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Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Titel: Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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Ampel und sah Brian an. »Ich weiß nicht, was ich überhaupt von alldem halten soll.«
    »Wenn man es das erste Mal hört, braucht man ein wenig, um es zu verdauen. Ich dachte eine Woche lang, ich müsste wie ein Zombie herumlaufen, nachdem mir der Tod meine Stempelkarte als lebender Toter ausgehändigt hatte.«
    »Und jetzt kämpfen Sie jeden Tag gegen Dämonen.«
    »Nicht jeden Tag. Sie können fahren, grüner wird’s nicht.«
    Rachel schnitt eine Grimasse, nahm den Fuß von der Bremse und gab Gas. »Lassen Sie mich raten. Sie besitzen kein eigenes Auto mehr.«
    »Nein. Ich und Lenkräder passen nicht gut zusammen.«
    An der nächsten Ecke bog Rachel ab und fuhr direkt auf den Parkplatz von SpliNext. Zu ihrer Überraschung wartete Lachlan vor dem Tor – mit durchweichtem Hemd, nassem Haar und finsterem Gesichtsausdruck.
    »Ich glaube, das ist mein Stichwort«, sagte Brian mit der Hand am Türgriff. »Ich gehe dann mal.«
    »Lachlan sieht nicht sehr glücklich aus.«
    »Nein«, pflichtete Brian ihr mit einem kleinlauten Lächeln bei, während er ausstieg. »Aber ich würde mir keine Sorgen machen, solange er nicht sein Schwert zieht. Dann allerdings …«
    Mit feuchten Händen und tobendem Herzschlag starrte Rachel Lachlan durch die sich schnell bewegenden Scheibenwischer an. Wie konnte ein Mann, der sie gerade ansah, als sei sie das Beste, was ihm an diesem Tag geschah, verrückt sein? War es nicht auch möglich, dass alte Ängste sie zögern ließen? Dass der schmerzliche Fehlgriff mit Grant ihr Urteilsvermögen vernebelte? War es nicht möglich, dass Lachlan der Richtige war? »Er hat ein Schwert bei sich?«
    »Ja, aber vertrauen Sie mir, MrsL. – das ist gut so.«
    »Nennen Sie mich nicht MrsLewis.«
    Brian grinste. »Hab ich ja auch nicht.« Er schlug die Tür zu und winkte sie durchs Tor.
     
    »Alles in Ordnung?«, fragte Lachlan Brian, während er zusah, wie Rachel über den Parkplatz fuhr und ihre Rostlaube in der Nähe des rückwärtigen Zauns parkte, ein Stück von dem großen blauen Müllcontainer und den Ahornbäumen entfernt.
    »Da bin ich nicht ganz sicher. Hast du Carlos gesehen, als du Emily heute Morgen zur Schule gefolgt bist?«
    »Nein. Warum?«
    »Ich habe gestern Abend nichts von ihm gehört.«
    Rachel hastete über den Parkplatz auf sie zu, die Handtasche zum Schutz gegen den Regen über dem Kopf, während ihr grüner Pullover ganz nass wurde. Sie trug einen engen schwarzen Rock, der ihren wohlgeformten Po umschmeichelte und die langen, schlanken Beine zur Geltung brachte.
    »Wahrscheinlich ist er unterwegs, um eine Seele zu holen«, erwiderte Lachlan.
    Brian schlug den Kragen hoch. »Ja, aber er weiß, dass er sich jeden Abend melden soll, um mich zu informieren, wie es läuft. Wenn du hier allein zurechtkommst, werde ich mal bei ihm vorbeischauen.«
    »In Ordnung.«
    »Du kommst hier doch allein zurecht, oder? Du wirkst ein wenig … angespannt.«
    Lachlan holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. Doch die Klammer um seine Brust lockerte sich kein bisschen. »Emily trägt das Mal.«
    »
Das
Mal? Die weiße Spirale?«
    »Ja.«
    »Scheiße.« Brian sah zu Lachlan und dann zu Rachel, die gerade über eine kleine Pfütze sprang. »Wirst du’s ihr sagen?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Ich würde es lassen.«
    »Danke für den Rat.«
    »Mann, verdammte Schweinerei. War aber irgendwie zu erwarten, oder? Weißt du, wie es geschehen wird?«
    »Nein, mir wurde der Auftrag noch gar nicht erteilt.«
    Rachel erreichte sie endlich und lächelte Lachlan zaghaft an. »Hab ich etwas verpasst?«
    »Nein.« Lachlan stand einfach nur da, sah in ihre großen Augen und lauschte darauf, wie die Regentropfen in die Pfützen fielen. Es schien ihm, als wäre jeder Tropfen eine Sekunde in Emilys Leben, die unwiederbringlich verrann. Schnell ging er im Kopf verschiedene Möglichkeiten durch, was er als Nächstes sagen könnte – und verwarf sie alle.
    Brian brach das peinliche Schweigen. »Also gut, ich bin dann weg. Amüsiert euch nicht zu sehr ohne mich.«
    »Ruf mich an, wenn du Carlos erreicht hast.«
    »Aber klar.« Dann verschwand er im Regen. Und ließ sie allein.
    Ein Regentropfen lief Rachels Nase hinunter, und obwohl die Versuchung, ihn fortzuküssen, fast übermächtig war, ergriff Lachlan nur Rachels Arm und geleitete sie in die Empfangshalle von SpliNext, wo es warm und trocken war. Lachlan senkte die Stimme, denn in dieser Höhle aus grünem Marmor hallte der kleinste Laut geräuschvoll von

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