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Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Titel: Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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widmete sich wieder seinen Notizen. Die Wahrheit lautete: Carlos einzuschleusen mochte riskant sein, aber es war auch praktisch. Wenn sich jemand anders um Emilys Wohlergehen kümmerte, konnte sich Lachlan darauf konzentrieren, die Seelen seiner Familie zu retten. Er konnte Drusus finden und ihn vernichten. Aber zuerst musste er in Erfahrung bringen, welche Waffe aus seinem Arsenal mächtig genug war, den Dämon dauerhaft zurück in die Hölle zu befördern. Der wahrscheinlichste Anwärter war das neue Schwert, das Stefan für ihn geschmiedet hatte, das
claidheamh mòr.
Das Replikat des alten schottischen Kriegsschwertes verlieh Lachlan größere Zauberkräfte und gab ihm das vertraute Gefühl zurück, das er aus vielen erfolgreichen Schlachten kannte. Es wäre äußerst passend, wenn er dieses Schwert benutzte, um Drusus zu erledigen: eine alte Klinge für ein altes Verbrechen. Das Gespenst einer Erinnerung ließ Lachlan erschauern.
    »Sind wir für heute fertig?«
    Lachlan sah zu Brian auf. »Ja. Kommt morgen früh um acht wieder her.«
    »Am Morgen? An einem Sonntag? Geben uns drei Stunden brutalen Drills nicht das Recht, auszuschlafen?«
    »Nein. Von heute an trainieren wir jeden Tag.«
    »Aber –«
    »Das war unsere Vereinbarung, Webster. Komm oder lass es bleiben.«
    »Ich habe ein Monster erschaffen. Diese Geschichte mit dem Training hat offenbar nicht den läuternden Effekt auf dich, den ich mir erhofft hatte.« Lachlan schluckte den Köder nicht. Er hielt Brians Blick stand, bis sein Gegenüber die Achseln zuckte, den übrigen Seelenwächtern nach draußen folgte und Lachlan wieder seinen Gedanken überließ.
    Drusus war neun Tage vor dem Überfall auf Lachlans Herrenhaus verschwunden, während des großangelegten Angriffs auf die Campbells, mit dem die MacGregors ihr Land zurückerobert hatten. Damals dachte jeder an ein Unglück. Elspeth hatte sogar Tränen über den Verlust des armen Freundes vergossen. Der Füller in Lachlans Hand brach entzwei, und blaue Tinte spritzte über die Arbeitsplatte. Lachlan hatte die Wahrheit gekannt: dass Drusus am Leben und bei bester Gesundheit war. Und die Schuld an dem, was anschließend geschah, lastete schwer auf Lachlans Schultern. Er verdiente jeden Augenblick, den er im Fegefeuer verbrachte, dazu verdammt, die Ereignisse über vierhundert Jahre lang in all ihren qualvollen Einzelheiten wieder und wieder zu erleben. Wahrscheinlich würde er für die Beteiligung am furchtbaren Untergang seiner Familie in der Hölle schmoren, und das zu Recht.
    Doch auch Drusus war alles andere als schuldlos. Wie passend, wenn ein
claidheamh mòr,
eine Waffe aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit, den elenden Hundesohn zur Strecke brächte! Aber Lachlan würde sich nicht allein auf das Schwert verlassen. Er musste auch seine Zauberkünste wieder auffrischen.
    Endlich, nach so langer Zeit, würde der Gerechtigkeit Genüge getan werden.

[home]
7
    W o ist Emily?«, fragte Lachlan.
    Rachel lächelte und öffnete die Tür ein Stück weiter. »In ihrem Zimmer. Warum?«
    »Ich muss mit dir reden, und ich würde es vorziehen, wenn wir dabei allein wären.«
    Rachel ließ Lachlan herein. Sie war barfuß und trug ein bequemes grünes T-Shirt und ausgewaschene Jeans. Ihr schimmerndes Haar fiel in weichen, dunklen Locken offen über die Schultern.
    »Mit dir allein zu sein, hört sich gut an«, erwiderte sie schelmisch. »Bis auf die Tatsache, dass ich eigentlich arbeiten muss und du Gift für meine Konzentration bist.«
    Sein Blick bohrte sich in ihren. Lachlans ganzer Körper hatte sofort auf Rachels Geruch reagiert. Sein Blut wälzte sich heiß und schwer durch die Adern und pulsierte glühend in seinen Lenden. Für einen kurzen Moment schien durch seine Augen das Feuer, das in ihm brannte. »Seltsam, du hast genau dieselbe Wirkung auf mich«, bemerkte er rauh.
    Rachel lachte und sah fort, während sie die Hände in die Taschen steckte. »Du weißt, dass das nicht sehr hilfreich ist.«
    »Tut mir leid«, sagte er – auch wenn es nicht stimmte. »Kannst du eine kurze Pause einlegen und mir eine Frage beantworten?«
    »Ist es wichtig?«
    Er nickte. »Ja.«
    »
Eine
Frage?«
    »Ja, nur eine.«
    »Hättest du mich nicht auch anrufen können?«
    »Natürlich, aber am Telefon«, begann Lachlan ruhig, »hätte ich nicht deine wunderschönen nackten Füße gesehen oder dein Shampoo gerochen oder beobachten dürfen, wie du dir über die Lippen leckst, und mir gewünscht, ich könnte das Gleiche

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