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Waechter des Labyrinths

Waechter des Labyrinths

Titel: Waechter des Labyrinths Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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Kykeon zu ergründen?»
    Franklin zuckte mit den Achseln, als er sein Glas nahm. «Wir haben alles ausprobiert, was Sie sich vorstellen können. LSD, LSA, LSM und andere Derivate von Mutterkorn, alles gemischt mit Opiaten, Marihuana, Magic Mushrooms und Gott weiß was noch. Wir haben uns gegenseitig davon überzeugt, dass das ernsthafte und mutige wissenschaftliche Forschung sei. Dass wir Pioniere seien!» Er warf den Kopf zurück und lachte herzhaft. «Hinterher haben wir uns Notizen gemacht. Petitier bestand darauf. Es war natürlich blödsinniges Geschwafel. Wir haben uns etwas vorgemacht. Die Wahrheit ist, dass wir jung waren und Spaß hatten. Zu viel Spaß.»
    «Zu viel?»
    Er hob sein Glas zu einem ironischen Toast. «Ich brauchte es irgendwann jeden Abend. LSD macht nicht abhängig, Hanf auch nicht. Aber ein paar andere Zusatzstoffe schon. Meine linke Hand begann zu zittern. Ich merkte, wie meine Konzentration nachließ. Ich verlor das Interesse an Dingen, die mir vorher etwas bedeutet hatten. Mir war das alles völlig bewusst, ich hatte nur keine Ahnung, was ich dagegen tun sollte.» Er schaute an die Decke. «In der Situation lernte ich Maria kennen. Es ist wohl einer der Gründe, warum ich mich so heftig in sie verliebt habe. Selbstschutz. Sie war mein Rettungsanker.» Seine Miene wurde milder, sein Blick wanderte zu Knox. «Haben Sie so einen Menschen? Einen, für den Sie die absurdesten Dinge tun würden?»
    «Ja», sagte Knox.
    «Dann halten Sie ihn gut fest.»
    «Das habe ich vor.» Er stellte sein Glas ab. «Sie haben also Ihre zukünftige Frau kennengelernt und aufgehört, Drogen zu nehmen. Was war mit Petitier? Wenn man von Ihrem Drogenkonsum wusste, dann vermutlich auch von seinem.»
    Franklin nickte. «Die französische Schule konnte es nicht länger ignorieren, nachdem er auf der Evans-Veranstaltung eine solche Szene gemacht hatte, denn da war er vollkommen zugedröhnt. Und deshalb musste er gehen. Die Ironie an der Sache ist, dass seine Ideen seitdem immer mehr Zuspruch gefunden haben. Ich glaube, heute akzeptieren die meisten Leute, dass etwas im Kykeon enthalten war. Denn die Feiernden beschrieben ihre Erfahrungen mit sehr physischen Begriffen. Sie sprachen davon, zu schwitzen, Krämpfe zu kriegen. Sie erweckten den Eindruck, dass es nicht nur eine Ekstase war, sondern auch eine Qual . Glauben Sie mir: Genau so ist es bei Acid. Es fühlt sich an, als ob einem die Seele aus dem Körper gerissen wird. Man spricht von einem Rausch, aber machen wir uns nichts vor, Drogen sind Gift, und Gift ist tödlich.»
    «Es muss ein unglaublicher Schock für Sie gewesen sein, als Petitier wieder auftauchte», sagte Knox. «Nachdem Sie die ganze Zeit versucht haben, Ihre vergeudete Jugend zu verdrängen, meine ich.»
    «Ja», räumte Franklin ein. Aber er sagte es so seltsam, dass Knox ihn neugierig ansah. «Es war ein totaler Schock», sagte Franklin mit Nachdruck. «Aber nachdem ich in letzter Zeit viel darüber nachgedacht habe, hätte es vielleicht gar nicht so ein Schock sein müssen.»
    «Wie meinen Sie das?»
    «Als Archäologe in Griechenland wird man ständig von Bauern und anderen Grundbesitzern bedrängt, die meinen, dass auf ihrem Grund und Boden großartige Schätze vergraben sind, die sie einem gerne zu einem sehr vernünftigen Preis verkaufen würden.»
    «Die haben wir in Ägypten auch», meinte Knox lächelnd. «Schon erstaunlich, wie selten etwas Interessantes auf gutem Ackerboden zu finden ist.»
    «Stimmt. Es gehörte zu Petitiers Job, solche Anfragen zu beantworten. Manchmal hat er einige Briefe zur allgemeinen Belustigung mit nach Hause gebracht. Allerdings ist er auch ziemlich häufig nach Kreta gereist und hat ein paar der vielversprechenderen Spuren überprüft. Und dann kam er plötzlich zu etwas Geld, erinnere ich mich. Seine Großmutter starb, was er mit Champagner gefeiert hat.»
    «Was für ein reizender Mensch», sagte Knox. «Sie glauben also, dass einer dieser Briefe ihn auf eine authentische minoische Stätte aufmerksam gemacht hat und dass er das Gelände von seinem Erbe bezahlt hat?»
    «Das ist doch möglich, oder? Schließlich hat er so gut wie alle seine Brücken zur Wissenschaft abgebrochen. Es war ziemlich unwahrscheinlich, dass ihn nochmal jemand eingestellt hätte. Und es hätte ihm ähnlich gesehen, sich einfach beleidigt in die Wildnis zurückzuziehen und zu schwören, nicht eher wieder aufzutauchen, bis er beweisen kann, dass er recht hat und alle seine Kritiker

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