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Wächterin der Träume

Wächterin der Träume

Titel: Wächterin der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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dass der Spezialist, den meine Familie engagiert hat, sie aufweckt.«
    »Wie fühlst du dich dabei?«
    Unwillkürlich musste ich lächeln. »Nun ja, in diesem Punkt habe ich zwiespältige Gefühle, Dr. Clarke.«
    Jetzt lächelte auch er, und seine Augen funkelten. »Schlaumeier. Und was sind das für Nachtmahrangelegenheiten?«
    Ich würde es ihm ohnehin irgendwann erzählen müssen – spätestens dann, wenn ich in Schwierigkeiten steckte. Vielleicht würde die Oberste Wächterin ihn befragen oder, noch schlimmer, sein Gedächtnis löschen. Ob der Rat zu so etwas in der Lage war?
    »Ich werde heute Nacht vor den Rat der Nachtmahre geführt«, beichtete ich ihm.
    Er blickte mich mit sorgenvoller Miene an. »Warum?«
    »Weil ich dich ins Traumreich mitgenommen habe.«
    »Aber du wolltest mich doch nur retten.«
    »Ich habe sie verärgert.« Mit »sie« meinte ich alle, die zusammen mit Morpheus Zeugen von Noahs Besuch geworden waren.
    »Seit wann weißt du es?«, erkundigte sich Noah.
    Ich wich seinem Blick aus. »Seit gestern Nacht, als wir schliefen.«
    »Wann hättest du es mir freiwillig gesagt?«
    »Wenn es nicht mehr anders gegangen wäre.«
    »Du hättest es mir sofort sagen sollen.«
    »Damit du dich auch noch um mich sorgen musst?«
    Mit trotzigen Schritten marschierte er an mir vorbei zum Schrank und zog den Stapel Speisekarten heraus. »Ich hasse es, wenn du versuchst, mich zu beschützen«, sagte er.
    »Und ich kann’s einfach nicht leiden, wenn du stinkig wirst, nur weil du mal nicht das Sagen hast!« Das kam vielleicht ein bisschen schnippischer aus mir heraus als beabsichtigt, und vielleicht war es auch nicht besonders fair, aber es stimmte. Ich hätte die Diskussion geschickter führen sollen, aber schließlich war ich nicht Noahs Psychologin, sondern seine Freundin. Ach, verdammt. Ich hatte einfach keine Lust, jedes Wort auf die Goldwaage legen zu müssen.
    Noah stand mit dem Rücken zu mir an der Granit-Arbeitsplatte. Ich sah, wie sich seine Rückenmuskeln unter dem grauen T-Shirt abzeichneten. Am liebsten wäre ich zu ihm gegangen und hätte die Arme um ihn geschlungen, aber ich tat es nicht.
    »
Ich
bin stinkig, weil du mich aus deinem Leben ausschließt«, knurrte er, ohne sich umzudrehen. »Als käme ich damit nicht klar.«
    »So wie du dachtest, Amanda käme nicht damit klar, dass sie in den Spiegel schaut?« Ich wollte ihm keine Vorwürfe machen, sondern ihm lediglich vor Augen führen, dass jeder versuchte, Menschen, die ihm nahestanden, zu beschützen.
    »Das hat sie dir erzählt?«
    Ich nickte, verriet ihm aber nicht, dass ich ihr meine Puderdose gegeben hatte. Stattdessen sagte ich: »Ich wollte dir von der Vorladung nichts erzählen, bevor es nicht wirklich ernst würde, Noah.«
    »Dachtest du, ich würde ausflippen?«
    »Nein, ich dachte, Amanda braucht dich jetzt mehr als ich.« Ich hörte mich an wie eine Märtyrerin. Dabei war es geheuchelt. »Ich schätze deine Hilfe sehr, aber Amanda ist momentan wirklich auf dich angewiesen.«
    Er sah nicht besonders glücklich aus, wirkte aber auch nicht mehr wütend. »Ich dachte, du wärst eifersüchtig, weil ich mich um Amanda kümmere.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Damit komme ich schon klar.« Und so war es auch. Im Moment.
    »Du tust immer so taff«, flüsterte er und strich mir mit dem Daumen über die Schläfe. »Dabei kannst auch du nicht immer stark sein.«
    Er berührte meine Wange, und mein Herz schlug sofort schneller. Wollte er damit sagen, ich sei hilfsbedürftig? Und gefiel ihm das etwa? O Gott, ich brauchte auch eine Therapie.
    Er lehnte seine Stirn an meine. »Du machst mich wahnsinnig, Dawn, aber ein Leben ohne dich kann ich mir nicht mehr vorstellen.«
    »Das sagst du nur, weil du hungrig bist.«
    »Da hast du allerdings recht«, erwiderte er grinsend. Im nächsten Augenblick schlang er seine Arme um meine Taille und hob mich auf den Tisch. Da ich fast eins achtzig bin und zu meinen besten Zeiten Kleidergröße zweiundvierzig trage, finde ich es unheimlich sexy, wenn ein Mann mich hochheben kann, als sei ich ein zartes Blümchen. Ich glaube, es gefiel Noah, dass er mich so leicht erregen konnte. Sein schiefes Lächeln wirkte verschmitzt und jungenhaft. »Ich bin tatsächlich hungrig.«
    Das konnte man wohl sagen! Während er mich küsste, zogen wir uns eilig aus. Er knabberte an meinen Lippen und umspielte meine Zunge mit seiner, bis mir ganz schwindelig wurde. Auf einmal waren seine Hände – diese schönen

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