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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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lästigen Fragen beantworten. Ich habe ihm einfach gesagt, dass Acheron mich geschickt hat, und er hat es entweder akzeptiert oder versucht, mich zu töten. Im ersteren Fall hat er sein Leben weitergelebt, als wäre ich überhaupt nicht da, aber Sie … Sie müssen ja über jedes noch so winzige Detail meines Lebens und Daseins informiert sein.«
    Sie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. »Finden Sie? Ich will Ihnen mal ein sehr interessantes Detail über mich verraten. Ich lasse keinen Wildfremden in mein Haus. Niemals. Wenn Sie also vorhaben, hier zu übernachten, sind Sie mir ein paar Antworten schuldig, wer oder was Sie sind. So, und jetzt kommen wir noch mal zurück zu dieser Sache mit der Welt, aus der Sie stammen. Was ist das für ein Reich?«
    Offen gestanden rechnete sie nicht damit, eine Antwort zu bekommen, doch zu ihrer Verblüffung gab er sie ihr nach kurzem Überlegen.
    »Es ist wie der Himmel und die Hölle. Auf eine merkwürdige Art und Weise ist es eine Kombination aus beidem. Es existiert an einem Ort, den die meisten Menschen wohl als eine andere Dimension bezeichnen würden. Gewissermaßen.« Sie sah ihm an, dass er Mühe hatte, es ihr begreiflich zu machen. »Sagen wir einfach, dass man es auf keiner Karte finden kann.«
    Tja, das war immerhin ein Anfang. Und es trug ganz enorm zu ihrer Beruhigung bei. Pah, du weißt trotzdem so gut wie nichts über ihn. Das stimmte, aber zumindest hatte er versucht, es ihr zu erklären. Das war ein großer Schritt für Mr. Gespenstisch.
    Er hob die Hand erneut in Richtung ihrer Wange, erstarrte jedoch mitten in der Bewegung. »Darf ich?«
    Du solltest auf der Stelle kehrtmachen und davonlaufen, Danger . Das würde zumindest eine kluge Frau tun. Das Bedürfnis, ihrer inneren Stimme zu folgen, war gewaltig, doch sie hörte nicht auf sie. Es war noch nie ihre Art gewesen, vor etwas davonzulaufen.
    Sie holte tief Luft, schloss die Finger um seine Hand und legte sie auf ihre Wange. Die Hand fühlte sich eiskalt an. Kein Fünkchen Wärme schien von seiner Haut auszugehen.
    Doch seine Miene verriet eine tiefe Freude, bei deren Anblick sie ein Ziehen in der Magengegend spürte. Noch nie hatte jemand eine solche Freude empfunden, nur weil er sie berühren durfte. Zumindest nicht wenn die Berührung so platonisch war.
    »Sie sind wunderschön«, stieß er atemlos hervor. Sie sah die Lust und das Staunen in seinem Blick, als er seine Hand um ihre Wange legte und ihr tief in die Augen sah. »Wie lange ist es her, dass Sie zuletzt von einem Mann geliebt wurden?«
    Die Frage schockierte sie. »Wie bitte?«
    Ein boshaftes Flackern tanzte in seinen Augen. »Ich weiß, ich weiß, es geht mich nichts an.« Augenblicklich wurde seine Miene ernst, und er ließ seine Hand sinken. »Aber auch ich habe Momente, in denen meine Neugier mit mir durchgeht.«
    »Tja, nur wird diese Neugier wohl mit einem kräftigen Tritt in die Weichteile enden.«
    Seine Züge wurden weich, als amüsiere ihn die Vorstellung. »Ich schätze, eine schmerzhafte Empfindung in dieser Region ist immer noch besser als gar keine.«
    Wieder fiel ihr vor Ungläubigkeit die Kinnlade herunter. »Was?«
    Er grinste boshaft, um ihr zu zeigen, dass er sie auf den Arm nahm. »Sie werden es mir nachsehen, wenn meine soziale Kompetenz zu wünschen übrig lässt. Meine Kontakte mit anderen sind eher dünn gesät.«
    »Ach ja?«
    »Ach ja.«
    Sie dachte einen Moment darüber nach, was er von sich preisgegeben hatte. Er schien kein Mann zu sein, der sich anderen so ohne Weiteres anvertraute, was die Frage aufwarf, weshalb er sich ausgerechnet ihr gegenüber öffnete. »Okay, fassen wir zusammen: Sie brauchen nichts zu essen, und Sie haben wenig Kontakt zu anderen. Was tun Sie?«
    Wieder antwortete er nicht – ein Verhalten, das sie stark an Acheron und seine vage Art erinnerte, auf jede Form von persönlicher Frage zu reagieren.
    Stattdessen wandte er sich ab.
    Doch Danger war nicht bereit, ihn so einfach davonkommen zu lassen. Sie folgte ihm in die Eingangshalle.
    Er hielt auf halbem Weg inne, hatte die Augen geschlossen und den Kopf schief gelegt, als lausche er – eine Haltung, die sie ebenfalls stark an Acheron erinnerte.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte sie.
    »Hören Sie das?«
    Sie lauschte ebenfalls, doch außer dem Schlag ihres Herzens hörte sie nichts. »Was?«
    »Jemand beobachtet uns«, sagte er nur.
    Entsetzt drehte Danger sich langsam um und suchte jeden Winkel des Raums mit den Augen ab. »Wer? Und

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