schichten arbeiten, weshalb das Bett auch immer warm ist. Nicht zu vergessen die Kellerclubs, wo dünn bekleidete und dick geschminkte Animierdamen einen dazu ermuntern, überteuerten ›Champagner‹ für das Privileg ihrer Gesellschaft zu kaufen. Allerdings sind es heutzutage fast nur noch die Touristen aus dem Ausland, die darauf reinfallen.
    Ich war dem Mittelsmann zuvor noch nie begegnet, aber jeder wusste, dass man ihn genau in der Mitte der Shaftesbury Avenue finden konnte, wo das Gute auf das Schlechte trifft und sich oft zu etwas herrlich Sündigem vereinigt. Ich war ziemlich sicher, dass der Mittelsmann etwas Brauchbares wissen würde, falls ich ihn dazu bringen konnte, mit mir zu reden. Der Mann war viel herumgekommen, auf und hinter der Bildfläche, von den Sechzigern an, und er kannte jeden, Gute und Böse und besonders die dazwischen. Sein großes Können und seine große Leidenschaft war das Zusammenbringen von Leuten zum gegenseitigen Nutzen. Wenn man einmal eine geheime Verschwörung plante oder einen bewaffneten Raubüberfall, der größer als gewöhnlich ausfallen sollte, oder auch einfach nur eines Tages die Welt übernehmen wollte: Der Mittelsmann konnte einen mit allen Arten von Spezialisten in Berührung bringen, die man dazu brauchte. Er konnte Zusammenkünfte arrangieren, ein Team von gleichgesinnten Profis zusammenstellen oder jeden Schritt eines Mordanschlags organisieren. Gegen eine Provision. Man hatte nie gehört, dass er sich selbst die Hände schmutzig gemacht hätte oder ein Risiko eingegangen wäre, das nicht bis ins Kleinste kalkuliert war. Was immer passierte, man konnte sich darauf verlassen, dass immer für mehr als genug Sicherungen gesorgt war, sodass nichts jemals zurückkam und an seiner Tür

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