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Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Titel: Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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davongelaufen.« Lachlan funkelte den jüngeren Seelenwächter an. »Der elende Hund hat mich verschont.«
    »Warum?«
    »Er will, dass ich so viel wie möglich leide.« Und die Chancen standen ziemlich hoch, dass er Rachel dazu benutzen würde.
    »Aha …«, erwiderte Brian. Endlich blitzte es in seinen Augen auf, er schien zu verstehen. »Es war dieser pädophile Mistkerl, richtig? Na, dann habe ich Neuigkeiten, nach denen es dir gleich besser gehen wird.«
    »Und die wären?« Das Taxi fuhr über ein Schlagloch, und Lachlan zuckte zusammen.
    »Oh, sollen wir anhalten?«
    »Nein.«
    »Du bist ein wenig grün um die Nase.«
    »Komm auf den Punkt, Webster.«
    »Ich meine es ernst. Du siehst aus, als würdest du gleich –« Brian bemerkte Lachlans Blick und verstummte. Unverbesserlich, wie er war, griff er trotzdem über Lachlan hinweg und kurbelte das Fenster auf dessen Seite herunter. »Wir haben heute Morgen Kontakt aufgenommen, und ich finde, es ist ziemlich gut gelaufen.«
    »Carlos ist Emily begegnet?«
    »Ja. Ich habe ihn in der Schule angemeldet und dafür gesorgt, dass sie sich beim Mittagessen über den Weg laufen.«
    »Haben sie miteinander gesprochen?«
    »Eigentlich nicht. Es sei denn, man zählt sprechende Blicke dazu. Wir lassen es langsam angehen.«
    Lachlan rieb sich das unverletzte Auge mit dem Handballen. »Beziehungen brauchen Zeit«, sagte er seufzend. »Ich bin nicht sicher, ob es das Risiko wert ist.«
    »Komm schon, auch die Seelenkollekte ist heutzutage riskant. Gib Carlos eine Chance.«
    »Es existieren andere Mittel und Wege.«
    Das Taxi hielt vor dem weiß getünchten Apartmentgebäude, und die beiden Männer stiegen aus. Nachdem er den Fahrer bezahlt hatte, wandte sich Brian zu Lachlan um.
    »Und diese Mittel und Wege haben mit mir und den Jungs zu tun, oder?«
    »Nein. Das ist eine Sache zwischen mir und Drusus.«
    »Äh, hast du in letzter Zeit mal in den Spiegel geschaut? Ich verrate dir ein kleines Geheimnis: Diese Von-Angesicht-zu-Angesicht-Nummer war ein Reinfall.«
    Daran gab es keinen Zweifel. Doch wenn die Tracht Prügel, die Lachlan bezogen hatte, überhaupt einen Sinn gehabt hatte, dann den, ihn darin zu bestätigen, wie zwecklos es war, die anderen Wächter in seinen Krieg hineinzuziehen – und wie unglaublich dumm und gefährlich, etwas mit Rachel anzufangen. Es würde ihren Tod bedeuten. »Das ist nicht euer Kampf.«
    »Ganz im Gegenteil. Drusus ist ein Dämon, wir sind Seelenwächter, und Seelenwächter bekämpfen nun mal Dämonen.«
    »Lass es gut sein«, sagte Lachlan müde. Sein Kopf hämmerte, er war nicht zum Streiten aufgelegt.
    »Nein, ich lasse es nicht gut sein. Schließ uns nicht aus, MacGregor. Ich sage dir: Um diesen Verrückten auszuschalten, wirst du jede Hilfe benötigen, die du bekommen kannst.«
    »Ich werd’s mir merken.« Lachlan schraubte Rachels Medikamentendose auf und warf zwei Tabletten ein.
    »Tut mir leid, Kumpel.« Brian tätschelte Lachlans Arm in übertriebener Fürsorge. »Auf meinem Terminplan steht noch eine Seelenkollekte, sonst würde ich mit hochkommen und dir eine Hühnersuppe kochen.«
    »Hau ab.«
    Der andere grinste. »Wenn du Glück hast, schaut vielleicht dein süßes Schnuckelchen vorbei und kuschelt mit dir.«
    »Und wenn
du
Glück hast und schnell verschwindest, kommst du um den Satz heiße Ohren herum, den ich dir durchaus noch verpassen kann.«
    Brian lachte. Aber er sah auch zu, dass er rasch den Rückzug antrat. Ein weiser Entschluss, denn Lachlans Stimmungsbarometer fiel dank seiner hämmernden Kopfschmerzen und des ebenso verlockenden wie unerfüllbaren Verlangens, Rachel in die Arme zu schließen, gerade in unterirdische Tiefen.
     
    Rachel legte auf und runzelte die Stirn. Lachlan war nicht im Krankenhaus. Die Schwester am Empfang der Notaufnahme hatte sogar gesagt, er sei bei ihnen überhaupt nicht verzeichnet. Das konnte nur bedeuten, dass er sich von Rachel nur zum Krankenhaus hatte bringen lassen, um sie dort abzuwimmeln und dann nach Hause zu fahren. Sie verzog das Gesicht. Dieser Idiot. Er benötigte Hilfe. Entweder rief sie ihn sofort auf dem Handy an oder … oder sie stand mit einem Mal einfach vor seiner Tür. »Mandy, kannst du diese Dateien für mich abgeben?«
    »Natürlich.« Rachels Freundin nahm die CD entgegen. Dann legte sie den stilvoll verstrubbelten Blondschopf schief. »Aber warum machst du das nicht selbst?«
    »Ich gehe heute früher nach Hause.« Die Auskunft wurde mit Schweigen beantwortet.

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