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Waechter des Labyrinths

Waechter des Labyrinths

Titel: Waechter des Labyrinths Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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Die Kinder von Sandro besuchten alle dieselbe Schule in der Nähe von Gori. Ein Freund hat ihre Akten überprüft. Michail war bis zu seinem vierzehnten Lebensjahr dort, dann wurde er plötzlich auf eine englische Privatschule geschickt.»
    «Und?»
    «Mir kam das seltsam vor. Daher habe ich die Archive der Regionalzeitungen durchgesehen. Zwei Tage bevor Michail ins Ausland geschickt wurde, ist ein zwölfjähriges Mädchen aus einem nahegelegenen Waisenhaus entführt worden.»
    «Das muss nichts bedeuten», sagte Knox.
    «Ich habe mich mit seiner englischen Schule in Verbindung gesetzt und behauptet, Michail hätte sich bei mir für eine Stelle beworben und ich würde seine Referenzen überprüfen. Er ist nicht mal ein Jahr dort gewesen, in der nächsten Schule war er auch nur zwei Semester. Ich bin auf eine dieser Internetseiten gegangen, wo man alte Schulfreunde wiederfinden kann, und habe gefragt, ob sich jemand an ihn erinnert. Keiner wollte mir etwas sagen. Sie schienen Angst vor ihm zu haben, selbst nach all den Jahren noch.»
    In diesem Moment bremste Sokratis scharf und krachte mit den Reifen gegen den Bordstein. «Ihre Metrostation», sagte er zu Knox. «Raus jetzt.»
    «Einen Augenblick noch.»
    «Nein. Raus, sofort.»
    «Halten Sie den Mund», sagte Nadja genervt. Sie drehte sich wieder zu Knox um. «Niemand wusste genau, warum Michail in England immer wieder die Schulen gewechselt hat, obwohl es alle möglichen hässlichen Gerüchte gab. Und danach ist er irgendwie von der Bildfläche verschwunden. Im Internet habe ich nur ein paar Einträge aus Zypern gefunden, wo er bei Jetset-Partys oder Nachtcluberöffnungen war. Das übliche Schickimicki-Zeug eben. Ich habe meinen Informanten am Flughafen gebeten, mir Bescheid zu sagen, sobald er nach Georgien zurückkommt, aber als er mich das nächste Mal angerufen hat, ließ er mich wissen, dass der Privatjet von Nergadse mit vier Passagieren nach Athen fliegen wollte. Ich dachte mir sofort, dass irgendwas Großes dahinterstecken muss. Und da ich nicht vor ihnen hier sein konnte, habe ich über das Internet unseren tapferen griechischen Freund hier gefunden und beauftragt, ihre Spur aufzunehmen.»
    «Jetzt reicht es!», blaffte Sokratis, als hätte er gemerkt, dass über ihn gesprochen wurde. «Raus.»
    Knox stieg aus, hielt aber die Tür auf. «Wollen wir uns später treffen?», fragte er. «Ich glaube, wir könnten uns gegenseitig helfen.»
    «Heute nicht mehr», sagte Nadja. «Zu viel zu tun.»
    «Wie wäre es dann zum Frühstück?»
    «Okay.» Sie zog ihr Notizbuch hervor. «Wo?»
    Knox traute Sokratis nicht über den Weg. Er nahm Nadjas Notizbuch und schrieb ihr den Namen und die Adresse eines Cafés in Plaka auf. «Halb neun?», schlug er vor.
    «Gut, bis dann», sagte sie.
    «Eine Sache noch», meinte er. «Warum sind Sie wirklich so an diesem Kerl interessiert?»
    «Das habe ich Ihnen doch gesagt. Ich bin Journalistin.»
    «Unfug. Niemand macht sich so viel Mühe, nur weil irgendein Typ bei einer Pressekonferenz an der Wand lehnt.»
    Sie schnaubte leise und schaute plötzlich abwesend an ihm vorbei. «Ich habe ihn wiedererkannt», gab sie zu. «Als ich ihn da stehen sah, wusste ich sofort, dass ich ihn schon einmal gesehen habe.»
    «Wann?», fragte Knox.
    Sie sah ihn wieder an und rang sich ein Lächeln ab. «In der Nacht, in der mein Mann ermordet wurde», sagte sie.

III
    Als Iain vorschlug, allein vorauszugehen und nach einem Weg zu suchen, war Gaille sofort einverstanden. So konnte sie wenigstens für eine Weile ihre schmerzenden Beine ausruhen. Der Grat der Caldera bestand nur aus nacktem Fels, und die wenige Vegetation, die es gab, war mit scharfen Dornen ausgestattet. Sie nahm alles Zerbrechliche aus ihrem Rucksack, setzte sich dann darauf und ließ ihren Körper zur Ruhe kommen. Ein schwarzer Käfer krabbelte langsam an ihr vorbei. Sie beobachtete ihn, bis er verschwunden war. Ganz in der Nähe ragte eine Steintafel aus dem Boden. Sie sah unnatürlich glatt aus und wirkte wie ein antikes Hinweisschild für den Pass. Und wenn ihre Augen sie nicht täuschten …
    Sie runzelte die Stirn, stand auf und ging hinüber. Ja. Der Stein war zwar ziemlich verwittert, aber es sah so aus, als wenn in die Oberfläche zwei Symbole gemeißelt waren: ein gehender Mann und eine ausgestreckte Hand. Sie schaltete ihr Handy an und machte ein Foto. Das Signal war schwach und unbeständig, aber immerhin gab es eines. Unten bei Petitiers Haus würde es bestimmt keinen

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