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Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Titel: Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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glaub mir.« Ein Lächeln umspielte die Mundwinkel des Dämons. »Ich habe dir bereits einen Logenplatz reserviert. Gleich neben mir, damit ich jedes Zusammenzucken von dir genießen kann.«
    »Ich habe dir doch bereits gesagt, dass Emily für mich nur ein Auftrag ist.« Das Lächeln des Dämons wurde zu einem breiten Grinsen. In diesem Augenblick klingelte Lachlans Handy. Er hätte es ignoriert, aber der Klingelton verriet ihm, dass es Brian war. »Was ist?«
    »Er weiß Bescheid«, sagte der andere Wächter ruhig.
    »Worüber?«
    »Über unsere kleine Kuppelei.«
    Lachlans Blick flog zu dem feixenden Gesicht des Verlockungsdämons und dann über das Spielfeld zu seinen beiden dämonischen Schergen. Der Seelenwächter wusste bereits, was er gleich hören würde, und umklammerte das Telefon fester. »Und Carlos?«
    »Gegrillt, der arme Bursche. Irgendwann letzte Nacht. Und ich verwette mein letztes Hemd darauf, dass der Kerl mit der Fackel gerade neben dir steht.«
    Herrgott. »Wo bist du?«
    »Ich bezahle mein Taxi ungefähr hundert Meter südlich von dir. Achtung, Emily leistet euch gleich Gesellschaft bei eurer kleinen Party.«
    Lachlan fuhr herum.

[home]
15
    E m trödelte den ganzen Tag herum. Obwohl sie es nur höchst ungern zugab, vermisste sie Carlos. Er war an diesem Morgen nicht in die Schule gekommen. Und auch wenn sie nur einen Kurs gemeinsam mit ihm besuchte, konnte sie nicht aufhören, an ihn zu denken. War er krank? Oder hatte sie ihn verschreckt? Vielleicht lag Drew richtig, vielleicht hatte auch Carlos ein schlechtes Bild von ihr, genauso wie die anderen. Doch das war schwer zu glauben, wenn sich Em an die wunderbare Busfahrt erinnerte – wie er ihre Hand gehalten und sie angelächelt hatte.
    Als die Glocke um halb drei läutete, hatte Em hämmernde Kopfschmerzen. Und sie wurden noch schlimmer, als sie aus dem kühlen Halbdunkel der Schule ins helle Sonnenlicht hinaustrat. Drew wartete auf sie, wie er es versprochen hatte. Genau wie … Pater MacGregor? Em ging auf die beiden zu.
    »Warum sind Sie hier?«, fragte sie den Priester.
    »Um mich zu schikanieren«, beschwerte sich Drew und richtete sich auf. Er hielt Em den Ersatzhelm hin. »Die ganze Zeit lang droht er schon, mich zu Brei zu schlagen.«
    Pater MacGregor ignorierte Drews Bemerkung und wandte keinen Blick von Em. »Du weißt, warum ich hier bin, Emily. Um dich zu beschützen.«
    »Hör nicht hin, Em. Er ist ein Lügner, weißt du noch?«
    Pater MacGregor protestierte nicht. Zum Henker, er blinzelte nicht einmal. Er stand einfach nur da, groß und selbstsicher, und das Silberkreuz um seinen Hals funkelte, als wollte es seine Aufrichtigkeit unterstreichen.
    »Hat meine Mom Sie geschickt, um mir hinterherzuspionieren?«, fragte Em.
    »Nein. Ich weiß selbst gut genug, dass Drew eine Ausgeburt der Hölle ist, und ich werde nicht zulassen, dass er dir weh tut.«
    »Ausgeburt der Hölle? Mein Gott, Em! Hör dir diesen Schwachsinn nicht länger an. Der Priester hat Stein und Bein geschworen, ich hätte ihn angegriffen, aber es stimmte nicht, oder?«
    Nein, da hatte Drew recht. Der Überfall war eine Lüge gewesen. Em seufzte.
    »Emily, hör mir zu«, sagte Pater MacGregor eindringlich. »Dein Freund Carlos ist heute nicht zur Schule gekommen, oder? Der Grund dafür ist, dass er tot ist. Drusus hat ihn ermordet. Wir haben die Leiche gerade eben gefunden.«
    Schwindel, Grauen, Schmerz und Angst packten Emily. Carlos? Tot? Ihr Hals war wie zugeschnürt, sie konnte nicht mehr atmen. »Was?«
    Drew schob sich an Pater MacGregor vorbei und ergriff Ems Arm. »Das ist doch lächerlich. Zuerst bin ich ein Straßenräuber und jetzt auch noch ein Mörder. Verdammt noch mal, ich habe nichts Unrechtes getan … Ich will doch nur mit dir zusammen sein.« Bleich und besorgt sah er ihr ins Gesicht. »Du kennst mich besser als jeder andere, Em. Du weißt, alles, was ich will, ist, dich glücklich zu machen. Glaubst du wirklich, dass ich diesen Kerl umgebracht habe?«
    Drew tat Em leid, und sie öffnete bereits den Mund, um ihn zu beruhigen, als Pater MacGregor sie unterbrach. »Hast du Carlos gestern Drew gegenüber erwähnt, Emily?«
    Bei den Worten des Priesters setzte Ems Atem aus. Das hatte sie tatsächlich. Drew bemerkte ihre Unsicherheit. Er schüttelte sie leicht am Arm. »Komm schon, Süße, lass dich von dieser gequirlten Scheiße nicht beeinflussen. Wir reden hier über mich. Mir, dem du deine tiefsten Geheimnisse anvertraust. Ich habe dich nie auch

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