Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
Handeln stehen kann, ist es seine Aufgabe zu klären, nach welchen Maximen er sein Leben führen möchte, und was ihm diese Erfahrung mitteilen will.
Treiben ihn die Schuldgefühle dazu, dem Partner seinen »Fehltritt« zu gestehen, dann ist dies häufig der unbewusste Versuch, sich von der Sache zu entlasten. Mit Ihrem Geständnis belasten Sie Ihren jetzt eingeweihten Partner nach dem Motto: »Ich habe es gestanden. Jetzt kannst du zusehen, wie du damit klarkommst.« Damit hat der andere das Problem. Ich habe schon öfter Menschen in meinen Seminaren getroffen, darunter viele Frauen, die mir sagten: »Ich gönne es mir, ab und zu einen Mann zu treffen, der weiß, wie man im Bett mit einer Frau umgeht – zärtlich, einfühlsam und kraftvoll. Aber ich würde das nie meinem Mann sagen, denn ich liebe ihn. Und das würde ihn nur verletzen.« Ich überlasse es Ihnen, verehrter Leser, ob Sie diese Frauen verurteilen wollen oder ob Sie sie verstehen können.
Warum gehen Millionen Männer zu einer Prostituierten?
Ist es nicht erstaunlich, dass Millionen Männer mehr oder weniger regelmäßig zu einer Prostituierten gehen, einen Orgasmus haben und dafür oft über hundert Euro zahlen? Warum tun diese Männer das, obwohl die überwiegende Mehrzahl von ihnen verheiratet ist? Weil sie hier etwas bekommen, was sie zu Hause nicht erhalten, und das aus unterschiedlichen Gründen. Zum einen fragt die Prostituierte nicht, warum er schon wieder Sex haben will, zum anderen muss er nicht darauf achten, dass sie auf ihre Kosten kommt. Dafür zahlt er ja. Ein anderer Grund, dass er hier zu einer Erregung fähig ist, die sich bei seiner Frau nicht einstellt. Außerdem braucht er sich nicht auf einen Menschen einzulassen, der verstanden werden will, sondern kann sich ganz auf sich und seine sexuelle Erregung konzentrieren und
wird dafür nicht verurteilt. Natürlich ist das oft nur eine kurze Entladung der sexuellen Spannung, aber besser als gar nichts oder als der häusliche »Handbetrieb«, bei dem man sich von der Frau nicht erwischen lassen darf, weil sie das zum Anlass nehmen würde zu fragen, ob denn mit ihr und ihrer Attraktivität etwas nicht stimme.
Nicht wenige Männer wechseln neuerdings von der Prostituierten zur Tantra-Massage. Das zeigt, dass diese Männer weit mehr wünschen als einen kurzen Orgasmus. Hier lässt sich der Mann in einem schönen Ambiente bei Duft und Kerzenlicht liebevoll eine Stunde oder länger am ganzen Körper massieren, und am Ende wird auch sein Penis manuell in Hochform gebracht bis zum Höhepunkt. Für diese Stunde zahlt der Mann zwischen einhundert und zweihundert Euro.
Während dieser Ganzkörpermassage kann sich der Mann völlig hingeben, braucht keinen Finger zu rühren und kann sich fallen lassen, also das weibliche Prinzip leben. Genau das ist vielen in der sexuellen Begegnung mit ihrer Partnerin zu Hause nicht möglich, sei es, weil die Liebe schon lange fehlt oder auch die Offenheit, miteinander über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu sprechen. Oder weil sie unter dem Druck stehen, ihrer Frau etwas bieten zu müssen. Männer wollen beides. Sie wollen gern aktiv sein, aber nicht aktiv sein müssen, um ihre Potenz im Bett zu beweisen. Leistungsstress ist auf Dauer immer ein Lustdämpfer.
Interessanterweise berichten viele Prostituierte und Tantra-Damen, dass es den Männern oft genauso wichtig sei, über sich, ihr Leben und ihre Probleme zu erzählen, und dass manche sie vor allem zu diesem Zweck aufsuchen. Das deutet auf die Sprachlosigkeit hin, die in vielen langjährigen Beziehungen herrscht, weil Gewohnheit, Unverständnis, unwahre Gedanken, alte Verletzungen, Schamgefühle
und Ängste Männer und Frauen davon abhalten, sich dem Partner zu öffnen.
Darum sind die »Damen des Milieus« in Wirklichkeit ein Segen für die Gesellschaft, für den nicht nur die Männer, sondern auch ihre Frauen dankbar sein dürfen. Bei uns werden sie und ihre Dienstleistungen – ihr Dienen – bis heute nicht gewürdigt, während sie in früheren Hochkulturen ein weit höheres Ansehen genossen. Im alten Griechenland zum Beispiel traten die am meisten angesehenen und gebildeten Prostituierten bei den heiligen Festen als Tempeltänzerinnen auf. Und Gautama Buddha wurde laut Hermann Hesses Siddharta von einer Edelprostituierten nicht nur in der Kunst der »Penetration« unterwiesen.
»Es interessiert mich nicht, ob das, was du mir erzählst, wahr ist. Ich will wissen, ob du andere enttäuschen
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