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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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Strecke entlangschoben, während Hazel nebenherging. Mit Stuhl und allem beförderte 264
    man Brun durch eine weitere Andockbucht an Bord eines
    Shuttles. Jetzt begleiteten sie nur noch fünf Männer. Auf deren Befehl hin schnallte Hazel die Kinder auf ihren Plätzen an und tat dann mit sich selbst das Gleiche. Die Männer befestigten den Schwebestuhl fest am Deck.
    Als sich die Shuttleluke öffnete, roch Brun etwas, was nur ein Planet sein konnte. Frische Luft… wachsende Dinge … Tiere
    … Hoffnung regte sich von neuem in ihr. Planeten waren groß; falls sie mal eine Gelegenheit fand, konnte sie sich erst verstecken und dann flüchten. Zunächst konnte sie jedoch in dieser Schwerkraft kaum aufrecht stehen, und die Hitze raubte ihr fast den Atem.
    Die Männer schoben den Schwebestuhl aus dem Shuttle,
    durch ein kastenförmiges Gebäude mit niedriger Decke und schließlich in ein Radfahrzeug, ebenfalls groß und kastenförmig, wo sie den Stuhl wieder am Boden festmachten. Das Fahrzeug hatte hinten keine Fenster, aber vorne konnte Brun
    hinausblicken … bis eine Trennwand emporfuhr und ihr die Aussicht versperrte. Panik schnürte ihr die Luft ab; sie war allein in diesem Heckabteil; Hazel – der einzige Mensch, den sie kannte –war nicht mit eingestiegen. Hazel würde nicht mehr wissen, wo sich Brun aufhielt; niemand würde es wissen; sie war für immer verloren.
    *
    Hazel verfolgte unter gesenkten Lidern mit, wie sie die schwangere Frau mit einem Bodenfahrzeug fortbrachten. Sie war sich nach wie vor nicht sicher, wie die Frau hieß, obwohl 265
    die Frau den Namen auf ihrer Handfläche nachgezeichnet hatte.
    Konnte »Brun« stimmen? Was für ein Name war das?
    Höchstwahrscheinlich eine Art Spitzname, aber sie hatten sich nicht getraut, genug miteinander zu reden, um das zu bestätigen.
    Das gelbe Haar der Frau leuchtete in der Sonne dieses Planeten, und es war inzwischen viel länger als damals, als Brun sie zum ersten Mal erblickt hatte.
    »Ich nehme die Kinder«, sagte einer der Männer in ihrer Begleitung. Die anderen nickten und gingen weiter.
    »Komm mit, Girlie«, sagte er. Hazel folgte ihm, ein wenig atemlos unter der ungewohnten Anstrengung und der
    drückenden Hitze, und sie führte Brandy an der einen Hand und Stassi an der anderen. Sie fragte sich, wo die Jungen waren – sie hatte sie schon lange nicht mehr gesehen. Noch mehr fragte sie sich, was mit Stinky war, aber sie verbannte auch diesen Gedanken.
    Der Mann führte sie durch ein Tor und über einen
    ausgedehnten gepflasterten Platz, so heiß, dass Hazels Füße brannten. Die kleinen Mädchen wimmerten. Der Mann drehte sich um. »Hier«, sagte er, »ich trage sie.« Er hob sie hoch; sie wurden steif und drehten die Gesichter zu Hazel um, schrien aber nicht. »Nur noch ein kurzes Stück«, sagte er. Hazel ging so leichtfüßig, wie sie nur konnte. Endlich blieb der Mann an einer Reihe von Bodenfahrzeugen stehen. Ein Streifen aus einem weichen Material lag dort. »Stell dich darauf«, wies der Mann Hazel an. Sie tat es – und es fühlte sich kühl unter den Füßen an.
    Sie seufzte erleichtert. Er setzte die kleinen Mädchen ab, und sie beide nahmen Hazel an je einer Hand.
    Der Mann tippte etwas in eine Steuertafel an einem Pfeiler, und an einem der Bodenfahrzeuge sprangen die Türen auf. Der 266
    Mann stieg ein, hantierte an der Steuerung und steckte wieder den Kopf hervor. »Alle hinten rein«, sagte er. Hazel schob die kleinen Mädchen auf den Rücksitz – er war weich, und kühle Luft strömte aus Öffnungen. Sobald sie eingestiegen war, schloss sich die Tür, ohne dass sie sie angefasst hätte. Ihr fiel auf, dass auch an der Innenseite keine Türgriffe vorhanden waren.
    »Ich nehme euch für den Moment mit nach Hause«, erklärte der Mann. Der Wagen fuhr los. Hazel wollte zu den Fenstern hinausblicken – aber die Scheiben waren mattiert, sodass sie nichts sehen konnte. Zwischen Rücksitz und Front war eine dunkle Trennwand hochgefahren, sodass sie auch vorne nicht mehr hinausblicken konnte. Der Wagen fuhr weich, ohne
    Rucke. Nach einiger Zeit hielt, er an, und der Mann öffnete von außen die Tür.
    »Kommt mit«, sagte er. »Und seid brav!«
    Sie standen auf einer breiten befestigten Straße zwischen meist zweistöckigen Häusern und einer Art Park direkt hinter dem Block. Hazel erhaschte einen kurzen Eindruck von
    leuchtenden Blumen, die zu einer Art Muster arrangiert waren, wagte aber nicht, richtig hinzusehen. Stattdessen folgte sie

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