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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Herrscher der Welt.«
    Ich hockte einfach nur da, vor Erschütterung stumm. Meine ganze Welt war mir gerade unter den Füßen weggetreten worden. Schon wieder. Ich hätte gern geglaubt, dass sie log, aber ich konnte nicht: Es ergab alles zu viel Sinn. Zu viel von dem, was ich gesehen und gehört hatte und nicht hätte sollen, so viele Andeutungen und Gemunkel in der Szene, so viele kleine Dinge, die sich nie gereimt hatten ... bis jetzt. Es gibt einen Grund, warum die Dinge so sind, wie sie sind; aber es ist kein schöner Grund.
    Ich glaube, ich könnte ein wenig geschwankt haben, denn Molly schüttete mir eine Hand voll eiskaltes Teichwasser ins Gesicht. »Kippen Sie mir ja nicht um, Eddie! Nicht, wo ich gerade zum interessanten Teil kommen will!«
    »Meine Familie verwaltet die Welt«, sagte ich dumpf, während mir das kalte Wasser unbeachtet vom Gesicht tropfte, »und ich hatte keine Ahnung davon! Wie konnte ich bloß so blind sein?«
    »Es gibt nicht nur schlechte Neuigkeiten«, sagte Molly. »Es existiert ein Widerstand. Und ich bin Teil davon.«
    Ich schaute sie an. »Sie? Ich dachte, Sie hätten immer gesagt, Sie lehnen es ab, zu irgendeiner Gruppe zu gehören, die welche wie Sie als Mitglieder akzeptiert. Ganz besonders nach dem, was letztes Mal vorgefallen ist, beim Arkadien-Projekt. Und als ob die Geschichte mit der Froschplage nicht schon schlimm genug gewesen wäre, haben Sie schließlich noch diesem Klan-Zauberer die Eingeweide durch die Nasenlöcher herausgezogen!«
    »Er hatte mich geärgert«, sagte Molly. »Und überhaupt, ich arbeite mit dem Widerstand, wie und wann es mir gefällt, nicht für ihn.«
    Ich dachte darüber nach, und mir gefiel nicht, was ich da hörte. Eine der größten Ängste der Drood-Familie war schon immer gewesen, dass eine andere Organisation entstehen und gegen sie arbeiten könnte. Eine Antifamilie, sozusagen. Es hatte über die Jahrhunderte auch schon mehrere diesbezügliche Versuche gegeben, aber die diversen Bösen waren nie in der Lage gewesen, genug Gemeinsamkeiten zu finden, um sich zusammenzuhalten. Irgendwann war es immer dasselbe: Sie stritten sich über Mittel und Ziele und Fragen des Vorrangs und wer genau eigentlich das Sagen haben sollte; das führte zu Splittergruppen und Kämpfen und endete immer in Tränen. Wenn auch zugegebenermaßen selten Gedärme und Nasenlöcher darin verwickelt waren.
    »Die neue Verschwörergruppe nennt sich Manifestes Schicksal«, fuhr Molly ein kleines bisschen großspurig fort, als klar wurde, dass ich für den Moment nichts zu sagen hatte. »Sie - wir - wollen, dass die Menschheit frei von jeglicher Kontrolle von außen ist, sei es durch die Droods oder sonst wen. Frei, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Die Führer der Verschwörergruppe haben Mächte aus dem ganzen Spektrum der Opposition zusammengebracht: Die Abstoßenden Abscheulichen, den Kultus des Purpurnen Altars, das Traum-Mem, die Vril-Gesellschaft, sogar die Lauernden auf der Schwelle.«
    »Ah!«, sagte ich. »Die üblichen Verdächtigen!«
    »Nun, ja; und auch ein ganzes Heer mächtiger und engagierter Mitläufer. Wie mich. Mehr, als Sie in Ihren kühnsten Träumen für möglich gehalten hätten, alle entschlossen, die Menschheit ein für alle Mal aus dem Würgegriff der Droods zu befreien. Nicht um Macht für sich selbst zu gewinnen, sondern nur um der Bevormundung der Menschheit ein Ende zu setzen. Das ist es, was diese Verschwörergruppe so anders macht: Zum ersten Mal geht es nicht um uns.«
    »Diese ... Verschwörergruppe«, sagte ich. »Steht sie hinter den jüngsten Angriffen auf das Zuhause meiner Familie?«
    Molly zuckte die Achseln. »Mit den tagtäglichen Entscheidungen habe ich nichts zu tun. Ich habe es Ihnen doch gesagt: Ich arbeite nur mit ihnen, wenn mir danach zumute ist, an Angelegenheiten von gegenseitigem Interesse.«
    »Dann kann ich davon ausgehen, dass die Identität des Verräters in meiner Familie Ihnen auch nicht bekannt ist? Oder wieso ich für vogelfrei erklärt wurde?«
    »Ich weiß, dass es einen Verräter gibt. Das ist nichts Neues. Und falls es eine Rolle spielt, es heißt, er oder sie sei an das Manifeste Schicksal herangetreten, nicht umgekehrt.« Sie blickte mich ruhig, fast mitleidig an. »Armer kleiner Drood; sie haben dir deine Unschuld genommen, und jetzt musst du selbstständig denken. Ich weiß nicht, weshalb Ihre Familie Sie den Wölfen vorgeworfen hat, Eddie, aber ich kenne einige Leute, die es wissen könnten. Warum

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