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Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Titel: Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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ich für höchst unwahrscheinlich halte, wirst du dazu verdammt sein, die beiden nur noch aus der Ferne sehen zu dürfen. Und wenn Em stirbt – eine unausweichliche Tatsache, wie wir beide wissen –, wird Rachel dich dafür verantwortlich machen.«
    »Besser, sie macht mich dafür verantwortlich, als sich.«
    »Ein Held bis zum bitteren Ende. Bravo. Leider wirst du morgen nicht da sein, um die Kleine zu retten. Em war eine sehr begabte Schülerin, ein angenehmer Schützling. Sie wird in einem wahren Feuerwerk untergehen. Bevor sie sich selbst umbringt, wird sie mindestens sieben Mitschülern die Lichter auspusten. Das wird eine Riesenschlagzeile.«
    Und es würde Rachel vernichten. Aber daran konnte Lachlan keinen Gedanken verschwenden. Nicht jetzt. »Hast du dich nur für die Frauen so hübsch gemacht?«, fragte er und machte eine wedelnde Handbewegung vor seinem Körper. Sofort wurden Jeans und T-Shirt durch das rostrote und moosgrüne Karomuster eines MacGregor-Kilts ersetzt. »Oder hast du vor, zu kämpfen?«
    »Schattenmagie«, bemerkte Drusus mit erhobener Augenbraue. »Also wirklich, MacGregor. Was würde der alte Mann dort oben dazu sagen?«
    Das Reliquiar am Hals des Dämons schwang bei jeder Bewegung hin und her. Es schien Lachlan regelrecht zu verspotten, weil es zum Greifen nahe und doch unerreichbar war. Irgendwie musste er das Fläschchen an sich bringen und es den anderen Wächtern übergeben, bevor Drusus ihn umbrachte. »Spielt das eine Rolle?«
    »Für dich und deine Seele? Absolut.« Drusus sah ihn neugierig an. »Wie ich höre, hast du das
Buch Gnills
gelesen.«
    »Von vorn bis hinten.«
    »Und das
Buch T’Farc?
«
    »Ich hatte keine Zeit, es ganz zu lesen. Daher habe ich mich auf Kapitel neun beschränkt.«
    Die Augen des Dämons verengten sich.
    »Dieses Kapitel behandelt die Frage, wie man Dämonen vernichtet«, half Lachlan Drusus’ Gedächtnis liebenswürdigerweise auf die Sprünge.
    »Ich erinnere mich.« Drusus schüttelte den Kopf. »Aber du kannst mich nicht zum Narren halten, MacGregor. Du hast mit dunkler Magie nichts am Hut. Nicht, wenn jeder Verzehrende Zauber eine Menschenseele fordert. Nicht, wenn die einzigen Seelen, die du opfern kannst, die von Elspeth und deinen drei Kindern sind.«
    »Bist du dir da ganz sicher?« Lachlan ergriff den lederumwickelten Knauf seines
claidheamh mòr
mit beiden Händen und schwang es vor seinem Körper hin und her, um die verspannten Muskeln zu lockern. »Ist dir noch nicht in den Sinn gekommen, dass ich vielleicht lieber ihre Seelen der Verzehrenden Magie opfere, als zuzulassen, dass du sie mit in die Hölle nimmst?«
    Der Dämon erstarrte, während Lachlans höhnische Bemerkung von den Wänden widerhallte. Doch er erholte sich rasch. »Nein, du wirst keinen Zauber verwenden, der Gottes Zorn erregt. Ich weiß, wie verzweifelt du dir wünschst, durch die Himmelspforte zu gehen.«
    »Nimm dein Schwert. Wir lassen es darauf ankommen.«
    Vorsicht grub sich in die Stirn des Dämons. Zweifelsohne wog er gerade Lachlans Zuversicht gegen die Klarheit des letzten Sieges ab. Schließlich nickte er. Während ihm von irgendwoher sein Gladius in die Hand flog, sagte er: »Du weißt, dass du ihre Seelen retten kannst? Alles, was du dafür tun musst, ist, mir das Linnen zu geben. Dann händige ich dir das Reliquiar aus.«
    »Ich hab’s gerade nicht bei mir.«
    »Das ist nicht besonders klug,
baro.
Meine Botschaft auf Marks Brust war doch eindeutig. Du schickst nicht nur deine unschuldige Familie in die Hölle, du sicherst dir auch grenzenlose Schmerzen. Wenn ich dich diesmal foltere, werde ich keine Milde walten lassen. Ich werde nicht aufhören, bis du deine Eingeweide ausspuckst.« Drusus lächelte selbstgefällig.
    »Das wird dir nicht viel nutzen. Du wirst höchstens eine Beschreibung des Asiaten bekommen, dem ich das Linnen gegeben habe. Aber da ich den Mann noch nie zuvor gesehen hatte und keine Ahnung habe, wer oder wo er ist, wirst du mit dieser Information nicht sehr weit kommen.«
    Der Dämon blinzelte. »Du hast das Linnen einem Fremden gegeben?«
    »Nach all der Zeit kennst du mich noch immer nicht besonders gut, Drusus, nicht wahr?«
    Der Verlockungsdämon sammelte sich wieder und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Wütend spannte er sämtliche Muskeln an. »Bei Satans Blut, du bist ein Dummkopf. Heute Nacht wirst du sterben, MacGregor. Einen langsamen, fürchterlichen Tod, bei dem du um Gnade winseln wirst.«
    »Das halte ich für

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