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Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
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Wand und ließ sie zu meiner Taille hinabgleiten. Mein Herz pochte immer stärker. Ich hielt es kaum noch aus, wollte, dass er mich endlich küsste. Und als ob er mein Flehen gehört hätte, näherte sich sein Mund dem meinen. Ich schloss die Augen und atmete seinen Duft ein. Als seine warmen, weichen Lippen meine berührten, schlang ich die Arme um seinen Hals und vergrub dabei die Hände in seinen Haaren. Dante zog mich an der Hüfte noch näher an sich.
    Ich atmete schwer, als er für einen kurzen Moment den Mund von meinem nahm. Er versuchte ebenfalls, zu Atem zu kommen.
    „Ich drehe fast durch, wenn Sam dich anfasst. Am liebsten würde ich ihm eine reinhauen.“
    Er legte eine Hand an meinen Nacken und wieder küsste er mich so zärtlich, dass mir die Knie zitterten. Dann löste er sich von mir und sah mir in die Augen, ohne ein Wort zu sagen. Für einen kleinen Augenblick standen wir nur da. Es war einer dieser Momente, in denen die Welt stillzustehen schien.
    „Dante, was bedeutet das hier?“
    Viel zu schnell ließ er mich los und entfernte sich von mir. Ich wollte einen Schritt auf ihn zugehen, die Hand hatte ich schon ausgestreckt, um ihn am Arm zu berühren, als er den Kopf schüttelte.
    „Lieber nicht, Sara“, sagte er leise und gequält.
    „Was ist los, Dante?“
    „Es ist nicht richtig, was ich hier tue, es ist nicht fair dir gegenüber. Ich darf es nicht.“
    „Das sehe ich anders.“
    „Oh Mann, was hab ich nur getan?“, fragte er sich selbst.
    Bevor ich etwas dazu sagen konnte, rannte er aus dem Zimmer. Dieses Mal ließ ich ihn gehen.
     
    Um vier Uhr läutete die Schulglocke zum letzten Mal an diesem Tag. Wochenende. Den ganzen Nachmittag hatte ich damit verbracht, über Dante nachzudenken. Er ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Ich spürte immer noch seinen Kuss auf meinem Mund.
    Ich hatte Sam gegenüber ein schlechtes Gewissen, weil ich mich, anstatt mich auf den Abend zu freuen, davor gruselte. Weshalb hatte ich bloß zugesagt? Wie konnte ich meinem besten Freund nur falsche Gefühle vorspielen? Was für ein Mensch tat das?
    Ich wollte sein Herz nicht brechen, doch mir war klar, dass ich ehrlich sein musste, bevor es noch schlimmer kam. Nun hatte ich Zeit bis zum Abend, um mir zu überlegen, wie ich es sagen sollte.
     
    Unruhig wartete ich in meinem Zimmer darauf, dass Sam mich abholen kam. Ich prüfte mein Outfit sicher fünf Mal im Spiegel, nur um mich abzulenken.
    „Sara!“, rief Dad. „Samuel ist da.“
    Ich atmete tief ein und aus, dann setzte ich mein schönstes Lächeln auf. Zumindest das Schönste, das ich im Moment aufbringen konnte. Ich verließ mein Zimmer mit einem mulmigen Gefühl im Magen.
    Wir begrüßten uns. Dad stand immer noch an der Tür und sah uns zwei an.
    „Okay Dad. Wir gehen dann mal. Bis später.“
    „Aber nicht zu spät.“ Er hatte den Ich warne dich Bürschchen-Blick echt gut drauf.
    „Das wird es nicht, Mr. Davis“, versicherte Sam ihm, wohl wissend was ihm blühte, wenn nicht.
    Nachdem sich die Tür geschlossen hatte, gab mir Sam unerwartet einen Kuss auf die Wange. Dabei verkrampfte ich mich.
    „Alles okay?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue.
    „Bestens, ich freue mich auf den Film. Was sehen wir uns an?“, fragte ich mit gespielter Neugier.
    „Fluch der Karibik.“
    „Super.“
    Sam legte den Arm um meine Schulter und ich lächelte gezwungen, weil es mir irgendwie unangenehm war. Von Schuldgefühlen geplagt biss ich mir auf die Unterlippe.
    Da es ein schöner, warmer Abend war, gingen wir zu Fuß zum Kino.
    Ich war so von der Rolle, dass ich ihm gar nicht zuhörte, obwohl er den ganzen Weg über mit mir sprach. Als ich bemerkte, dass wir nicht allein waren, wurde ich noch nervöser. Dante war da. Ich konnte seine Anwesenheit spüren. Ich war kurz versucht, mit Sam zu flirten, nur um Dante zu verletzen, aber ich brachte es nicht übers Herz — wegen Sam.
    Er bezahlte die Karten, das Popcorn, war nett, lustig, zuvorkommend, charmant — alles, was sich ein Mädchen nur wünschen konnte. Er gab sich so viel Mühe wie sonst nie bei seinen Eroberungen. Leider fühlte ich mich dadurch nur noch schäbiger. Es war einfach nur falsch, weil mein Herz bereits einem anderen gehörte.
    Wir gingen in den Kinosaal, der sich langsam mit Menschen füllte. Die roten Samtsessel waren bequem, was nichts daran änderte, dass ich mich fühlte, als säße ich auf Nägeln.
    Da saßen wir und sahen uns den Film an und nicht einmal Johnny Depp, der

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