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Waffenschmuggel

Waffenschmuggel

Titel: Waffenschmuggel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ambler
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lächelnden Mund. Es würde interessant sein, von diesem Mann zu hören, wie hoch er seine Bedeutung als potentieller Störenfried veranschlagt wissen wollte.
    Er begrüßte Girija mit feierlicher Höflichkeit und bat ihn, Platz zu nehmen.
    »Es passiert nicht oft«, fuhr er auf englisch fort, »daß wir das Vergnügen haben, Sie zu sehen, Mr. Krishnan.«
    Girija lächelte. »Danke. Mr. Wright sendet Empfehlungen und beste Wünsche.«
    Mr. Tan gratulierte sich, daß er die englische Sprache für diese Unterhaltung gewählt hatte. Sein eigenes Englisch, das wußte er, war ausgezeichnet. Das des Plantagenaufsehers war nur wenig besser als das ungebildete Kauderwelsch, das die Engländer ›Babu‹ nannten. Das brachte ihm einen Nachteil, der zwar nur geringfügig war, sich aber vielleicht als nützlich erweisen mochte.
    »Und sind Mr. und Mrs. Wright wohlauf?«
    »Beide, danke. Wir hoffen dasselbe für Mrs. Tan, Sie selbst und für die Familie.«
    »Danke, danke.«
    Aus dem Vorzimmer wurde Tee hereingebracht und in winzigen Täßchen gereicht. Jetzt konnte man behutsam Fühler ausstrecken, um den eigentlichen Grund des Besuches zu erfahren.
    »Sie müssen um diese Zeit viel zu tun haben auf der Plantage«, bemerkte Mr. Tan.
    Diese banale Floskel war in Wirklichkeit nichts anderes als die Frage, warum Mr. Wright es für nötig befunden hatte, die Zeit seines Sekretärs damit zu verschwenden, daß er ihn nach Kuala Pangkalan schickte, um einen völlig normalen Einlagerungsvorgang zu überwachen.
    Girija lächelte und antwortete auf malaiisch. »Wenn der Gummimarkt so fest wie jetzt ist, haben wir immer viel zu tun.«
    Mr. Tan nickte. Er fragte sich, ob man seinem Gesicht die Belustigung über das Englisch des Sekretärs in irgendeiner Weise hatte anmerken können. Das Malaiisch war fließend. Höflich antwortete er in der gleichen Sprache.
    »Hoffen wir, daß die schlechten Zeiten endgültig vorüber sind.«
    »Gute Geschäfte für einen sind gute Geschäfte für alle«, sagte Girija.
    »Sehr wahr.« Jetzt, so entschied Mr. Tan, kam man zur Sache. Der Hinweis auf gegenseitige Vorteile galt als Einleitung zu einer Erpressung.
    »Dieser Tee ist ausgezeichnet, Sir«, sagte Girija.
    Unverzüglich ließ Mr. Tan weiteren Tee nachkommen. Das wiederum verzögerte das angesteuerte Gesprächsthema nochmals, und man tauschte weitere Allgemeinplätze aus. Widerwillig mußte Mr. Tan sich eingestehen, daß der junge Mann die Unterredung geschickt lenkte. Er stellte fest, daß er sich für ihn zu interessieren begann.
    Als sie wieder allein waren, sagte er: »Mr. Wright ist ein ausgezeichneter Manager. Es muß ein Vergnügen sein, für einen solchen Mann zu arbeiten.«
    Girija nickte. »Das ist es wirklich. Er ist, wie Sie sagen, ein hervorragender Manager. Aber er ist auch ein sehr gütiger Mann.«
    »Das kann ich mir gut vorstellen.«
    »Als ich ihn um die Erlaubnis fragte, wegen persönlicher Angelegenheiten nach Kuala Pangkalan hinunterzufahren«, fuhr Girija fort, »hat er sich sofort einverstanden erklärt, ohne eine Frage zu stellen.«
    »Daß er Ihre Dienste sehr hoch schätzt, wußte man schon immer.« Mr. Tan spielte jetzt wieder den Schrittmacher. Der Gebrauch der Wendung: »schätzt Ihre Dienste«, würde das Faß zum Überlaufen bringen.
    »Und doch«, sagte Girija, »war ich froh, daß er mir keine Fragen stellte.« Er schwieg.
    Mr. Tan sagte nichts. Er war überzeugt, daß jetzt der Augenblick gekommen war.
    Girija lächelte strahlend. »Wenn er das getan hätte, wäre ich gezwungen gewesen, ihn zu verletzen oder ihn zu belügen. Keines von beidem hätte ich gern getan.«
    »Beides verstößt gegen den guten Geschmack«, stimmte Mr. Tan zu.
    »Mr. Wright war wie ein Vater zu mir«, sagte Girija. »Wie konnte ich ihm sagen, daß ich in einer Angelegenheit von größter Bedeutung Rat suche und mich in dieser Sache nicht an ihn, sondern an Mr. Tan Siow Mong wenden wollte?«
    Mr. Tan schwieg. Er hatte nichts Passendes dazu zu sagen. Er beeilte sich, seine Einschätzung der Situation zu revidieren. Wenn der Plantagenaufseher diese Art der Einleitung zu einer Bitte um Geld wählte, dann mußte er an eine absurd hohe Summe denken.
    Girija beugte sich vor und sagte ernst: »Was wichtige geschäftliche Dinge angeht, so gibt es in Kuala Pangkalan keinen klügeren Kopf. Das ist allgemein bekannt.«
    Mr. Tan war die Einschränkung, ›was wichtige geschäftliche Dinge betrifft‹, nicht entgangen. Er sagte: »Sie machen mir ein

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