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Wächter des Mythos (German Edition)

Wächter des Mythos (German Edition)

Titel: Wächter des Mythos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Saurer
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hatten, war nun beiden deutlich anzumerken.
    Er murmelte eine beleidigte Entschuldigung. »Das habe ich nicht mit Absicht gemacht.«
    Alina streckte ihm einen der Schädel entgegen und deutete auf die Stirn des Totenkopfes. Gabriel verstand nicht sofort und blickte sie verständnislos an.
    »Meiner hat das Zeichen für Wasser, was für ein Zeichen hat dein Schädel?«
    Neugierig betrachtete er das Zeichen auf seinem Schädel. »Ich denke, es symbolisiert Erde.«
    »Ja. Die Zeichen der beiden Köpfe entsprechen den beiden Zeichen auf dem Altar.«
    »Und, was sollen wir nun damit anfangen?«, fragte Gabriel, während er den Schädel ratlos in den Händen drehte. »Oh, er ist versiegelt! Alle Öffnungen, die zu inneren Hohlräumen führen, sind verschlossen.« Er schüttelte ihn vorsichtig. »Hier ist etwas drin!«
    Als Alina auch ihren Schädel zaghaft schüttelte, gab er ein glucksendes Geräusch von sich. »Also, in dem hier auch, und auch er ist versiegelt. Diese Totenköpfe werden wohl als Gefäße missbraucht!«
    »Na, dann leeren wir sie doch einfach irgendwo aus«, schlug Gabriel vor und blickte sich suchend um.
    »Auf dem Altar, Gabriel, die Stellen, wo wir das Zeug hinschütten sollen, sind ja extra markiert.«
    Es stellte sich heraus, dass der Wasser-Kopf wirklich Wasser enthielt und der Erd-Kopf ein undefinierbares sehr feines Pulver.
    »Und jetzt?«, fragte Gabriel gespannt.
    »Korrigiere mich bitte, wenn ich mich irre. Die Inschrift auf dem Altar lautet Conjunctio , was wohl bedeutet, diese beiden Elemente miteinander zu vereinen. Wie du sehen kannst, ist die Vertiefung für das Wasser durch eine Rinne mit der etwas stärker gewölbten Vertiefung für die Erde verbunden. Tauchen wir den Tiegel nun in das Wasser, wird der Wasserspiegel durch das hinzugefügte Volumen steigen. Das Wasser fließt dann durch die Rinne und vereint sich mit dem Pulver. Ist das so richtig auslegt?«
    »Ich denke schon. Also, wenn es dir keine Umstände macht, so stoße den Tiegel bei dir mal in die Vertiefung hinein.«
    Alina warf ihm einen anzüglichen Blick zu und ließ den Tiegel langsam in das Wasser gleiten. Augenblicklich begann das Wasser der Rinne zu folgen. Als die ersten Tropfen mit dem Pulver in Berührung kamen, entwickelte sich sofort dichter Rauch. Dann gab es einen ohrenbetäubenden Knall und eine riesige Flamme loderte auf.
    Gabriel war zu Tode erschrocken zurückgewichen, Alina starrte fassungslos auf die lodernde Flamme. Innerhalb von wenigen Augenblicken war der Raum von einem beißenden Rauch erfüllt, der ihnen den Rückweg versperrte. Sie hielten sich Mund und Nase zu und liefen hastig in den vor ihnen liegenden Gang. Hier war der Weg breiter und viel besser belüftet. Gabriel würgte heftig an einem Husten, der ihn an Ort und Stelle zu zerreißen drohte. Taumelnd stützte er sich an den Wänden ab.
    »Beginnt so der Prozess der inneren Wandlung?«, brach er keuchend hervor. Auch Alina spürte ein starkes Kratzen im Hals, doch reichte es nicht, um sie zum Husten zu reizen.
    »Die Vereinigung war symbolisch gesehen fantastisch«, antwortet Alina begeistert mit krächzender Stimme.
    »Ich weiß nicht, was daran so fantastisch war«, keuchte Gabriel.
    » Tatsächlich? Durch die Vereinigung der beiden Elemente Wasser und Erde ist alchemistisch gesehen das dritte Element Feuer entstanden.«
    »Du meinst, bei einem antiken Menschen hätte dieser Hokuspokus zur Erleuchtung geführt?«
    »Bei dir etwa nicht?«, erkundigte sie sich schmunzelnd.
    »Um ehrlich zu sein, ich wurde so stark erleuchtet, dass ich mir dabei wohl die Haare abgesengt hätte, wenn mein Kopf nicht sowieso schon gänzlich kahlgeschoren wäre.«
    Alina gab ihm darauf keine Antwort, sondern lief schweigend hinter ihm her. Plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen. Vor ihr war ein Zeichen im Boden eingelassen.
    »Gabriel«, rief sie, während sie den felsigen Boden genauer untersuchte.
    »Was ist das?«, fragte er neugierig, blieb stehen und blickte sich nach ihr um. »Ist das nicht das antike Zeichen für den Planeten Saturn?«
    »Ja, das denke ich auch. Ich glaube das Zeichen ist aus Blei.«
    »Und? Was hat dieses Symbol zu bedeuten?«
    »Ich weiß es nicht«, gab ihm Alina verwirrt zur Antwort, während ihre Finger den Konturen des antiken Zeichens folgten. Das Symbol schien fest im Boden verankert zu sein.
    »Na gut, wenn hier weiter nichts ist, dann gehen wir doch mal ein Stück weiter.«
    Sie folgten zögernd dem groben aus dunklem Fels

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