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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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Esmay hatte Casea seit dem Abschluss nicht mehr gesehen, wohl aber gehört, dass sie inzwischen von Klassenkameraden zu ranghöheren Offizieren vorangeschritten war.
    Und doch – darauf beharrte der Ausbilder-hatte die Flotte weder den Wunsch noch die Macht, um enge Freundschaften und sogar Eheschließungen zwischen Offizieren zu verhindern.
    Die Maßstäbe, die für solche Beziehungen galten, waren, dem Ausbilder zufolge, völlig klar und vernünftig. Esmay konnte sie vorwärts und rückwärts rezitieren, ohne mit Bestimmtheit zu wissen, ob sie und Barin etwas falsch gemacht hatten, oder ob die persönliche Zielsetzung, über die sie gesprochen hatten, verboten war. Sie wünschte sich, sie hätte jemanden danach fragen können.
    Zu Esmays Erleichterung ging es in der Klasse für Taktische Analyse weder um die Aktion bei Xavier noch um die
    Verteidigung der Koskiusko;
    gemeinsam mit ihren
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    Klassenkameraden vertiefte sie sich vielmehr in einen Vergleich der Fähigkeiten und der Gefechtsqualitäten kleiner Schiffe der Familias und der Benignität.
    »Lügen, verdammte Lügen und Statistiken«, schimpfte
    Vericour, der Esmay zugewiesene Partner. »Ich hasse die statistische Analyse von Gefechten. Im Kampf geht es um mehr als nur um so und so viele Tonnen Nutzlast…«
    »Hmm…«, machte Esmay und rief einen weiteren Satz
    Zahlen aus den Archiven ab. »Wusstest du schon, dass die Benignität die Kampftauglichkeit der Pierrot nach der Kaperung gesteigert hat?«
    »Nein! Das kann nicht stimmen … Keiner von deren
    Taktikern benutzt Manöver, wie wir sie …«
    »Jap. Sie war zu Valutis umbenannt worden, wie aus Bergungsgut zu entnehmen war … Ihr Kommandant konnte auf extreme Entfernung fünf Treffer gegen die Tarngeld landen …«
    »Sagt wer?« Vericour beugte sich herüber, um nachzusehen.
    »Ah … vertraust du diesen Scannerdaten der Tarngeld ?«
    »Naja… es ist peinlich, wenn man eingestehen muss, dass man Prügel von einem Schiff bezogen hat, das nur ein Drittel der eigenen Masse aufwies und früher zur eigenen Seite gehörte, deshalb wette ich darauf, dass die Angaben stimmen. Außerdem hat die anschließende Gefechtsanalyse ergeben, dass sich kein anderes Schiff in dieser Richtung aufgehalten hat. Mich bewegt nun die Frage: Was haben die von der Benignität mit der Pierrot-Valutis angestellt, um sie so effektiv zu machen, und machen sie das auch mit ihren übrigen Schiffen?«
    »Denke ich nicht. Bei Xavier war davon nichts zu sehen, nicht wahr?«
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    »Nicht, dass ich wüsste, aber … sie hatten die Pierrot schon seit drei Jahren, ehe sie dann in ihren Frontreihen auftauchte.«
    »Naja, jemandem muss dass aufgefallen sein …«
    »Ja, aber hat man die Erkenntnis auch umgesetzt?« Esmay übergab ihm die relevanten Daten. »Falls die Benignität das, was immer sie mit diesem Schiff angestellt hat, auch auf weitere Schiffe der gleichen Größe anwendet, haben wir ein neues Problem, worüber wir uns Gedanken machen müssen.«
    »Vielleicht. Aber falls sie zu so was fähig sind, hätten sie es doch auch bei Xavier gezeigt, oder nicht?«
    »Ich wünschte, ich wüsste, was sie genau gemacht haben …
    es käme schon darauf an, ob es eine einmalige Sache war, die auf Aspekten unserer Schiffsarchitektur beruhte…«
    »Ein wirklich guter Scannertech? Ein Geschütztech?«
    »Vielleicht«, sagte Esmay erneut. »Aber falls sie jemanden haben, der so gut ist, dann haben sie vielleicht noch mehr davon.
    Ich denke, wir sollten daraus einen zentralen Punkt unserer Präsentation machen.«
    »Ich werde keinen Streit mit der Heldin von Xavier und der Kos beginnen«, sagte Vericour mit einem Grinsen, das den Worten jeden Stachel nahm. »Ich wäre jedenfalls nicht darauf gekommen. Vielleicht bist du ja wirklich so clever.«
    »Ich tue mein Bestes«, sagte Esmay und erwiderte das
    Grinsen. Er war nicht Barin, aber ein angenehmer
    Gesellschafter.
    Sie hing diesem Gedanken immer noch nach, als Vericour die Hand ausstreckte und ihr Haar berührte. Esmay schaffte es, nicht zusammenzuzucken, entzog sich ihm jedoch gewandt.
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    »Verzeihung«, sagte er. »Ich dachte nur … dass es dir
    vielleicht gefällt.«
    Also war Barin nicht, der einzige Mann, der sie attraktiv finden konnte … Sie wusste nicht, ob sie das beruhigend oder einfach nur lästig fand. Wenigstens wusste sie mit
    Bestimmtheit, dass ein weiterer Lieutenant innerhalb der Grenzen blieb, die ihm die Vorschriften und der Ethikunterricht setzten.
    »Ich … bin nicht

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