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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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dass er die Zeit auf der Koskiusko bedauert hätte und die Begegnung mit Esmay. Rasch lenkte er sich von diesem schmerzlichen Gedanken ab – sie kennen zu lernen war eine Sache, nur ihre jetzige Beziehung hätte er sehr gern versäumt.
    Aber das jetzt - seit seinem Abschluss auf der Akademie war das sein erster regulärer Posten als Offizier, und er war überglücklich, ihn erhalten zu haben.
    Wie erwartet wurde er zur Kabine des Kommandanten
    gerufen, als er sich an Bord meldete. Kommandant Escovar …
    er hatte Simon Escovar in der Kommandantenliste
    nachgeschlagen. Der Mann war ein Commander, der bei
    Patchcock, Dortmuth und Alvara Kampferfahrung gesammelt hatte; neben einer eindrucksvollen Ansammlung Gefechts-auszeichnungen trug er die diskreten Juwelen, die Spitzennoten in akademischen Kursen nachwiesen, von seinen Kadettentagen auf der Akademie bis zur Ausbildung für das Seniorkommando und für Stabsoffiziere.
    »Ensign Serrano«, sagte er zur Antwort auf Barins förmlichen Gruß. »Bin immer froh, einen Serrano an Bord zu haben.« Das Funkeln der grauen Augen deutete an, dass er es ernst meinte.
    »Ich habe unter Ihrem … Onkel oder Großonkel gedient,
    vermute ich. Es gibt einfach zu viele Serranos, um sich das zu merken.« Barin hatte diesen Spruch schon gehört. Und obwohl 225
    die Escovars selbst eine alte Flottenfamilie waren, hatten sie nie so viele Angehörige gleichzeitig im aktiven Dienst gehabt wie die Serranos. »Sie hatten bislang eine ungewöhnliche Folge von Stationierungen, wie ich sehe. Ich hoffe, Sie werden uns nicht zu banal finden.«
    »Keinesfalls, Sir«, sagte Barin. »Ich bin froh, hier zu sein.«
    »Gut. Wir haben zurzeit nur drei weitere Ensigns der
    Kommandolaufbahn, die alle seit einem halben Standardjahr an Bord sind.« Was bedeutete, dass sie alle schon Kenntnisse aufwiesen, die Barin sich erst aneignen musste. »Mein Erster Offizier ist Lieutenant Commander Dockery. Er hat Ihre ersten Aufgaben ausgearbeitet.«
    Lieutenant Commander Dockery brauchte nur fünf Minuten
    dafür, Barins bisherige Karriere und Vorbereitung auseinander zu nehmen, wies daraufhin, dass Barin ein halbes Jahr hinter seinen Kameraden zurück war, und schickte ihn weiter zu Master Chief Zuckerman, um sich dort seine Ausweise, Datenwürfel und anderen Notwendigkeiten des Lebens
    abzuholen. Als Barin Dockerys Büro verließ, fragte er sich, ob Zuckerman wohl ein weiterer Schritt auf dem Montageband war, das Ensigns auf ihre »richtige Größe zurechtschneiden«
    sollte.
     
    Master Chief Zuckerman nickte, als Barin sich vorstellte. »Ich habe mit Admiral Vida Serrano auf der Delphine gedient. Und Sie sind ihr Enkel, habe ich gehört?« Zuckerman war ein großer Mann mit schwerem Körperbau, der vierzig Jahre alt zu sein schien. Natürlich verjüngt; niemand brachte es mit vierzig schon zum Master Chief.
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    »Das ist richtig, Chief.«
    »Naja. Womit kann ich Ihnen helfen, Sir?« Lebenslange
    Erfahrung mit diesem Menschenschlag verriet Barin, dass das Funkeln in Zuckermans Augen aufrichtig war … aus welchen geheimnisvollen Gründen höhere Unteroffiziere auch immer manchmal entschieden, dass sie junge Offiziere mochten –Zuckerman hatte beschlossen, ihn zu mögen.
    »Commander Dockery hat mich angewiesen, mich mit der
    Dienstordnung für die Steuerbordwache vertraut zu machen …«
    »Ja, Sir. Genau hier.« Zuckerman fummelte einen Würfel aus einer Aktenmappe hervor. »Hier finden Sie Ihre Diagramme, Ihre Unterkunftsliste, Ihre Dienststationen. Sie können sich das jetzt entweder hier ansehen oder sich den Würfel offiziell aushändigen lassen; falls Sie Letzteres tun, ist das ein Sicherheitsvorfall der Stufe zwei, und ich benötige Ihre Unterschrift auf dem Papierkram.«
    »Ich nehme ihn lieber mit«, sagte Barin. »Ich werde nach vier weiteren Schichten im Dienst sein und muss mich bis dahin auskennen.«
    »Sie werden das prima hinkriegen«, meinte Zuckerman. Er stöberte ein bisschen in einer Schublade herum und brachte einen Stapel Papiere zum Vorschein. »Der Kommandant hat gern die Hardcopys für jedes ausgeliehene Sicherheitsdokument, also haben wir es hier mit echtem Papierkram zu tun.«
    Barin unterschrieb auf der entsprechenden Linie und setzte seine Initialen in die Zwischenräume. »Bis wann muss ich ihn zurückgeben?«
    »Bis morgen um vierzehn Uhr, Sir.«
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    Barin lächelte ihn an. »Danke, Chief.«
    »Schön, Sie an Bord zu haben, Sir.«
    Es gab schlimmere Möglichkeiten, seinen Dienst

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