Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman
Die Worte, die sein Herz erfüllten, würde er nie aussprechen können, und so küsste er Rachel stattdessen mit zugeschnürter Kehle – zärtlich, ehrfürchtig. »Mit dir fühlt es sich so … perfekt an«, sagte er.
Rachels Hände umklammerten seine Schultern, ihre Fingernägel gruben sich in sein Fleisch und drängten ihn, sein Versprechen zu erfüllen und ihr die Sinne zu rauben. Lachlan begann, sich vor- und zurückzubewegen, zunächst langsam, aber dann, als ihre Körper einen gemeinsamen Rhythmus fanden, schneller und heftiger. Schweiß trat ihm in kleinen Perlen auf Brust und Stirn, das Blut sammelte sich heiß in seinen Lenden, und der starke Geruch ihrer beider Erregung stieg Lachlan in die Nase. Die Sturzflut seiner körperlichen Empfindungen dämpfte den Schmerz der Vergangenheit und verankerte Lachlan im Hier und Jetzt, in diesem Augenblick, diesem Nachmittag. Diesem einen vollkommenen Nachmittag mit Rachel. Lachlan versuchte sich einzureden, dass dies alles war, was er erwarten durfte, und dass es auch nicht mehr sein musste. »Komm!«, flehte er heiser.
Rachel riss die haselnussbraunen Augen auf, um ihn in den Blick zu nehmen. Die Lust, seinen Körper auf ihrem zu spüren, spiegelte sich darin wider. Aber ihr Seufzen klang bedauernd. »Ich weiß nicht, ob ich kann.«
Mit einem Mal hörte Lachlan auf, sich zu bewegen. Doch es kam ihn teuer zu stehen. Der Rausch in seinem Kopf und das verlangende Klopfen in den Lenden waren so überwältigend, so heftig, dass Bauch- und Oberarmmuskeln unter der Anspannung zu zittern begannen. Sein Herz hämmerte wie wild gegen den Brustkorb. »Was ist los?«
»Tut mir leid. Ich habe gerade zufällig auf die Uhr gesehen, und da musste ich an Em und die Arbeit denken und …« Sie erschlaffte unter ihm. »Ich kann nicht.«
»Emily ist noch in der Schule. Alles ist gut.« Lachlan küsste Rachel auf die Stirn, dann auf die Nase und endlich auf den Mund, während er verzweifelt versuchte, das hartnäckige und schmerzende Begehren seiner Erektion in ihr zu ignorieren. »Du darfst hier sein. Bei mir.«
Sie küsste ihn, sanft und noch immer ein wenig zurückhaltend. »Ich weiß.«
»Lass dich fallen, Liebling.«
Rachel sah ihn stumm an. Mit großen Augen und verschwitztem lockigen Haar. Sie sah so unglaublich schön in seinem grünen Bett aus, dass es Lachlan den Atem verschlug.
»Ich führe und du folgst. Das war unsere Vereinbarung, weißt du noch?« Lachlan küsste sie wieder, diesmal fester, das zarte Fleisch ihrer Lippen fast quetschend. »Vergiss alles um dich herum. Vergiss alles außer mir.« Er schwenkte das Becken und stieß noch tiefer, nach dem magischen Punkt suchend, der ihr Feuer wieder entfachen würde. Gleichzeitig ergriff er Rachels Hände und riss sie über den lockigen Kopf. Nun lag sie vollkommen bloß vor ihm, in ihrer ganzen Verletzlichkeit. »Soll ich es dir besorgen, Rachel?«
Die Antwort war klar und deutlich in ihren Augen zu lesen, doch Rachel sprach trotzdem. Ein einziges hervorgestoßenes Wort voller Erregung. »Ja!«
Lachlan bedeckte den Hals mit Küssen, biss sanft in das Ohrläppchen und genoss Rachels begehrliches Stöhnen. Dann teilte er ihr in sehr derben, deutlichen Worten mit, was er mit ihr zu tun gedachte. Aus dem Stöhnen wurde ein Wimmern, und Rachel bäumte sich auf, in der stillen Bitte um weniger Worte und mehr Taten, der er gern nachkam.
Darauf bedacht, seine eigenen Wünsche im Zaum zu halten und durch die bloße Intensität seines lustvollen Spiels die Sorgen aus Rachels Gedanken zu verscheuchen, liebte er sie, wie er niemals zuvor in seinem langen Dasein eine Frau geliebt hatte. Er raubte jeden angedeuteten Kuss von ihren Lippen, achtete auf jedes Stöhnen. Er verlangte, beharrte, verführte. Er stieß in sie, steigerte die Erregung durch das Reiben ihrer Körper aneinander, registrierte jeden Schauer, jedes Beben, jeden angespannten Muskel und trieb Rachel kurz vor den Höhepunkt.
Dann schlang er die Arme um sie, drückte seinen Mund auf ihren und riss sie mit sich über die Klippe.
[home]
10
E s war unerträglich schwer, sie gehen zu lassen.
Gegen jedes bessere Wissen wollte er Rachels Abschied mit letzten Berührungen und zärtlichen Küssen so lange hinauszögern, wie er nur konnte. Doch Lachlan war vorsichtig genug, nicht von der Zukunft zu sprechen, kein weiteres Treffen anzudeuten. Und auch Rachel unternahm keinen Versuch, solch ein Gespräch herbeizuführen. An der Wohnungstür lächelte sie scheu,
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