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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Kleidersammlung wie sie war, aber das war nur, damit sie niemandem auffiel. Es gab immer jemanden, der bereit war, ihr gutes Geld für das geklaute Glück zu zahlen, das sie hortete. Insgeheim lebte U-Bahn-Ute sehr gut.
    Das Blumenmädchen war ein uralter walisischer Elementargeist, vor langer, langer Zeit geschaffen aus Rosenblättern und Eulenkrallen von einem uralten Wanderzauberer, der Merlin gewesen sein mochte oder auch nicht. Die Geschichte war jedes Mal anders, wenn sie sie erzählte. Sie sah hinlänglich menschlich aus, meistens jedenfalls. Behandelte man sie richtig, war sie weich wie Rosenblätter für einen; ging man grob oder ungerecht mit ihr um, fuhr sie die Eulenkrallen aus. Und dann war das Beste, worauf man noch hoffen konnte, dass es den Angehörigen - wenn die Behörden endlich das gefunden hatten, was von einem übrig geblieben war - gelänge, einen Leichenbestatter zu finden, der echt auf Puzzles abfuhr. Das Blumenmädchen stellte sehr hohe Anforderungen, weshalb sie immer so sehr enttäuscht von den Männern war. Aber sie blieb optimistisch, und die Polizei fischte weiterhin Körperteile aus der Themse. Das Blumenmädchen kleidete sich in hellen Pastellfarben auf Zigeunerart und trug so viele Armreife, dass jede ihrer Gesten von einem ohrenbetäubenden Klirren begleitet wurde. Sie hatte ein Glas Champagner gehabt und war schon mehr als nur ein bisschen beschwipst.
    Buddler Browne war eine kleine, stämmige Persönlichkeit in einem altmodischen Wickelmantel mit Schlammflecken auf den Ärmeln. In der Öffentlichkeit trug er schwere Wollhandschuhe, um seine langen, fürs Graben und Zerreißen gemachten Hornfingernägel zu verbergen. Er trug auch einen breitkrempigen Hut, der den Großteil seines Gesichts im Schatten ließ. Buddler war ein Ghul und roch stark nach Aas und unlängst umgewühlter Erde.
    »Ich bin bloß ein Teil der Natur«, sagte er locker. »Ich bring den Müll raus und räum den Abfall weg, kurz, ich halte diese Welt sauber. Ich habe eben Freude an meiner Arbeit; ist das etwa eine Sünde? Nicht jeder hat Sinn für die Art von Arbeit, die ich mache, aber sie muss gemacht werden. Jemand muss all die Leichen essen. Erinnert ihr euch noch an den Bestatterstreik in den Siebzigern? Damals konnten die Leute gar nicht genug für mich tun ...«
    Und schließlich war da noch Mr. Stich. Er musste mir nicht vorgestellt werden. Jeder kannte Mr. Stich, und wenn auch nur vom Hörensagen: der berüchtigte, nie gefasste Serienmörder des alten Londons. Er hatte unter vielen Namen gearbeitet, durch die langen Jahre hindurch, und ich glaube nicht, dass er selbst noch mit Sicherheit hätte sagen können, wie viele Menschen er genau ermordet hatte, seit er 1888 mit fünf glücklosen Huren im East End seine Karriere begonnen hatte. Er gewann etwas, irgendeine Stärke, aus dem, was er damals tat. Eine Zeremonie des Blutes, nannte er es; ein Zelebrieren des Abschlachtens. Und jetzt macht er immer weiter, und niemand kann ihn aufhalten. Auch wenn er im Wolfskopf bloß er selbst war, trug er trotzdem die dunkle Gesellschaftskleidung seiner Zeit, bis hin zum Abendmantel und Zylinder.
    Die meisten dieser Leute kannten Shaman Bond oder hatten zumindest schon von ihm gehört, und es war ein ziemlicher Schock für sie, als Molly mich als Edwin Drood vorstellte. U-Bahn-Ute sah sich nach dem nächsten Ausgang um, Buddler Browne kaute nervös auf seinem mitgebrachten Naschfinger herum, und das Blumenmädchen kicherte mir eulenhaft über ihr Glas hinweg zu. Auf Mr. Stichs Gesicht erschien ein Lächeln, das große, blockartige Zähne mit braunen Altersflecken enthüllte.
    »Sie sind also Edwin Drood! Der Mann hinter der Maske. Sie haben wahrscheinlich fast so viel Leichen auf dem Konto wie ich.«
    »Ich töte, um dem Leiden ein Ende zu bereiten«, sagte ich. »Nicht, um es zu zelebrieren.«
    »Ich diene einem Zweck, genau wie Sie.«
    »Wagen Sie es nicht, sich vor mir zu rechtfertigen!«, sagte ich, und meine Stimme war so kalt, dass alle bis auf Mr. Stich einen Schritt zurückwichen.
    »Wieso nicht?«, fragte Mr. Stich. »Ich bin ein Teil der natürlichen Ordnung, genau wie unser Mr. Browne hier. Ich sondere das Merzvieh aus der Herde aus, dezimiere die Schwachen und Hilflosen, verbessere den Viehbestand. Jemand muss es tun, wenn die Herde gesund bleiben soll.«
    »Sie tun es, weil Sie Spaß daran haben!«
    »Das auch.«
    Ich setzte innerlich zu den Worten an, die meine Rüstung mobilisierten. Der einzige Grund,

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