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Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Titel: Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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»Ihnen hat meine Naturserie wirklich gefallen«, sagte Rachel strahlend und mied Mandys prüfenden Blick. »Und ich habe zwei von Matts Entwürfen fertiggestellt.«
    »Ja, aber Celia war stinksauer, dass du am Wochenende nicht im Büro warst, und die ganze Abteilung ist noch im Rückstand. Wenn wir der Druckerei nicht mehr Zeit aus den Rippen geleiert hätten, würden wir tief in der Tinte sitzen. Wir haben drei Tage bekommen, mehr nicht.«
    »Ja, als ich Nigel gefragt habe, ob ich gehen kann, ist er fast durchgedreht. Dann musste ich ihm versprechen, dass ich die restlichen Entwürfe von Matt bis morgen Abend fertig habe.«
    »Huch! Bist du verrückt?«
    »Ein Freund von mir ist ziemlich krank«, sagte Rachel. »Ich muss nach ihm sehen.«
    »Wie bitte?« Mandy wirbelte im Drehstuhl herum und bedachte Rachel mit einem hinterlistigen Blick. »Ich hoffe, dieser
Freund
ist die sechs Extra-Entwürfe wert. Ist er niedlich?«
    »Niedlich? Nein«, erwiderte Rachel trocken. Lachlan würde wahrscheinlich bei dieser Beschreibung würgen. Und er hatte definitiv nicht niedlich ausgesehen, als Rachel ihn zum letzten Mal gesehen hatte – nicht mit all den Stichwunden, diesem gewaltigen blauen Auge und der gebrochenen Nase.
    »Wie heißt er denn?«
    Rachel war klar, dass die Fragerei so lange weitergehen würde, bis Mandy einen saftigen Bissen Klatsch abbekommen hatte, und so lächelte sie ihr süßestes Lächeln. »Pater MacGregor.«
    »Ein Priester? Ach, komm schon …«
    »Das ist kein Scherz.«
    Mandy gab sich mit einem Schnaufen geschlagen und wandte sich wieder dem Computer zu. »Du solltest dir endlich ein Privatleben zulegen, Rachel.«
    »Glaub mir, ich arbeite daran.«
    Auf dem Heimweg dachte Rachel über ihre letzte Bemerkung nach. War sie wirklich dabei, sich ein neues Leben aufzubauen? Oder handelte sie sich nur wieder Kummer ein? Ein oder zwei Küsse ergaben noch lange keine Beziehung. Nicht, dass sie sicher war, ob sie überhaupt eine Beziehung wollte. Die Narben ihrer letzten schmerzten noch immer. Während Rachel den Wagen auf demselben Parkplatz wie immer abstellte und die Treppe hinaufging, hing sie weiter diesen Gedanken nach. Der Gegenstand ihres inneren Monologs öffnete nach nur einmaligem Klopfen die Tür. Er sah alles andere als niedlich aus, aber dennoch unbestreitbar umwerfend.
    »Rachel!« Lachlan stand einfach da und starrte sie an. Diesmal ohne nackte Brust, aber sein kurzärmeliges Priesterhemd erlaubte es Rachel, die sehnigen Muskeln seiner Arme zu bewundern und sich vorzustellen, wie es wäre, von ihnen umschlungen zu werden. Allerdings war ihr Derartiges an diesem Tag wohl nicht beschieden, wenn man seine Verletzungen berücksichtigte – obwohl er bereits gesünder aussah: das blaue Auge war nun grüngelb und seine Wangen hatten viel mehr Farbe.
    »Willst du mich hereinlassen, oder soll ich weiter im Flur herumstehen?« Die lange Pause, die auf ihre Frage folgte, war wenig schmeichelhaft.
    »Komm rein«, sagte Lachlan endlich.
    Während sie eintrat, sah sie sich um. »Störe ich?«
    »Nein.«
    Seine knappe Antwort sandte einen Schauder des Unbehagens durch Rachels Körper, und sie drehte sich zu ihm um. War es falsch gewesen, herzukommen? Hatte sie die Küsse und die Wärme in seinen Augen fehlgedeutet? »Habe ich dich irgendwie verärgert?«
    »Nein.«
    »Warum dann dieser kühle Empfang?«
    Hörbar stieß Lachlan die Luft aus. »Ich bin in einer miesen Stimmung, Rachel. Im Moment bin ich keine gute Gesellschaft.«
    Besorgt streckte sie die Hand aus, um sein Gesicht zu berühren. »Hast du Schme–«
    Lachlan wich zurück und stieß sich die Schulter an der Wand. Er zuckte zusammen. »Verflucht.«
    Rachel beobachtete, wie er sich wieder aufrichtete, die Lippen zu einem Strich zusammengepresst, und zog eine Grimasse. »Du gehörst ins Bett.«
    »Das ist der letzte Ort, an dem ich gerade sein möchte.«
    »Diese Schnittwunden –«
    »Heilen ganz wunderbar. Darauf gebe ich dir mein Wort.«
    »Lachlan, du bist schwerer verwundet, als du zugeben willst. Schau dich doch nur an! Du hast eben geflucht. Priester fluchen nicht. Jedenfalls nicht, wenn sie gesund sind.«
    »Ich bin kein Priester.«
    »Wie bitte?« Ihr Lachen klang ein wenig brüchig. Als ob sie sich vergewissern wollte, glitt ihr Blick zu dem silbernen Kreuz an seinem Hals. »Natürlich bist du ein Priester.«
    »Nein.« Sein harter Blick traf den ihren und forderte sie geradezu zum Streit heraus. Lachlan zupfte an seinem schwarzen

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