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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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Suizaje einen Geliebten gehabt hatte, was unwahrscheinlich schien, dann sicher jemanden, der so unauffällig war wie sie, eine weitere Unperson, wahrscheinlich genauso taktlos und zu einer ebenso unrühmlichen Karriere verdammt.
    Trotzdem erleichterte Esmays derzeitige Schande es Casea, Barin Serrano ungehindert nachzustellen. Und sicherlich wünschte diese Serrano-Großmutter keine Verbindung mit
    jemandem wie dem schlechten Lieutenant Suiza. Es brauchte sicher nicht viel, dachte Casea, um absolut sicherzustellen, dass niemand Lieutenant Suiza je wieder bewundern würde.
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    Die Elias Madero
     
    Es wurde schwieriger, sich vom Boden aufzurappeln und auf die Toilette zu gehen; Brun stellte fest, dass sie neben ihrer Schwangerschaft auch schwächer wurde, weil sie nicht viel Sport hatte. Wie hätte sie auch? Die Kabine wäre schon für eine Person klein gewesen; mit einer erwachsenen Frau, einem jungen Mädchen und zwei Kleinkindern ging es hier unmöglich beengt zu. Und jederzeit konnte einer der Männer hereinsehen; Brun konnte sich vorstellen, wie sie reagieren würden, wenn sie sie bei echten sportlichen Übungen erwischten. Sie versuchte sich zu überwinden und auf-und abzugehen, aber sie geriet rasch außer Puste und lehnte sich schwer atmend ans Schott.
    Das Mädchen betrachtete sie mit besorgt gerunzelter Stirn, wandte aber den Blick ab, als Brun sie anlächeln wollte. Als Brun sich stärker an den Arbeiten beteiligte, hatte das Mädchen die Hilfe akzeptiert, aber stets mit Zurückhaltung.
    Als an diesem Abend die Beleuchtung matter wurde und eine Schlafperiode signalisierte, legte sich das Mädchen an Bruns Rücken und rollte sich um sie. Irgendwann erwachte Brun auf einen Atemzug am Ohr hin. Sie wollte schon den Kopf heben, spürte aber, wie er sachte hinabgedrückt wurde. Das Mädchen?
    »Elias Madero«, hörte Brun. »Kauffahrer.«
    Brun wand sich in dem Versuch, eine bequeme Stellung zu finden. Kauffahrer … das Kauffahrteischiff. Das Mädchen musste von diesem Schiff stammen. Erregung strömte Brun durch die Adern …jetzt wusste sie wenigstens etwas!
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    »'bin Hazel«, hauchte das Mädchen. Dann wand auch sie sich, als bewegte sie sich im Schlaf, und wälzte sich weg.
    Eine Woge der Freude über diese fünf Wörter brach sich in Brun Bahn. So musste sich Lady Cecelia gefühlt haben, als sie zuerst wieder Verbindung zur Welt hatte.
    Eine Woge der Scham folgte. Lady Cecelia war monatelang gelähmt gewesen und hatte scheinbar im Koma gelegen … und erlebte dann weitere Monate schmerzhafter Rehabilitation …
    und sie war schon alt gewesen. Brun war jung und gesund …
    Ich bin nicht besiegt worden! Ich bin nur … auf dem Weg zum Sieg aufgehalten worden. Vielleicht brachte sie diesen Tieren ja Kinder zur Welt … vielleicht blieb sie monatelang, jahrelang eine Gefangene … aber schlussendlich war sie nun mal, wer sie war, und das würde sich nicht ändern.
    Sie drehte sich mühsam um und betrachtete das Mädchen …
    betrachtete Hazel unter leicht geöffneten Lidern. Brun war schon beeindruckt von Hazels Geduld, ihrer konstanten
    Zärtlichkeit den kleinen Mädchen gegenüber, ihrem unendlichen Erfindungsreichtum, was leise kleine Spiele and anderen Zeitvertreib für sie anging. Aber Brun hatte nach den ersten nicht endenden Tagen schon jede Hoffnung auf einen echten Kontakt zu ihr aufgegeben … dazu hatte Hazel zu viel Angst.
    Inzwischen schätzte Brun den Mut dieses dünnen, überar—
    beiteten, verschreckten Mädchens… das selbst noch ein Kind war … und das für zwei kleinere Kinder und Brun zugleich sorgte. Das selbst angesichts von Drohungen den Mut
    aufbrachte, ein paar Worte des Trostes zu äußern. Hazel hatte selbst alles verloren – höchstwahrscheinlich die Eltern. Waren diese Kleinkinder auch nur ihre Schwestern? Vielleicht nicht, aber niemand hätte mehr für sie tun können.
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    Brun stemmte sich hoch, um die Toilette zu benutzen; auf dem Rückweg bemerkte sie, dass sich Hazel wieder umgedreht hatte, als wollte sie Brun eine Position bieten, in der sie ihr leicht ins Ohr flüstern konnte. Brun legte sich grunzend hin und gab vor zu schlafen. Ihr Arm glitt zur Seite und berührte den Hazels. Sie zuckte – sie lag nicht bequem – und zeichnete die Buchstaben ihres Namens auf Hazels Arm nach, ehe sie die Hand wieder wegnahm.
    Hazel drehte sich um und vergrub das Gesicht unter ihrem Haar. Brun hörte ein leises Murmeln. »Brun?«
    Brun nickte. Eine Woge der Erregung lief

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