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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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Mehrere Eindringlinge sind an Bord und bekämpfen sich gegenseitig.« Dann mussten einige davon auf ihrer Seite stehen, überlegte Brun. Aber sie wusste es nicht genau.
    »Nicht alle Shuttles haben dieselbe Form, aber ich empfange auch keine Erkennungscodes von denen, die in der Nähe
    aufgetaucht sind.«
    Aufgetaucht? Von einem größeren Schiff aus gestartet, das sich per Mikrosprung genähert hatte?
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    »Probiere es mal mit Flottencodes auf den Komkanälen«,
    tippte Brun.
    »Ich habe keinen Zugriff auf die Funkverbindungen
    irgendeiner der Gruppierungen«, sagte der Experte. »Ich weiß nicht, welche Frequenzen ich dazu benutzen soll.«
    Abgeschirmte Helmfunkverbindungen. Das klang immer
    mehr nach der Familias-Flotte, aber wie konnte Brun nur Kontakt aufnehmen? Bestimmt lauschte jemand nach nicht
    abgeschirmten Mitteilungen … »Auf allen Bändern«, sagte Brun. »Benutze die Codes, die ich dir genannt habe.«
    Das Deck bäumte sich auf, und Brun und Hazel wurden in der geringen Schwerkraft hochgeschleudert und prallten an einem der Schotts ab. Bruns Compad flog durch die Gegend, und der Stecker war aus der Anzugverbindung gerissen worden. Hazel hastete hinterher, während eine weitere Folge von
    Schwingungen und Stößen sie erschütterten. Etwas musste die Station gerammt haben, etwas, das eine weit größere Masse hatte als eine einzelne Person. Brun konnte in den nächsten Raum blicken; das Schott war an der Ecke abgerissen und hatte jetzt ein dreieckiges Loch. Möglicherweise löste sich die Station ringsherum auf und sie wurden in den Weltraum hinaus-geschleudert wie winzige Samenkörner aus einem Bovistkopf.
    Brun kämpfte die Panik nieder. Jetzt, in diesem Augenblick, hatten sie nach wie vor Luft und steckten in intakten
    Raumanzügen, und sie waren nicht dabei zu erfrieren und nicht gänzlich durchlöchert. Hazel arbeitete sich wieder zu ihr vor und hielt ihr das Compad und den Verbindungsstecker hin.
    *
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    Der Scannertech, der die anfliegenden Milizshuttles im Auge behielt, meldete, dass eines davon eher aufprallen als andocken würde. »Er ist viel zu schnell; er wird die Station aus ihrer Bahn rammen; Countdown sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins…« Das Deck bäumte sich auf; in der minimalen
    künstlichen Schwerkraft stieg eine Staubwolke auf und blieb wie ein zerrissener Vorhang hängen. »Sie haben das äußere Ende des Flügels ganz schön ramponiert, scheinen aber leider selbst keine großen Schäden eingesteckt zu haben.«
    »Halten Sie uns auf dem Laufenden«, sagte Esmay. Meharry und fünf weitere Soldaten waren bei ihr, während sie Bruns Signal durch den Irrgarten der Korridore nachspürte.
    »Lieutenant!« Das war wieder ihr Ausguck am Scanner. »Ich empfange Funksprüche im Flottencode, die von der Station ausgehen … Der Absender identifiziert sich als das
    Expertensystem der Station.«
    »Was möchte es?«
    »Es sagt, zwei Angestellte hätten es beauftragt, mit uns Verbindung aufzunehmen, und ihm dazu die Codes übermittelt.
    Sagt, es versuchte sie zu beschützen, und ob wir wohl
    freundschaftliche Absichten nachweisen könnten?«
    »Die einzige Person hier, die vielleicht über Zugriffscodes der Flotte verfügt, ist Brun … aber angeblich kann sie nicht mehr sprechen.«
    »Das System kann derzeit nicht mit dieser Person sprechen –
    es sagt, ein Kommunikationsgerät hätte versagt.«
    Toll! »Kann es uns zu ihr führen ?«
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    »Es sagt ja, aber tut es erst, wenn wir nachgewiesen haben, dass wir legal hier sind und sie uns kennt.«
    Es wurde immer schlimmer. Expertensysteme waren für ihre starre Interpretation von Vorschriften berüchtigt.
    »Das System soll ihr ausrichten, dass wir auf die Flottencodes geantwortet haben, und sie bitten, unsere ID per Signal anzuerkennen oder zu bestreiten.«
    »Ja, Sir.« Eine Pause folgte, dann: »Das System versucht es, Sir.« Eine weitere Pause. »Es sagt, sie möchte wissen, wer hier ist. Einen Namen.«
    Esmay überlegte kurz. Lord Thornbuckle zufolge war Esmay die letzte Person, die Brun zu sehen wünschen würde oder der sie begegnen sollte. Aber es wäre immerhin ein Name, den sie kannte.
    »Sie kennt uns, Lieutenant«, sagte Meharry. »Methlin und Oblo … das wird sie wiedererkennen.«
    »Nur zu«, sagte Esmay. »Richten Sie ihr das aus.«
    Eine weitere kurze Pause trat ein. »Einverstanden. Das
    System wird den Weg markieren und Sera Meager mitteilen, dass jemand kommt.«
    »Es soll ihr unsere Raumanzüge

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