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Wächter

Wächter

Titel: Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baxter Clarke
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Sonnensturm und dem anschließenden Notstand führte. Davon hat Ihr Vorgänger auch nichts wissen wollen. Ich glaube, dass er befürchtete, es sei seiner Karriere abträglich, wenn er sich mit diesen ›Spinnereien‹ befasste. Doch nun haben wir wirklich etwas da draußen, Frau Vorsitzende, und zwar eine echte Anomalie. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, uns zuzuhören, wenn Sie uns überhaupt jemals zuhören wollen.«
    Auch in dieser Hinsicht vermochte sie keine Festlegung zu treffen. »Ich habe das Gefühl, Sie wollen mich in eine Auseinandersetzung verwickeln, Bob. In Ordnung - mein Veto vorbehalten.«
    »Vielen Dank. Aber da wäre noch etwas.«
    »Raus mit der Sprache!«
    »Ein Punkt, an dem sich das Komitee von vornherein gestört hat, ist die ausgesprochene Fahrlässigkeit, mit der die Behörden die Hinweise auf das Alien ignoriert haben. Die Entwicklung unserer Waffentechnik und Rüstung ist eine Sache, aber die Fähigkeiten des Feindes zu ignorieren ist sträflicher Leichtsinn. Aber wir kennen da jemanden, der vielleicht der Schlüssel zu diesem ganzen undurchsichtigen Geschäft ist.«
    »Wer denn?«
    »Eine Frau namens Bisesa Dutt. Eine ehemalige Angehörige der britischen Armee. Eine lange Geschichte. Sie ist auch der Grund, weshalb ich heute nach London gekommen bin. Sie hat hier eine Basis. Aber sie ist nicht da, und ihre Tochter auch nicht. Nach meiner Ankunft hatte ich die Information erhalten, dass sie möglicherweise unter falschem Namen einen
Platz in einem Hibernaculum in den Vereinigten Staaten gebucht hat. Es wäre natürlich möglich, dass sie sich inzwischen wieder woanders befindet.« Er beäugte Bella. »Mit Ihrer Erlaubnis werde ich sie aufspüren.«
    Sie holte tief Luft. »Bin ich dazu überhaupt befugt?«
    »Es steht ganz in Ihrem Ermessen.« Er ließ das so im Raum stehen.
    »In Ordnung. Machen Sie sich auf die Suche nach ihr. Und schicken Sie mir Ihr Dossier über sie. Aber bewegen Sie sich innerhalb des gesetzlichen Rahmens, Admiral. Und seien Sie nett zu ihr.«
    Er grinste. »Gehört alles zum Service.«
    Paxton war glücklich, wie sie plötzlich erkannte. Er hatte auf diesen Moment gewartet - hatte sein ganzes Leben, das seit den heldenhaften Tagen auf dem Mars während des Sonnensturms immer langweiliger geworden war, darauf gewartet. Darauf gewartet, dass der Himmel wieder auf die Erde fiel.
    Bella unterdrückte ein Schaudern. Was sie betraf, so hoffte sie nur, dass sie die Erschaffung eines neuen James Duflot vermeiden konnte.

{9}
FLORIDA
    Myra holte Bisesa aus dem Hibernaculum und brachte sie nach Florida.
    Sie flogen in einem Flugzeug mit einem dicken Rumpf und Stummelflügeln. Angetrieben wurde es von einer Art Raketendüse mit der Bezeichnung Scramjet . Bisesa fühlte sich noch immer schwach, aber sie hatte in der Armee Hubschrauber geflogen und studierte neugierig diese neue Flugzeuggeneration - die zumindest für einen Schläfer wie sie neu war. Ein Flug über den Kontinent von Arizona nach Florida war ein bloßer Katzensprung; dieses robuste Fluggerät war erst dann in seinem Element, wenn es auf Langstreckenflügen die Möglichkeit hatte, wie ein metallischer Lachs aus der Atmosphäre zu springen. Aber der Sicherheitsaufwand war enorm. Sie mussten sich sogar während des Flugs Durchsuchungen und Scans unterziehen. Diese Paranoia war nicht nur dem Sonnensturm geschuldet, sondern auch diversen Vorkommnissen, als Flugzeuge und Raumflugzeuge als Raketen eingesetzt worden waren: Darunter fiel auch die Zerstörung Roms ein paar Jahre vor dem Sturm.
    Zumal die Sicherheit von Anfang an ein Problem gewesen war. Bisesa war nämlich ohne die aktuellen Identifikations-Tätowierungen aus der Hibernaculum-Kapsel gestiegen. Das FBI unterhielt eigens ein Büro auf dem Gelände des Hibernaculums, um Patienten wie sie abzufertigen, Flüchtlinge aus etwas ruhigeren Zeiten - und um sich davon zu überzeugen, dass kein Justizflüchtling versucht hatte, durch die Zeit zu entkommen. Doch Myra war mit einem kastenförmigen
Ausrüstungsgegenstand in Bisesas Raum gekommen, hatte ihr eine Tätowierung auf die Wange gestempelt und ihr dann noch eine Injektion verabreicht, die sie als »Gentherapie« bezeichnete. Dann hatten sie das Hibernaculum durch einen Lieferanteneingang verlassen und das FBI-Büro weiträumig umgangen.
    Seitdem waren sie unbehelligt durch jede Kontrolle gekommen.
    Bisesa war leicht irritiert. Mit wem auch immer Myra sich eingelassen hatte, er oder sie verfügte offenbar über

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