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Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
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gleichzeitig.
    Ich zuckte mit den Schultern.
    „Also Sam ist süß und sieht auch gut aus, aber Dante ist heiß, verstehst du?“
    „Maria, du brauchst dringend wieder ein Date“, sagte ich lachend.
    „Ich weiß. Ich hab da schon einen im Auge“, antwortete sie grinsend.
    „Der arme Kevin“, meinte Hillary.
    „Gehen wir“, forderte ich sie auf. „Ich kann es mir nicht leisten, zu spät zu erscheinen.“
     
    In Englisch saß ich neben Sam. Als ich reinkam, war er schon an unserm Platz. Er lächelte mir zu, ich erwiderte es ein wenig gezwungen und hoffte, er würde mein schlechtes Gewissen ihm gegenüber nicht bemerken.
    „Hallo, Sam“, begrüßte ich ihn und versuchte dabei so fröhlich wie möglich zu wirken, als ich mich neben ihn setzte.
    „Guten Morgen, Sara.“ Er lächelte.
    „Wann kommst du mich eigentlich heute Abend abholen?“
    „Ist dir sieben recht? Der Film fängt um acht an.“
    „Ja“, antwortete ich leise, weil die Lehrerin reinkam.
     
    Im Laufe des Vormittags verschwanden die Wolken, die den Himmel verdunkelt hatten, und wichen der Sonne. Verträumt starrte ich aus dem Fenster hinaus. Ich konnte mich nicht im Geringsten darauf konzentrieren, was Mr. Wagner, unser Politiklehrer, uns erzählte. Und ehrlich gesagt war es mir im Moment völlig egal, weil ich in nicht einmal 30 Minuten ein ganz anderes Problem zu bewältigen haben würde: Dante.
     
    Nach dem Politikunterricht wartete Dante vor der Tür auf mich. Er lehnte an der Wand mit den Händen in den Hosentaschen und einem Lächeln auf den Lippen, das mich beinahe ohnmächtig werden ließ.
    „Hey“, sagte ich. Verlegen sah ich mich um. Den vorbeilaufenden Schülern entging nicht, auf wenn er wartete.
    „Hey, Sara, hast du Hunger?“
    „Du hättest auch in der Cafeteria warten können“, sagte ich, ohne auf seine Frage zu reagieren. „Ich wäre nicht weggelaufen.“
    „Ich wollte nur sichergehen, dass du heil ankommst“, sagte er mit einem breiten Lächeln.
     
    Gemeinsam betraten wir die überfüllte Cafeteria. Ich hatte das Gefühl, von der ganzen Schule angestarrt zu werden. Er legte seine Hand an meinen Rücken, was noch mehr Aufmerksamkeit auf uns zog. Mein Gesicht glühte. Ich war mir sicher, knallrot zu sein. Ich nahm mir eine Portion Pommes und steuerte dann den Tisch an, an dem bereits Miguel saß. Doch Dante hielt mich am Arm zurück. Mit einem Kopfnicken deutete er auf die Tür.
    „Eigentlich wollte ich allein mit dir essen“, flüsterte er mir zu.
    Ich schluckte einmal leer. Nicht nur, weil ich dann allein mit ihm war, sondern auch, weil Sam mein Verhalten als Verrat deuten würde. Ich hielt Ausschau nach ihm, doch er war nicht in Sicht. Keira sah mich fragend an. Sie erkannte meinen nach Hilfe schreienden Blick, trotzdem blieb sie einfach sitzen. Verräterin. Wir verließen die Cafeteria also wieder. Ich folgte Dante durch den Flur, bis er die Tür eines der Klassenzimmer öffnete. Er hielt sie mir auf.
    „Wir dürfen nicht in den Klassenzimmern essen. Das gibt Ärger.“
    Er lächelte leicht. „Mach dir keine Sorgen. Uns wird niemand erwischen.“
    Auch wenn ich noch ein bisschen verwirrt war, weil Dante plötzlich so aufmerksam und an einer Freundschaft mit mir interessiert schien, freute ich mich darüber. Also trat ich ein.
    Wir setzten uns, aßen, sahen uns dabei verlegen an, ohne groß etwas zu sagen. Ich überlegte, ob ich ihm von den Träumen erzählen sollte.
    „Dante, kann ich dich was fragen?“
    „Ich bin weder Jesus noch Leo aus Charmed “, sagte er breit grinsend.
    „Ich dachte du willst Frieden?“
    „Klar, wie du siehst.“
    „Dann solltest du aufhören, dumme Witze zu reißen.“
    „Schon gut, schon gut. Was willst du denn wissen, Sara?“
    „Hm … weißt du … mich interessiert, was passiert ist, dass du auf einmal wieder mit mir befreundet sein möchtest?“, fragte ich mit dem Blick auf den hell-braunen Tisch, während ich in meinen Pommes stocherte.
    „Ich habe mich entschieden, meine eigenen Entscheidungen zu treffen“, antwortete er ernsthaft.
    „Nach wem hast du dich bisher gerichtet?“
    Er spielte mit dem Deckel der Colaflasche. Sein Blick war starr auf den Tisch gerichtet. Er überlegte, wie er antworten sollte: mit der Wahrheit oder einer Lüge. Ich war mir sicher, er würde die Lüge wählen.
    „Nach meinem Volk“, kam schließlich aus seinem Mund.
    „Was meinst du damit?“
    „Gar nichts … wir sollte ein anderes Thema wählen“, sagte er und nahm einen

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