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Wächter des Mythos (German Edition)

Wächter des Mythos (German Edition)

Titel: Wächter des Mythos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Saurer
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Sterblichen zum Ewigen und vom Menschsein zur Göttlichkeit führt. Der Gral wird als Symbol gesehen, der Licht ins Dunkel bringt und den Suchenden letztendlich zur Erkenntnis führt. Symbolisch stellt der Kelch die Suche nach dem Gralsreich oder verlorenen Paradies dar.‹ «
    Sie schwieg belustigt, während Gabriel Desinteresse demonstrierend auf die herumliegenden Bücher starrte. Dieser Text ging ihm eindeutig gegen den Strich. Er konnte damit noch weniger anfangen, als mit dem vorangegangenen. Auch das Stichwort »Inschrift« brachte sie dieses Mal nicht weiter, denn es führte sie zu demselben Link.
    »Und ich dachte, es gibt nur einen Gral«, ächzte Gabriel erschöpft. »Allmählich komme ich mir wie in diesem irren Abenteuerfilm ›Indiana Jones und der letzte Kreuzzug‹ vor.«
    »Ach ja, richtig«, sagte Alina aufmunternd. »In dem Film geht es ja auch um den Heiligen Gral. Am Schluss muss sich der Held für den richtigen Gral entscheiden.«
    Gabriel schwieg resigniert.
    »Aber wir haben ja auch noch die heilige Variante, mit dem ›christlichen Element‹«, sagte Alina, während sich der nächste Link öffnete.
    » ›Dieser Teil der Grals-Trilogie behandelt den christlichen Gral. Er steht für Wunder und Magie und symbolisiert den Kelch, den Christus und seine Jünger beim letzten Abendmahl benutzten. Josef von Arimathäa soll damit auch das Blut Christi unter dem Kreuz aufgefangen haben. Da der Gral mit Jesus in Berührung gekommen ist, muss er in ganz besonderem Maß mit einer göttlichen Kraft aufgeladen sein, so die religiöse Logik.
    Wie auch dem Papst ein ganz besonderer Zugang zur göttlichen Kraft zugesprochen wird, so soll auch der jeweilige Besitzer des Grals die Kraft zum eigenen Vorteil nutzen können. Daher sind vor allem die Wunder- und Heilkräfte des Grals für die Gläubigen von besonders großem Interesse. Man glaubt, dass der Heilige Gral Krankheiten heilen sowie Macht, Reichtum, Wissen und sogar das ewige Leben schenken könne.‹ «
    »Und«, fragte Gabriel resigniert, »für welchen Gral würdest du dich entscheiden? Allein von der christlichen Variante dürfte es eine ganze Menge geben …«
    »Im Film war der richtige aus Holz. Doch den Kelch, den wir suchen, dürfte wohl nur in den ersten beiden Kategorien zu finden sein …«
     
    Plötzlich ließ die beiden ein Geräusch aufhorchen.
    »Warte«, sagte Gabriel konzentriert, »ich glaube, da hat etwas geklingelt.« Alina schaute mit alarmiertem Blick vom Computer auf.
    »Erwartest du jemanden?«
    »Nein«, sagte Alina die Stirn runzelnd, »ich wüsste niemanden, der uns hier besuchen sollte. Außerdem, wer weiß denn schon, dass wir hier sind?« Nachdenklich drehte sie den Kopf zur Kellertreppe. »Glaubst du, dass sie uns schon gefunden haben?«
    »Ich wüsste nicht, warum diejenigen, die uns suchen, sich die Mühe machen sollten, die Türklingel zu benutzten«, gab Gabriel zynisch zur Antwort.
    »Ich geh’ mal nachsehen.«
    »Nein!« Gabriel hielt Alina besorgt am Arm zurück. »Besser du gehst nicht!«
    Es schellte erneut.
    »Wenn die Person weiß, dass wir hier sind«, sagte Alina nervös, »wird sie vermutlich nicht aufgeben.«
    »Also gut«, entschied Gabriel, »dann komme ich mit.
    Alina wollte widersprechen, doch sie sah, dass sie ihn nicht umstimmen konnte. »Okay«, sagte sie knapp, woraufhin beide den Keller über die Treppe hinauf verließen.
     
    * * *
    »Frank?«, versicherte er sich, nachdem sich nach mehrmaligem Klingeln endlich jemand am Telefon gemeldet hatte. »Ich bin’s, Sandino de Vegio. Gut, dass ich Sie erreiche. Ich habe ein Problem.«
    »Eminenz?«, sagte die Stimme am anderen Ende der Leitung überrascht. »Halten Sie es denn für klug, mich hier …«
    »Ich habe ein Problem«, unterbrach ihn Sandino. »Und ich fürchte, ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Gut. Aber wenn es so ist, dann sollten wir uns noch viel weniger über einen öffentlichen Telefonanschluss unterhalten. Sagen Sie mir, wo Sie sind, und ich versuche, eine sichere Lösung für uns zu finden.«
    »Das ist im Moment nicht möglich«, antwortete Erzbischof Sandino de Vegio. »Ich sitze gerade im Flugzeug nach Frankreich.«
    »Na dann gedulden Sie sich bitte einen Augenblick, ich überprüfe gerade die Stimmanalyse. Ich möchte doch sicher gehen, dass wirklich Sie es sind.«
    Sandino seufzte. »Und was wäre, wenn sich am anderen Ende dieser Verbindung nur ein Computer verbirgt, dessen Software meine Stimme imitiert?«
    »Ein gewisses Risiko

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