Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
mit ihm zu tun hat. Das Fremdgehen selbst ist keine Katastrophe, aber wir können es dramatisieren und auf diese Weise eine Katastrophe daraus machen. Dies geschieht aber nur, solange wir selbst mit alten Verletzungen belastet sind.
Wir müssen erkennen, wie viele unwahre Gedanken wir über Sexualität, Beziehung, Treue und Fremdgehen denken, und die Verantwortung übernehmen für alles, was in unserem Leben geschieht. Bitte öffnen Sie sich für den Gedanken, dass es nicht das Ende Ihrer Beziehung bedeuten muss, wenn Ihr Partner nicht nur mit Ihnen Sex hatte oder hat. Wenn das so wäre, dann wären viele Tausend Männer und Frauen heute kein Paar mehr.
Wenn jemand fremdgeht, kann sich das sogar sehr segensreich auf die Beziehung auswirken, vorausgesetzt, beide Partner gehen liebevoll damit um. Solange der eine jedoch denkt, der andere habe sich schuldig gemacht, und der Betroffene glaubt, er habe Schuld auf sich geladen, werden sich der Sinn und das Geschenk, die letztlich auch in dieser Erfahrung auf uns warten, nicht offenbaren.
Zwei Menschen sind keine Firmen, die miteinander einen Vertrag abschließen, bei dem es um eine Dienstleistung samt Bring- und Holschuld geht. Doch solange die Liebe unbewusst als eine Ware betrachtet wird, handeln und denken
Menschen so, und das führt in der Beziehung zu Enttäuschung und Lieblosigkeit.
Dass sich zwei Menschen in der besten Absicht geschworen haben, sich sexuell treu zu sein, sagt nichts darüber aus, wie es nach einigen Jahren in diesen Menschen aussieht. Jeden Tag verändert sich etwas in jedem Menschen, und das ist in einer Beziehung nicht anders. Wer von seinem Partner fordert, sich an das zu halten, was er vor Jahren versprochen hat, der kann auch gleich von ihm verlangen, sich auf keinen Fall zu ändern. Das jedoch widerspricht dem Leben ebenso wie der Liebe. Im wahren Sinn treu sein kann man daher nur dem eigenen Herzen, der eigenen inneren Stimme. Stellt jemand die Wünsche und Ängste des Partners über die Stimme des eigenen Herzens, verrät er damit sein Herz.
Der andere kann nicht anders
Wenn jemand mit einem Dritten ins Bett geht, und sein Partner entdeckt dies, dann glaubt dieser, der andere habe ihn verletzt, und fühlt sich oft gleichzeitig als Versager und Betrogener. Wenn es in einem Menschen denkt »Mein Partner hat mich betrogen«, dann lade ich denjenigen ein, diesen Gedanken auf Wahrheit zu überprüfen. In meinen Seminaren haben Teilnehmer ausnahmslos herausfinden können, dass die Wahrheit lautet: »Ich selbst habe mich betrogen.« Wie betrügen wir uns? Indem wir nicht auf unser Herz hören, wenn es uns Signale sendet und auffordert, nach innen zu gehen, oder uns zeigt, dass manches in unserem Leben nicht mehr stimmt.
Solche Signale werden von den meisten Menschen oft lange Zeit ignoriert – ebenso wie die Botschaften des Körpers,
der uns lange vor Ausbruch einer Krankheit durch viele Empfindungen (Herzstiche, Atembeschwerden, Engegefühle, Schmerzen usw.) auf Unstimmigkeiten und Ungleichgewichte aufmerksam machen will. Wir betrügen uns, weil wir die eigene innere Wahrheit nicht erforschen und entsprechende Signale verdrängen und verleugnen. Geschieht dies über längere Zeit, muss das Leben zu anderen Mitteln greifen, um uns wachzurütteln und zum Weitergehen zu bewegen.
Wenn jemand fremdgeht, dann muss er das tun. Das ist kein dummer Ausrutscher, kein Fehler, keine Charakterschwäche des Betreffenden. Alles, was im Leben geschieht, muss geschehen. Sonst würde es nicht geschehen. Und alles, was geschieht, hat einen Sinn und eine Berechtigung. Wir glauben oft, der andere hätte in diesem Fall die Wahl gehabt, der Versuchung zu widerstehen und die Finger von diesem dritten Menschen zu lassen. Das halte ich für einen Irrtum. Der Mensch hat zwar grundsätzlich die Freiheit der Wahl, in welche Richtung er sein Leben ausrichten will, zum Beispiel in Richtung Frieden, Freiheit, Freude und Fülle. Aber gleichzeitig wirken Kräfte durch uns, die oft stärker sind als der Verstand. Die Kraft des Eros gehört dazu. Das bedeutet nicht, dass wir gezwungen sind, mit jedem uns attraktiv erscheinenden Menschen ins Bett zu gehen; aber wenn es geschieht, dann soll es auch geschehen. Dann ist es gut, wenn wir uns dieser erotischen Kraft hingeben und die Freuden des Körpers in vollen Zügen genießen können.
Plagen den »Fremdgeher« anschließend Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen, weil er noch nicht mit ganzem Herzen hinter seinem
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