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Wächter

Wächter

Titel: Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baxter Clarke
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gearbeitet.«
    »Woran? … schon gut.«
    »Das war noch vor dem Sonnensturm. Heute ist Dad selbst Professor.« Der Wagen bremste ab. »Da wären wir.« Er schwang sich vom Fahrzeug, bevor es noch ganz zum Stehen gekommen war. Die Frauen und der Koffer folgten etwas vorsichtiger.
    Sie standen wieder auf einem Stück Asphalt. Über ihnen öffnete sich mit einem metallischen Geräusch eine Klappe, und sie sahen einen Ausschnitt des blauen Himmels.
    »Eigentlich dürften wir hier oben niemandem begegnen«, sagt Alexej. »Und wenn doch, überlassen Sie mir das Reden. Halten Sie sich jetzt gut fest.« Er schnippte mit den Fingern.
    Das Stück Asphalt verwandelte sich in einen Aufzug, der sie mit einer Geschwindigkeit nach oben beförderte, bei der Bisesa taumelte.

    Sie tauchten ins Sonnenlicht ein. Alexej schien sich unter der Erde wohler gefühlt zu haben und zuckte unter dem freien Himmel förmlich zusammen.
    Bisesa ließ den Blick schweifen und versuchte sich zu orientieren. Sie befanden sich an einem Knotenpunkt von Straßen, die sich durch die flache Küstenebene von Canaveral schlängelten und mit Kolonnen von Fahrzeugen, hauptsächlich LKWs, überfüllt waren. Es gab sogar eine Art Einschienenbahn, auf der ein Zug mit tropfenförmigen funkelnden, futuristischen Wagen dahinpreschte. Der ganze Verkehr lief an diesem Ort zusammen.
    Und vor ihr befand sich eine riesige rostige Fläche - eine Plattform, die sie irgendwie an eine Bohrinsel erinnerte, die gestrandet und auf einem riesigen Kettenfahrgestell montiert worden war. Die grob gearbeitete Metallhülle des Geräts war mit Logos übersät, von denen die meisten »Skylift Consortium« lauteten. Ein Name, der eine Saite bei ihr zum Klingen brachte. In der Nähe befanden sich weitere seltsame Baugruppen, kurze Röhren, die aufrecht auf mobilen Bühnen standen und wie Kanonen anmuteten, die in den blassblauen Himmel gerichtet waren.
    »Diese Plattform sieht genauso aus wie die alten Transportplattformen, mit denen die Saturn -Raketen und die Raumfähren zur Startrampe gebracht wurden.«
    »Und genau das ist es auch«, sagt Alexej. »Eine mobile Startplattform, die wieder in Betrieb genommen wurde.«
    »Und wozu dienen diese Kanonenrohre? Sind das Waffen?«
    »Nein«, sagt Alexej. »Das ist die Energieversorgung.«
    »Wofür?«
    »Die Dinge haben sich verändert, Mama. Schau mal nach oben«, sagte Myra sanft.
    Auf der großen Transportplattform befand sich etwas, das wie eine kleine Industrieanlage aussah und wo Maschinen wie aus einer anderen Welt in einer Art Choreografie umherrollten. Es schien sich dabei um LKWs zu handeln, aber sie hatten
Solarzellen-Flügel an den Seiten, und auf dem Dach waren Mechanismen wie Seilzüge montiert, die ihnen das Aussehen von Seilbahnkabinen verliehen. Auf allen Geräten prangte das Skylift-Logo.
    Diese Maschinen waren vor einer Art silbern schimmerndem Band vorgefahren, das nicht breiter zu sein schien als Bisesas Hand und sich von der Plattform nach oben erstreckte. Die Fahrzeuge näherten sich dem Band der Reihe nach, senkten die seilzugartige Vorrichtung ab und klinkten sich in das Band ein. Dann wurden die Fahrzeuge emporgehoben und stiegen immer schneller in die Höhe.
    Bisesa trat zurück und hob den Kopf, um zu sehen, wohin das Band verlief. Es führte geradewegs in den Himmel, und Bisesa sah die LKWs wie Perlen an einer Schnur daran emporsteigen. Das Band stieg immer weiter in die Höhe und verengte sich perspektivisch, bis es nur noch ein leuchtender Faden war, der leicht von der Senkrechten abwich - ein Kratzer am Himmel. Sie legte den Kopf noch weiter zurück und versuchte zu erkennen, was das Band oben hielt …
    Nichts hielt es oben.
    »Ich fasse es nicht«, sagte sie. »Ein Weltraumaufzug.«
    Alexej schien ihre Reaktion interessiert zur Kenntnis zu nehmen. »Wir nennen es die Jakobsleiter. Im Jahr 2069 ist das ein ganz alltägliches Wunder, Bisesa. Willkommen in der Zukunft. Kommen Sie; es wird Zeit, dass wir aufbrechen. Was würden Sie von einer kleinen Kletterpartie halten?«
     
    Sie erklommen eine rostige Leiter, die sich an der Seite der mobilen Plattform befand. Die durch das Hibernaculum geschwächte Bisesa tat sich schwer damit und wurde durch den Raumanzug zusätzlich behindert. Die anderen passten deshalb auf sie auf - Alexej ging voran, und Myra bildete den Abschluss.
    Nachdem sie oben auf der Plattform angekommen waren, gönnten sie ihr eine kurze Verschnaufpause. Die LKWs rollten
mit leise surrenden

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