Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman
»Lachlan!«
Das süße Brennen, das ihn durchfuhr, als Rachel seinen Namen rief, war so heftig, dass Lachlan die Augen zukneifen und sich zusammennehmen musste. Ihr Wonneschrei schrillte ihm in den Ohren und hallte in seiner Brust wider, an jenem kalten, leeren Ort, den offenbar nur sie mit Leben erfüllen konnte.
Rachel reagierte unglaublich auf ihn. Ein paar Worte, ein paar Berührungen, und schon war sie heftig gekommen. Lachlan versuchte, das alles nicht zu sehr an sich heranzulassen. Sie hatte schließlich nur einen Orgasmus gewollt, ein Ventil für diesen Überschuss an Leidenschaft, der sich in ihr aufgestaut hatte. Und Lachlan war einfach zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen. Das war alles.
Eine kurze emotionale Irritation abschüttelnd, die zu fühlen er seiner Meinung nach kein Recht hatte, knabberte er sich über Rachels flachen Bauch und die drei niedlichen kleinen Muttermale auf der Hüfte empor. Jeden Zentimeter von ihr nahm er in Besitz, und wenn es auch nur für diesen einen flüchtigen Augenblick war. Er leckte die Spuren von Schweiß fort, die er zwischen den Brüsten fand, und ließ sich den salzigen Geschmack auf der Zunge zergehen. Bis zum Hals küsste er sich hinauf, eine feuchte Bahn hinterlassend, und weiter zum Kinn. Dann hob er den Kopf, um ihr Gesicht zu betrachten: Rachels Augen waren geschlossen, die Lippen leicht geöffnet. Die cremeweiße Haut der Wangen hatte sich gerötet, und der Puls am Hals schlug in wildem Rhythmus.
So wollte Lachlan Rachel im Gedächtnis behalten: entspannt und erotisch und befriedigt. Mit ein wenig Glück würde dieses Bild genügen, um ihn durch die verbleibenden einundneunzig Jahre seiner Knechtschaft zu bringen, in denen Rachel ein zufriedenes Leben lebte, während er nur existierte und sein Herz langsam verwelkte.
Lachlan griff über sie hinweg zum Nachttisch, öffnete die Schublade und suchte nach einem Kondom. Das Mindesthaltbarkeitsdatum war bereits lange abgelaufen, aber das spielte keine Rolle. Sein Samen war so tot wie der Rest von ihm. Auf den Knien, sich am aphrodisischen Spiel der Emotionen auf Rachels Gesicht weidend, fuhr er mit der Hand pumpend an seiner Erektion auf und ab und rollte dann das Kondom darüber. »An wie viele Orgasmen hattest du denn gedacht?«, fragte er, während er sich erneut über sie beugte.
Rachels Lider hoben sich und offenbarten dunkle Seen erschöpfter Leidenschaft. Ein faules, zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen. »Mach einfach weiter, bis ich in Ohnmacht falle.«
Er lachte. »Ich werde es versuchen.«
Sie strich mit dem Finger sanft über eine der Schrammen auf seiner Brust, hinab über die Bauchmuskeln bis zu der feinen Linie aus Haar, die unter seinem Nabel begann. »Du bist ohne Frage der bestaussehende Kerl, den ich jemals ohne T-Shirt erblickt habe.«
Lachlans Blut geriet bei dem Kompliment in Wallung, erhöhte den Schmerz in seinen Lenden und weckte animalische Triebe. Er wollte der einzige Mann sein, den sie ohne T-Shirt sah, der einzige Mann, den sie begehrte – aber das würde ein Wunschtraum bleiben. Ein wenig verärgert griff er in die seidenen Locken von Rachels Haar, hielt ihren Kopf fest und küsste sie hart auf den Mund. Gleichzeitig rieb er sich an ihren Schenkeln, und ein wohliger Schauer durchlief seinen Körper, während er wollüstig das Aufflackern in Rachels Augen genoss. »Mach deine Beine breit!«, sagte er rauh an ihrem Mund.
Die Knie waren bereits gespreizt, doch Rachel öffnete sich noch weiter, hob die Knöchel und schlang ihre Beine um seine Taille, um ihn zu der intimsten Vereinigung aufzunehmen, zu der zwei Körper fähig sind.
Rachel glühte und sie war feucht, alles schien Lachlan zu rufen, ihn zu drängen, sie zu nehmen. »Ich werde so tief in dir sein, wie es nur geht, und dich lange und hart nehmen«, flüsterte er, während er seine verschwitzte Stirn an ihre drückte. »Ist es das, was du willst, Rachel?«
Ihr Atem kam in kurzen Stößen. »Fang an!«, forderte sie. Lachlan schob sich nach vorn, fand den schlüpfrigen Eingang zu ihrem Körper und glitt langsam in sie, prüfend, auf jeden Laut von ihr reagierend. Je tiefer er eindrang, desto mehr wand und krümmte sich Rachel und hob ihm das Becken in wachsender Erregung und schwindender Geduld entgegen. »Bitte!«
Rachels feste Umarmung und das langsame, synchrone Pochen ihrer beider Herzen waren fast mehr, als er ertragen konnte. Als er bis zum Äußersten in sie vorgestoßen war, hielt Lachlan inne.
Weitere Kostenlose Bücher