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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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ausgiebig, und sie erwiderte den Blick offen. »Melden Sie sich für diesen Einsatz freiwillig?«
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    Natürlich!, sprang ihr auf die Zunge, aber sie schluckte es herunter. »Ja, Sir.«
    »Hmm. Wer sollte Ihrer Meinung nach gehen?«
    »Ein volles SAR-Team, Sir. Obwohl wir nur von zwei
    Personen wissen, die vielleicht körperliche Beschwerden haben, sollten wir auch ein Enterkommando der Miliz erwarten …
    vorausgesetzt, dort rechnet man sich Bruns Taktik ebenso aus wie ich. Wir müssen vielleicht kämpfen; selbst im günstigsten Fall müssen wir uns auf einen Rettungseinsatz unter feindlichen Bedingungen einstellen.«
    Solis sah sich auf der Brücke um, und sein Blick blieb auf Koutsoudas ruhen. »Sie haben schon mit Brun Meager
    zusammengearbeitet…«
    »Ja, Sir.«
    »Was denken Sie?«
    »Sir, ich denke, Lieutenant Suiza hat Recht, was Bruns
    Denkweise anbetrifft – sie ist reaktionsschnell, sehr erfinderisch und bereit, Risiken einzugehen. Falls sie an irgendeinem Stück Schrott angedockt hat, das diesen Planeten umkreist, dann ist das Stationswrack die erste Wahl. Falls Brun nicht tot ist, finden wir sie dort. Suiza hat auch in dem Punkt Recht: Falls Brun dort angedockt hat, dann wurde sie dabei von jedem anständigen Bodenradar geortet. Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass man dergleichen hier nicht zur Verfügung hat. Falls ich zur Miliz gehörte, hätte ich längst Shuttles losgeschickt – und tatsächlich haben wir insgesamt drei Shuttlestarts festgestellt.«
    Solis blickte an Esmay vorbei. »Meharry, man hat auch Sie speziell für diesen Einsatz abgestellt. Wie lautet Ihre Einschätzung?«
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    »Der Lieutenant hat den Nagel auf den Kopf getroffen,
    Kommandant. Und je länger wir hier herumsitzen und die Sache durchkauen, desto schlimmer wird es sich für Brun entwickeln.«
    »Sind Sie bereit, Lieutenant Suiza in einem solchen Einsatz zu vertrauen? Oder zieht sie nur eine Nummer ab?«
    Esmay spürte Meharrys unruhige Präsenz im Rücken. Über
    Meharry kursierten viele Geschichten, und sie legten meist eine unerfreuliche Betonung auf ihre tödlichen Fähigkeiten.
    »Solange ich dabei bin, ganz sicher, Kommandant. Persönlich denke ich, dass sie es aufrichtig meint, aber falls ich mitmache, findet sie ohnehin keine Gelegenheit, die Sache zu
    verpfuschen.«
    »Lord Thornbuckle hat die ganze Zeit darauf beharrt, dass Sera Meager Lieutenant Suiza sicher nicht zu sehen wünscht«, sagte Solis in nach wie vor kühlem Ton.
    »Ich denke, Brun wäre nur zu froh, irgendjemanden von uns zu sehen«, entgegnete Meharry. »Und nach dem, was ich bei Xavier miterlebt und von Leuten auf der Kos gehört habe, ist der Lieutenant für derlei Dinge ideal geeignet.« Das bot mehr als eine Deutungsmöglichkeit, aber Esmay war nicht in
    wählerischer Stimmung.
    »Sehr gut. Lieutenant, Sie nehmen Team eins mit sowie die Warrant Officers Meharry und Vissisuan.«
    Man brauchte Esmay gar nicht groß zu erklären, dass sie nicht nur mitkamen, um Brun zu helfen, sondern auch, um sie selbst im Auge zu behalten.
     
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    Jetzt, wo sie endlich tun durfte, worin sie am besten war, spürte Esmay, wie ihre Stimmung stieg. Der Einsatz war mehr als nur schwierig – aber das hatte für andere Einsätze zuvor auch gegolten. Brun hielt sich vielleicht gar nicht im Wrack auf, oder falls doch, konnte sie schon an einer von tausend Ursachen gestorben sein. Falls sie sie fanden, dann womöglich eine Leiche, oder sie wurden alle von einer Rakete der Miliz zerrissen, ob nun gezielt oder zufällig.
    Nichts davon war jetzt von Bedeutung. Esmay sah den Plan klar vor dem inneren Auge, als hätte ihn jemand in
    scharlachroter Tinte auf weißes Papier geschrieben … und sie hörte sich selbst dabei zu, wie sie ihn den anderen in knappen Wendungen erläuterte. Und die anderen reagierten auf ihre Zuversicht, ihren Enthusiasmus.
    Als Esmay endlich an Bord der Pinasse war und schon im
    Raumanzug steckte, obwohl sie ihn noch nicht geschlossen hatte und die Handschuhe noch aufgeklappt waren, setzte sich die erste Hektik der Aktion und wich einer zielbewussten
    Geschäftigkeit.
    Die Stimme des Kommandanten ertönte in ihrem Ohr.
    »Lieutenant – Sie hatten in zwei Punkten Recht. Koutsoudas hat ein einzelnes Signal von dem Wrack aufgefangen und glaubt, dass es nur von Sera Meager stammen kann. Flottenfrequenz, Flottencodes und die Nachricht, dass sich der Fuchs versteckt hat. Und mindestens ein Shuttle hat Kurs auf das Wrack
    genommen. Wir können Sie

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