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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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einzige leere Stuhl im Raum auf den höchsten zivilen
    Regierungsvertreter: Thornbuckle persönlich.
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    Er schob sich an den anderen vorbei zu seinem Platz und stand dann dort Savanche gegenüber.
    »Sie haben die Aufnahme gesehen«, sagte Lord Thornbuckle.
    »Was ich jetzt wissen möchte: Wie viele Kräfte setzen Sie dafür ein, meine Tochter zurückzuholen?«
    »Es gibt verdammt noch mal nichts, was wir tun könnten«, antwortete Grand Admiral Savanche. Nach kurzer Pause setzte er hinzu: »Sir.«
    »Es muss einfach.« Thornbuckles Ton war ausdruckslos,
    ruhig und unnachgiebig.
    »Wir können nach ihr suchen«, sagte Savanche. »Was wir
    auch tun. Unsere Experten durchsuchen die Datenbank des Geheimdienstes und versuchen herauszufinden, wer diese Leute sind, und damit auch, wo wir sie vielleicht finden.«
    »Sie müssen…«
    »Mein Lord Thornbuckle, Ihre Tochter hatte seit Podj, vor zweiundsechzig Tagen, keine offizielle Meldung abgegeben.
    Wir sind schon dabei, die Verkehrsdaten und Sichtungen aller Raumstationen durchzugehen – aber man findet Tausende,
    Zehntausende von Stationen allein im Raum der Familias. Um Ihre Heimatwelt Sirialis kreisen drei. In Anbetracht des Personals, das wir dafür abstellen können, wird es schon Wochen oder Monate dauern, nur die vorhandenen Daten zu sichten.«
    »Das ist nicht genug«, sagte Thornbuckle.
    »Bei allem gebührenden Respekt, mein Lord, aber in
    Anbetracht der jüngsten Übergriffe seitens der Wohltätigen Hand und der Bluthorde können wir es nicht wagen, Ressourcen von den Grenzen abzuziehen. Sicherlich kann man dort im 294
    Rahmen der üblichen Aufgaben auch nach Ihrer Tochter und ihrem Schiff Ausschau halten; die entsprechenden Befehle sind bereits ergangen. Es wäre jedoch selbstmörderisch, die ganze Flotte in diesen einzelnen Einsatz zu schicken.«
    »Erzählen Sie mir, was Sie sonst noch getan haben«,
    verlangte Thornbuckle.
    »Wir wissen, dass Ihre Tochter die Yacht Jester von Allsystems gemietet hat; zehn Personen, die als Angehörige Ihrer persönlichen Miliz identifiziert wurden, sind mit ihr an Bord gegangen. Allsystems hat uns umfassende Identifizierungs-profile für dieses Schiff übergeben; falls es auf Familias-Gebiet auftaucht, in Reichweite irgendeines unserer Schiffe, dann erfahren wir es. Wir wissen, dass Ihre Tochter ohne
    Zwischenfälle mit der Yacht von Correlia nach Podj gelangt ist.
    Wissen Sie, welches Ziel sie als Nächstes hatte?«
    »Nein.« Er hasste es, das zuzugeben. »Sie – sie sagte, sie wollte mehrere Freunde besuchen und einige ihrer Investitionen kontrollieren, ehe sie nach Sirialis kam. Sie hat keine Reiseroute festgelegt; sie sagte, falls sie es täte, würden die
    Boulevardjournalisten sie finden. Sie sagte nur, sie wäre zum Eröffnungstag der Jagd auf Sirialis.«
    »Also – hatten Sie damit gerechnet, keine Nachricht von ihr zu erhalten.«
    »Ja. Sie sprach davon, Lady Cecelia de Marktos auf
    Rotterdam zu besuchen und vielleicht sogar das Xavier-System.«
    »Ich verstehe. Ab wann hätten Sie sie also für überfällig gehalten?«
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    »Ich hatte mir allmählich Sorgen gemacht … Ich hatte
    erwartet, sie würde sich häufiger melden …«
    »Sehen Sie, Mylord, es ist ein sehr großes Universum, und sie ist nur eine Person. Unsere Techniker arbeiten immer noch an dem Datenwürfel und den Flatpics, aber bislang hat sich nichts Eindeutiges ergeben. Der eigentliche Würfel ist ein billiges Fabrikat, das in großen Mengen in Discountläden verkauft wird; die Bildaufnahmen haben eine Bearbeitung durchlaufen, bei der beträchtliche Daten entfernt wurden. Die Flatpics wurden mit alter Technik aufgenommen, aber die Ihnen vorliegenden
    Kopien stammen von anderen Kopien und wurden nicht direkt von den Negativen hergestellt. Das wiederum reduzierte die Daten, die analysiert werden konnten.« Savanche räusperte sich.
    »Derzeit haben wir überhaupt nichts in der Hand, was uns irgendeine Idee liefern könnte, womit wir es hier zu tun haben, geschweige denn, wo sie stecken könnte.«
    »Aber diese Leute sagten, sie wären die Neutaxis oder
    irgendeine…«
    »Die Gottesfürchtige Miliz von Neutexas, ja. Etwas, wovon wir noch nie gehört haben; für mich klingt es absolut lächerlich.
    Wir stellen diskrete Ermittlungen an, aber bis wir irgendetwas herausfinden – irgendwelche Hinweise, die eine Bestätigung bieten –, könnte es auch die Tat von Irren sein.«
    »Und wie lange brauchen Sie für die Suche?«, fragte
    Thornbuckle.

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