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Wächter der Venus

Wächter der Venus

Titel: Wächter der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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Ablösungsmannschaft fand, neben der eine Waffe lag? Müssen wir nicht annehmen, daß er sich gegen Venusier wehrte und von ihnen getötet wurde?«
    »Ich habe ebenfalls darüber nachgedacht«, antwortete Hardenstein. »Und ich kam zu dem Schluß, daß der Mann sich selbst erschoß, als er die ersten Anzeichen einer Verformung an seinem Körper feststellte. Wie Sie sich erinnern, fielen die Verformungen auch Grand sofort auf.«
    »Meine Berechnungen führten zum gleichen Ergebnis«, warf der Chefwissenschaftler ein.
    »Akzeptiert, danke!« sagte Bucharin.
    »Aber ich habe diesen Unsinn nicht akzeptiert!« fuhr Dubois auf.
    »Ich empfehle Ihnen, mit wissenschaftlichen Mitteln an die Analysierung der vorhandenen Fakten heranzugehen!« sagte Cato, ohne die Stimme im geringsten zu heben.
    Der Sicherheitsbeauftragte murmelte etwas, hielt dann jedoch Ruhe.
    Professor Hardensteins Gesicht wurde sehr ernst, als er seinen Bericht fortsetzte.
    »Mit großer Wahrscheinlichkeit wurden die umgeformten Menschen der ersten Stationsbesatzung hypnotisiert und mit Suggestivbefehlen versehen, bevor sie zur Erde zurückkehrten. Ich entnehme das dem Eingeständnis Agkoras, der bekanntlich versuchte, auch Grand in Hypnose zu versetzen.«
    Er hob seine Stimme ganz leicht.
    »Andererseits geht aus der gesamten Unterhaltung zwischen Berry Grand und dem Venusier hervor, daß diese Wesen zwar wissen, daß es die Möglichkeit der bewußten Lüge gibt, daß sie aber auf die Anwendung dieses Mittels aus weltanschaulichen Gründen verzichten.
    Aus diesem Grund erscheint mir die Versicherung Agkoras beachtenswert, die umgeformten Terraner hätten weder den Auftrag noch die Absicht gehabt, bei ihren Sabotageakten Menschenleben zu gefährden.
    Mr. Dubois, vielleicht können Sie dazu Stellung nehmen!«
    Auf Dubois’ Gesicht zeichnete sich Verständnislosigkeit ab.
    »Wie meinen Sie das? Wozu soll ich Stellung nehmen?«
    »Ich glaube …«, sagte Sergius Cato bedächtig, »… Mr. Hardensteins Ausführungen endeten in dem Schluß, daß die vermeintlichen Venusier auf der Erde nur materiellen Schaden anrichteten, aber kein Menschenleben zerstörten …!«
    »So ist es, Sir«, bestätigte der Psychologe.
    Dubois’ Gesicht wurde weiß vor Zorn.
    »Sie zweifeln die Verlautbarungen des Sicherheitskomitees an …?«
    »Drücken wir es anders aus, Mr. Dubois: Wir benötigen Beweise dafür, daß bei den Sabotageakten tatsächlich Menschen getötet wurden. Ohne absolute Gewißheit vermögen wir uns kein Urteil über die wirklichen Absichten der Venusier zu bilden.«
    Der Sicherheitsbeauftragte schoß von seinem Platz hoch. Sein Gesicht wurde flammend rot.
    »Für diese defätistische Äußerung werde ich Sie vor den Untersuchungsausschuß des Komitees bringen!«
    Ahmed Bucharin erhob sich ebenfalls. Der temperamentvolle Armenier ging in drohender Haltung auf Dubois zu. Seine Augen funkelten, und die geballten Fäuste verrieten seine Absichten.
    Dubois’ Rechte fuhr an den Kolben der Strahlwaffe.
    »Nehmen Sie bitte Ihre Plätze wieder ein!« befahl Cato kalt.
    Für einen Augenblick erstarrten Bucharin und Dubois. Dann ging der stellvertretende Chefwissenschaftler an seinen Platz zurück, während der Beauftragte sich setzte.
    Sergius Cato blickte Bucharin ernst an.
    »Ich muß Sie rügen, Ahmed.«
    Damit schien diese Sache für ihn erledigt zu sein. Aber dann sah er zu Dubois hinüber und sagte so sanft, daß es gerade dadurch drohend wirkte:
    »Mr. Dubois, Sie können selbstverständlich tun und lassen, was Sie wollen. Aber ich möchte Ihnen raten, sich die Grenzen Ihrer Macht in Ruhe vor Augen zu halten. Sie können entweder genügend Anklagepunkte vorbringen, um uns alle vor Gericht zu bringen – oder Sie verzichten lieber auf eine Anklage.«
    Der Sicherheitsbeauftragte verstand die unausgesprochene Drohung. Er stand auf und verließ den Raum.
    »So«, sagte Cato, »nun wollen wir beraten, was wir für Berry Grand tun können.«
     
    *
     
    »Hier kann uns niemand belauschen«, versicherte Agkora.
    Ich musterte die mattleuchtenden Wände. Sie schienen aus stabilisierter Energie zu bestehen, wenn ich mir darunter auch nichts Konkretes vorzustellen vermochte.
    Doch ich wußte, daß der Venusier die Wahrheit gesagt hatte.
    Schon beim Betreten dieses Raumes war ich von einem an Panik grenzenden Gefühl totaler Verlassenheit überwältigt worden, und ich begriff, daß die Verbindung zwischen meinem Geist und meinem Körper in der SKANDERBERG tatsächlich

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