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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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Schließlich drehte sich Mitch um und führte seine Leute durch die Luftschleuse des Shuttles.
    Die reguläre Luftschleuse, die vom Shuttledock zum
    Stationskorridor führte, funktionierte normal, aber auf der Station bestand keine Atmosphäre. Das hatte Mitch erwartet.
    Bestimmt hatten sich die Frauen einen Tank oder so aus ihrem Shuttle mitgenommen und inzwischen nur noch einen knappen Luftvorrat.
    Hinter der Luftschleuse erreichten sie einen kurzen Korridor, der zu einer T-Kreuzung führte. Mitch betrachtete die alten Aufzeichnungen seines Onkels; er wusste, dass beide Flügel der Station jeweils ein Labyrinth aus Labors und Lagerräumen darstellten; sie würden alle Winkel durchsuchen müssen. Er 584
    blickte auf seinen Scanner. Niemand in der Nähe, aber sie würden jeden einzelnen Raum erst überprüfen und dann dicht-machen.
    »Vergesst nicht, auf die Decken zu achten!«, ermahnte Mitch seine Leute. Nicht, dass es nötig gewesen wäre; sie hatten an mehr als einer Enteraktion teilgenommen.
    Lewis und Terry machten sich davon, um das äußere Ende
    dieses Flügels zu kontrollieren. Es schien ewig zu dauern, aber wahrscheinlich waren es nicht mehr als fünf Minuten gewesen, bis sie zurückkehrten. Jetzt folgte die Gruppe dem Korridor zum Stationszentrum.
    *
    »Ich glaube das einfach nicht!«, brummte Oblo. »Sie spazieren durch die Gegend, als wäre das ein Picknick.« Auf dem Scanner rückten die zwanzig Gestalten in ihren Raumanzügen als
    geschlossene Gruppe vor und kontrollierten Kabinen und Türen, ohne jedoch wirklich Vorsicht walten zu lassen. Kein
    Kundschafter, keine Nachhut. »Und sie tragen keine
    Raumpanzer, nur Raumanzüge. Brun könnte sie eigentlich selbst erledigen, falls sie irgendeine Waffe hätte.«
    »Sie denken, dass sie nur mit zwei unbewaffneten Frauen konfrontiert sind«, sagte Esmay. »Sobald jemand sie informiert, dass wir hier sind …«
    »Das müsste inzwischen geschehen sein«, fand Oblo. »Es sei denn, sie lauschen überhaupt nicht.«
    585
    Das führte zu Fragen, die zu beantworten Esmay keine Zeit hatte. War irgendjemand in den Reihen der Miliz daran
    interessiert, dass dieser Einsatz scheiterte? Und warum?
    Die Sturmsoldaten rückten vor und fühlten sich dabei sicher, denn sie wussten, dass ihre Panzerungen jeden Scanner
    abwehrten, der nicht speziell konstruiert war, um sie zu durchdringen. Esmay spürte die vertraute Woge der Erregung; sie wäre am liebsten mit ihnen gegangen, aber es war wichtiger, Brun und das Mädchen zu finden. Der Scanner zeigte zwei Lebenssignale in Druckanzügen diesseits des Stationskerns, in einer Kabine an einem Seitenkorridor. Das Problem bestand jetzt darin, sie zu informieren, dass Esmay und die anderen freundlich gesinnt waren – denn die auf ihre Wirkung im Gefecht hin konzipierten Panzerungen wiesen keine Abzeichen im sichtbaren Spektrum auf.
    *
    Alle Kabinen dieses Flügels waren überprüft und gesichert worden, und Mitch Pardue fühlte sich ziemlich gut, als er seine Männer in den Zentralkern führte. Eine sorgfältige Scanner-messung hatte dort nichts gezeigt – falls die Frauen noch lebten, hatten sie sich wahrscheinlich irgendwo im gegenüberliegenden Flügel verkrochen, unweit der heißen Zone, wo sie ihr Shuttle angedockt hatten. Mitch empfand eine angenehme Spannung, als er an sie dachte – an die Angst, die sie sicher hatten, die Hilflosigkeit…
    »Gehen wir, Jungs«, sagte er und trat hinaus auf den breiteren Kernkorridor.
    586
    Sie durchquerten etwas, was früher ein Salon gewesen war; heute lagen die Stühle aufs Geratewohl verstreut. Anschließend erreichten sie die Steuerzentrale. Hier blieb Ranger Bowie stehen. Es war schon ein bisschen überraschend gewesen, dass die künstliche Schwerkraft nach wie vor funktionierte –
    er erinnerte sich eindeutig an Schilderungen seines Onkels, wie sie damals die Leichen in Schwerelosigkeit durch die Korridore geschoben hatten. Er fragte sich, ob die Frauen vielleicht versehentlich die entsprechenden Schalter gedrückt hatten.
    »Wartet eine Minute«, sagte er zu den anderen. »Ich möchte mal was kontrollieren.« Sie trieben sich aber in seiner Nähe herum, waren nicht weniger an der alten Station interessiert als er. Er beugte sich übers Steuerpult und versuchte die
    Beschriftung zu lesen … kein anständiges Tex, aber er erkannte die Sprachen wieder: die der Regierenden Familias, der Guerni-Republik und der Baltischen Konföderation. Allesamt Heiden.
    Und klar doch, der Staub war

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