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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Schachzug der Kreatur war, ehe sie ihn zerquetschen und seine Existenz damit unwiderruflich auslöschen würde.
    Alexion versuchte, seine Arme zu befreien.
    Das funktioniert ja ganz hervorragend! Wieso spuckst du ihn bei der Gelegenheit nicht auch noch an?
    Er brauchte dringend Simi.
    Ohne sie …
    War er geliefert.
    Entsetzt sah Danger zu, wie der Dämon den hilflosen Alexion zu zermalmen drohte. Bis zu diesem Augenblick war ihr nicht einmal bewusst gewesen, dass er bluten konnte. Es war beängstigend zu sehen, dass jemand einem Mann so zusetzen konnte, von dem sie naiverweise angenommen hatte, er sei unbesiegbar.
    Wieder griff sie nach ihrem Schwert.
    Der Dämon ließ einen Moment von Alexion ab und stürzte sich auf sie. Sie packte das Schwert und rammte es tief in den Leib des Dämons, während sie Alexion laut »Nein!« schreien hörte.
    In der nächsten Sekunde dämmerte ihr, weshalb, denn der Dämon packte das Schwert, riss es heraus und machte Anstalten, es gegen sie zu erheben.
    In dem festen Glauben, dies sei ihr Ende, sah sie dem Dämon ins Gesicht, doch gerade als er die Waffe hob, stürzte sich Alexion von hinten auf ihn und riss ihn zurück.
    » Protula akri gonatizum, vlaza! «
    Danger hatte keine Ahnung, was die Worte bedeuteten, doch der Dämon ließ augenblicklich von ihm ab. Zu ihrer Verblüffung sank er sogar auf ein Knie, kreuzte die Arme vor der Brust und senkte demütig den Kopf.
    »Wow«, stieß sie voller Ehrfurcht hervor. »Was haben Sie zu ihm gesagt?«
    Statt einer Antwort nahm er ihren Arm und führte sie zur Tür. Mit einer Hand fuhr er sich über seine geplatzte Lippe und seine blutende Nase, während er sie im Laufschritt durchs Haus zog.
    »Was haben Sie vor?«, fragte sie.
    »Auf der Stelle von hier verschwinden, solange wir es noch können«, flüsterte er.
    »Aber das Ding hat doch aufgehört.«
    »Ja, ich habe den Dämon mit einem Befehl lahmgelegt, den er bestimmt nicht allzu oft zu hören bekommt. Das Problem ist nur, dass ich nicht der Einzige bin, der die Macht hat, ihn zum Gehorsam zu zwingen, und ich bin nicht sicher, wie lange es dauert, bis er es merkt. Deshalb würde ich vorschlagen, wir kratzen schleunigst die Kurve, bevor uns dieser Dämon in Stücke reißt.«
    Die Kurve kratzen – das klang nach einer hervorragenden Idee. Sie blickte über die Schulter, um sicherzugehen, dass das Vieh ihnen nicht gefolgt war. »Was war das überhaupt?«
    »Ein Charonte-Dämon.«
    »Ein was?«
    Er ging voran in die Garage und öffnete die Tür zu ihrem weinroten BMW Z 4. »Los, steigen Sie ein.«
    Sie erstarrte bei seinem Befehlston. Ihr sagte keiner, was sie zu tun hatte.
    Keiner.
    »Kommandieren Sie mich gefälligst nicht herum.«
    Er sah sie nur an. »Gut. Dann bleiben Sie eben hier und kämpfen allein weiter. Ich verschwinde jedenfalls.«
    Sie gehorchte, nicht jedoch, ohne ihm vorher einen vernichtenden Blick zuzuwerfen. Okay, immerhin hatte ihm der Dämon ziemlich zugesetzt … Wenn sie unbedingt ein neues Gesicht haben wollte, würde sie sich lieber einen Schönheitschirurgen nehmen.
    Zumindest wäre sie dort die meiste Zeit bewusstlos.
    Erst als sie im Wagen saßen, kam ihr ein Gedanke. »Können Sie eigentlich fahren?«
    Er beantwortete die Frage, indem er den Motor ohne Zündschlüssel startete und rückwärts aus der Garage fuhr, deren Tor in Rekordzeit aufglitt. Alexion legte eine abenteuerliche Kehrtwende hin, ehe sie hinaus auf die Straße schossen.
    »Wie es aussieht, können Sie es«, sagte sie leise. Er fuhr wie ein Profi. »Also, Mr. Formel 1, wohin geht’s jetzt?«
    »Keine Ahnung. Ich bin für alles offen, solange wir nur nicht zu Ihnen nach Hause zurückmüssen, wo Warzengesicht auf uns wartet.«
    Sie konnte ihm nur zustimmen. »Wie lange wird der Dämon warten, bis er uns folgt, was glauben Sie?«
    »Das weiß ich nicht. Es hängt davon ab, in wessen Diensten er steht oder wie sein Auftrag lautete. Hoffen wir, dass Zeit für ihn keine Bedeutung hat und er die nächsten Jahrhunderte bleibt, wo er ist.«
    »Ich weiß nicht recht, immerhin ist es mein Haus. Ich würde gern morgen oder übermorgen zurückkehren. Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass er die nächsten Tage oder, Gott bewahre, noch länger dort bleibt?«
    Alexion seufzte müde. »Ich weiß es nicht. Wirklich nicht.«
    Toll. Sie sah bereits vor sich, wie ihr Haus bei ihrer Rückkehr aussehen würde. Wie das von Mrs. Haversham in Charles Dickens’ Große Erwartungen – voller Spinnweben und von Mäusen

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