Wahnsinn
den Po. Ignoriert Puppe.) Damit. (Zeigt auf Penis.)
F.: Und was macht er?
A.: Er macht da hinten Sachen mit seinem Geschlechtsteil.
F.: Er macht mit seinem Geschlechtsteil etwas an deinem Po? Und wer macht das mit dir?
A.: Mein Dad?
F.: Dein Dad. Und wie heißt dein Dad?
A.: Arthur Danse.
F.: Macht nur dein Dad so etwas?
A.: H-hm.
F.: Sonst niemand?
A.: Nein.
F.: Was macht er noch? Kannst du mir sonst noch was sagen?
A.: Nein … er macht das. Sonst nichts.
F.: Was für Sachen macht er mit dir, Robert? Was genau meinst du, wenn du »Sachen« sagst?
A.: Er steckt sein Ding rein. Da hinten.
F.: Er steckt es rein? Wo steckt er es rein? Hast du einen Namen dafür?
A.: Po. (Kaum hörbar.)
F.: Noch einmal. A.: Den Po.
F.: Er steckt es in deinen Po. Ist das Ding dann hart oder weich?
A.: Hart.
F.: Hart. Und tut das weh?
A.: Ja.
28
Gute und schlechte Nachrichten
»Sie können ihn nicht mitnehmen.«
Lieutenant Sweeney zündete sich eine Zigarette an und blies den Rauch von Lydia weg. Sie standen auf dem grauen Korridor vor dem Verhörraum, in dem das Gespräch mit Robert stattgefunden hatte. Lydia konnte ihn dort neben Cindy sitzen sehen, die als moralische Unterstützung mitgekommen war.
»Was soll das heißen, ich kann ihn nicht mitnehmen?«, fragte sie.
»Scheiße, das habe ich befürchtet«, sagte Sansom. Er sah Andrea Stone an, die seufzend den Kopf schüttelte. »Edward Wood hat Sie angerufen, stimmt’s?«
»Stimmt«, nickte Sweeney. »Er hat uns daran erinnert, dass das Gericht der Mutter das Sorgerecht entzogen und dem Vater zugesprochen hat.«
»Was sagen Sie da?« Ihr wurde schwarz vor Augen. Als sei sie aufs Neue in einen Alice-im-Wunderland-Kaninchenbau gestürzt.
Hört das denn niemals auf?
»Wir werden ihn auf keinen Fall seinem Vater geben. Jetzt nicht mehr. Aber Ihnen kann ich ihn leider auch nicht überlassen, Mrs. Danse, so gerne ich das auch tun würde. Es tut mir leid. Das Beste wird sein, wir geben Robert für ein paar Tage in ein Heim, bis der Richter sich das Band angesehen hat.«
»Ein Heim? Himmel! Hat er nicht schon genug durchgemacht?«
»Es ist ja nur für ein paar Tage. Es wird nicht lange dauern, versprochen.«
»Oh Gott, er hat in seinem ganzen Leben kaum woanders als zu Hause übernachtet. Und schon gar nicht in einem Heim.«
»Machen Sie sich keine Sorgen, Mrs. Danse. Die sind heutzutage gar nicht mehr so übel.«
»Kann ich ihn da besuchen?«
»Wann immer Sie wollen.«
»Kann Arthur ihn auch besuchen?«
»Nur unter Aufsicht. Dafür werde ich auf jeden Fall sorgen.«
Lydia warf Sansom und Andrea Stone einen ohnmächtigen Blick zu. »Gibt es denn keine andere Möglichkeit …?«
»So lautet das Gesetz, Mrs. Danse«, sagte Sweeney sanft.
Gesetz. Sie begann dieses Wort allmählich zu hassen.
Sie fühlte sich mit einem Mal sehr müde und ließ sich auf eine Holzbank gegenüber dem Fenster sinken. Robert im Innern des Verhörraums lächelte. Cindy hatte wohl gerade etwas Lustiges zu ihm gesagt. Sie war eine große Hilfe.
»Könnte ich bitte fünf Minuten alleine sein? Ich will nur einen Moment hier sitzen. Dann gehe ich rein und … sage es ihm.«
»Lassen Sie sich Zeit. Wir gehen einen Kaffee trinken«, sagte Sweeney. »Wenn Sie irgendwas brauchen, wir sind gleich da vorne.«
»Danke. Sie sind … sehr nett.«
Der Psychologe zuckte zusammen. Offenbar machte ihm dieser Fall ebenfalls zu schaffen. Zumindest schien er sich selbst nicht besonders nett vorzukommen.
Lydia ging es in diesem Moment nicht anders. Arthur, dafür wirst du teuer bezahlen, dachte sie. So viel Schmerz.
Sie fragte sich, ob er jemals dafür bestraft werden würde. Die meisten kamen ungeschoren davon.
»Er hat offenbar ausgesagt, dass Sie wiederholt Analverkehr mit ihm hatten. Auch an dem fraglichen Nachmittag«, sagte Wood. »Er schildert alles bis ins Detail. Und was war das mit diesem Kaninchen?«
Arthur hielt den Hörer so fest umklammert, als wollte er ihn zermalmen. Er war froh, dass Wood nicht persönlich hier war und das Gesicht sah, das ihn aus dem Bürospiegel entgegenblickte. Wood hätte dieser Anblick sicher nicht gefallen.
»Er lügt«, sagte er.
»Es spielt keine Rolle, ob er lügt. Es kommt jetzt nur noch darauf an, ob die Psychologen und letzten Endes der Richter ihm Glauben schenken. Und nach dem, was meine Quelle bei der Staatspolizei mir mitgeteilt hat, scheint er ziemlich überzeugend gewesen zu sein.«
»Himmelherrgott! Und was machen wir
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