Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
Vom Netzwerk:
aus der Hand nahm und sich das Gesicht abwischte. Seine Bewegungen hatten etwas rührend Jungenhaftes an sich. Sie konnte nur staunen. Obwohl er soeben eine anständige Tracht Prügel bezogen hatte, beklagte er sich mit keiner Silbe.
    Und er musste ziemliche Schmerzen haben, so viel stand fest.
    Mitfühlend strich sie ihm mit der Hand das Haar aus dem Gesicht. Er sagte nichts, doch seine Miene verriet ihr, dass ihn die Zärtlichkeit ihrer Geste rührte.
    Zutiefst verlegen ließ sie die Hand sinken. »Da gibt es nicht viel zu erzählen«, meinte sie und schloss das Handschuhfach wieder. »Er ist nur aufgetaucht und hat behauptet, er sei Acherons Bruder.«
    Alexion brach in schallendes Gelächter aus.
    »Lachen Sie gefälligst nicht!« Es kränkte sie zutiefst, dass er sie auslachte, weil sie einen Moment lang tatsächlich geglaubt hatte, die beiden könnten Brüder sein. »Er hat dasselbe schwarze Haar und die silbrigen Augen wie Ash. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden ist wirklich frappierend.«
    »Sie irren sich, glauben Sie mir.«
    »Aber wieso haben sie dann dieselben Augen?«
    »Das haben sie nicht. Ihre Augen sehen völlig verschieden aus. Acheron hat seine von Geburt an, während Stryker sie erst bekommen hat, nachdem er seinen Vater Apollo hintergangen hat.«
    Sie runzelte die Stirn. »Woher wissen Sie das?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich besitze eine sfora , eine Seherkugel, die mir alles zeigt, was hier im Reich der Menschen vor sich geht. Und Simi weiß bestens über alles Bescheid, was in Kalosis passiert, dem Reich, aus dem …«
    »Stryker kommt. Das hat er erwähnt. Also ist Ash nicht sein Bruder?«
    »Nein, verdammt. In Strykers Träumen vielleicht. Glauben Sie mir.« Alexion verfiel in nachdenkliches Schweigen und schob das Taschentuch in seine Hosentasche, während er weiter den dunklen Highway entlangfuhr. »Weshalb lügt Stryker Kyros an? Und was hat er überhaupt hier zu suchen? Es sieht ihm nicht ähnlich, sich mit jemandem wie Kyros zu verbrüdern. Normalerweise geht er Acheron direkt an.«
    Sie hoffte, dass er das nicht im wortwörtlichen Sinne meinte. »Keine Ahnung. Aber er hat Kyros voll und ganz auf seine Seite gezogen. Und mich kurzfristig auch.«
    Angewidert stieß Alexion den Atem aus. »Sie wussten es nicht besser, Kyros allerdings schon.« Ein Muskel zuckte an seinem Kiefer, während er weiter stur auf die Straße starrte. »Was auch immer Stryker im Schilde führt, es kann nichts Gutes sein. Und wenn er derjenige ist, der uns diesen Charonte auf den Hals gehetzt hat, stecken wir in echten Schwierigkeiten.«
    »Meinen Sie wirklich?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ihren Sarkasmus mal beiseitegelassen – Sie haben keine Ahnung, über welche Kräfte Stryker verfügt. Sie glauben, ich sei hergekommen, um euch zu töten? Das mag ja sein, aber mir bereitet diese Aufgabe nicht die geringste Freude. Stryker dagegen genießt es, andere zu quälen. Das letzte Mal, als er aus seinem Loch herausgekrochen ist, hat er dafür gesorgt, dass einer seiner Spathi-Daimons Besitz von einem Dark Hunter ergriffen hat, und gemeinsam haben sie ganz New Orleans in Angst und Schrecken versetzt.«
    »Was ist denn ein Spathi?«, fragte sie.
    »Sie gehören zu einer alten Kriegerklasse von Daimons, die seit Hunderten, wenn nicht gar Tausenden von Jahren existieren. Und in dieser Zeit haben sie gelernt, ernsthaft sauer zu werden. Im Gegensatz zu den jüngeren Daimons sind sie ans Kämpfen gewöhnt und laufen nicht weg, sondern stürzen sich geradewegs auf ihre Opfer.«
    »Meine Güte, das wird ja immer besser. Ein verärgerter Halbgott, ein Dämon und jetzt auch noch Daimons, die von uns Besitz ergreifen und uns töten wollen. Sonst noch etwas, wovor Sie mich warnen sollten?«
    »Ja. Gewöhnen Sie sich endlich Ihren Sarkasmus ab, bevor ich zu dem Entschluss komme, dass ich niemanden brauche, der mich zu Kyros begleitet.«
    Stryker starrte den Charonte an, der vor ihm stand. Er und Trates hatten in der großen Halle von Kalosis bei einem Becher Apollitenblut gesessen und bereits auf Alexions Tod angestoßen.
    Zumindest, bis der Dämon mit Nachrichten zurückgekehrt war, die Stryker ganz und gar nicht gefielen. In der Erwartung von Strykers ungezügeltem Zorn, der bereits unübersehbar zu brodeln begann, zog Trates sich vorsichtshalber zurück.
    »Was willst du damit sagen, du hast ihn gehen lassen?«, ging Stryker den Dämon an.
    Caradocs Augen wurden schmal. »Nicht in diesem Ton, Daimon«, warnte er mit dem für

Weitere Kostenlose Bücher