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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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Gefängnis geflohen ist«, warf jemand ein.
    »Sie gerät nicht in Panik«, entgegnete Esmay. »Sie ist clever, tapfer und risikofreudig.«
    »Das stimmt.« Koutsoudas grinste kurz. Dann wurde er
    weder ernst. »Aber sie steckt in ernsten Schwierigkeiten – es sei denn, sie hat vor, mit einem Raumanzug auszusteigen und zu hoffen, dass der Gegner das Shuttle abschießt. In dem Shuttle sitzen jedoch nach wie vor zwei lebendige Personen. Sie hat jemanden mitgebracht.«
    »Falls sie mehrere Raumanzüge haben«, sagte Esmay, »wird sie das wahrscheinlich versuchen. Wenn wir jedoch von dem ausgehen, was wir über die Menschen hier wissen, dann
    bezweifle ich, dass Raumanzüge für alle an Bord vorhanden sind. Wir sollten mit einem Mikrosprung näher herangehen.«
    »Und ihnen damit verraten, dass wir hier sind? Ehe die
    restliche Einsatzgruppe da ist? Ich dachte, Sie wären es, die gesagt hätte, eine einzelne Frau wäre keinen Krieg wert!«
    Würden sie das ewig falsch interpretieren? Der Zorn bewirkte eine Schärfe in ihrem Ton, die sie selbst mitbekam. »Solange eine Chance besteht, sie ohne Krieg herauszuholen! Wenn eine verdeckte Befreiungsaktion jedoch gescheitert ist, dann müssen wir uns halt offen nähern, um ihr überhaupt helfen zu können.«
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    Kommandant Solis musterte sie ausgiebig. »Sie würden den gesamten Einsatz riskieren?«
    »Ich würde einen Mikrosprung bis auf fünfzehn Sekunden
    Scanner-Verzögerung riskieren, ja, Sir. Das würde ich. Geben wir dem Gegner Anlass, sich über etwas anderes Gedanken zu machen. Er weiß, dass sie vorhatte, jemanden zu treffen; er weiß aber nicht, wen.«
    »Er weiß nicht mit Sicherheit, dass das Rendezvous in diesem System geplant war…«
    »Falls der Pilot die Fronten gewechselt hat, hat er dem Feind auch alles verraten, bis hin zu den Erkennungscodes. Man weiß also, dass jemand auf Brun wartet. Da können wir genauso gut auch etwas zeigen – jede Verzögerung kann ihr helfen, und wir sind ausreichend manövrierfähig, um unser Schiff nicht zu gefährden.«
    »Suiza, das klingt schon viel mehr nach der Heldin von
    Xavier!« Solis wandte sich an den Komoffizier. »Geben Sie mir eine Richtstrahlverbindung und übermitteln Sie eine
    komprimierte Fassung unserer Scannerresultate; wir setzen auch eine Funkboje aus. Dreißig Sekunden bis zum Sprung, Leute!«
    Die Shrike fiel mit geringer Geschwindigkeit relativ zum Sonnensystem aus dem Sprung heraus, und die Scan-nerbildschirme wurden klar.
    »Völliger Blackout 2 Minuten 45 Sekunden«, sagte
    Koutsoudas. Auf den Scannern leuchteten die Funkfeuer des Shuttles und der übrigen Schiffe auf – drei Kriegsschiffe der Geleitklasse, zwei der Patrouillenklasse, etwas von der Masse eines halben Kreuzers und eine Ansammlung kleiner Fahrzeuge.
    Auf allen leuchteten die Warnicons, die für aktivierte
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    Waffensysteme standen. »Sie alle werden uns in einer Sekunde orten – und wir müssten gleich aktive Scannersignale … da haben wir sie!« Die Icons der Kriegsschiffe zeigten jetzt alle Beschleunigungskegel; bei denen, die schon unter
    Schubwirkung gestanden hatten, waren die Kegel verzerrt, typisch für Richtungsänderungen. »Sieht ganz so aus, als lockten wir sie vom Shuttle weg.« Die verzerrten Kegel wurden länger, als diese Schiffe sich von der alten Kursbahn der Verfolgungsjagd entfernten, um sich dem Neuankömmling zu widmen.
    Das Shuttle hatte die Position gewechselt; man konnte jetzt klar sehen, dass es zum Planeten zurückkehrte und dabei immer wieder rapide die Beschleunigung wechselte, um kein leichtes Ziel zu bilden. Die Bildschirme blinkten, als das SAR einen ganz kurzen Mikrosprung durchführte, und wurden wieder klar.
    Die Feind-Icons reagierten diesmal langsamer. Gut. Alles war hilfreich, was sie verwirrte, sie ablenkte. Ein weiterer kurzer Sprung auf eine halbe Lichtsekunde heran, dann noch einer. In der Ferne kam es zu einer Explosion, als eine der feindlichen Einheiten eine Rakete auf mehr als deren maximale Reichweite abgefeuert hatte, nur damit sie nutzlos detonierte. Das Shuttle war jetzt tief genug über dem Planeten, um sich im Orbitalmüll zu verstecken. Es verschwand hinter der Planetenkrümmung.
    Lange Minuten verstrichen, in denen die Besatzung der Shrike wartete und aufs Geratewohl Mikrosprünge durchführte, um den Feind zu verwirren. Falls Brun ausreichend abgebremst hatte, dann dauerte es sicher noch anderthalb Stunden, ehe ihr Icon wieder auftauchte.
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    Nur zu bald entdeckten sie das

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