Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
aus der anderen Abteilung?« Sie sind oft regelrecht süchtig nach ihm, während die Gedanken vieler Männer meist um ihre Arbeit kreisen. Nicht wenige Frauen wünschen sich, er würde sich so viele Gedanken um sie machen, wie er sich über seine Arbeit macht.
Aber auch viele Männer erwarten unbewusst, ihre Partnerin möge ihnen bieten, was sie für ihr emotionales Wohlbefinden brauchen. Sie selbst konzentrieren sich häufig auf ihre Arbeit und auf all das, was im Alltag zu tun und zu erledigen ist. Hat der Mann nichts zu tun, wird er schnell ungenießbar, denn dann hat er nichts, was ihm einen Selbstwert vermittelt. Männer wollen in erster Linie machen und tun und holen sich hier Bestätigung und Anerkennung. Und für ihr Fleißigsein wollen sie von ihrer Frau belohnt werden durch emotionale Wärme, Akzeptanz
und auch dadurch, dass sie sich ihnen in der Sexualität öffnet.
In vielen Paarbeziehungen können wir von einer »Du-Sucht« beider Partner oder zumindest eines Partners sprechen. Frauen wie Männer konzentrieren sich nicht auf sich selbst. Sie kümmern sich nicht um ihre Themen und Konflikte und um ihren inneren Frieden, machen sich selten klar, was sie zu ihrem Glück benötigen, und übernehmen keine Verantwortung dafür. Wozu hat man schließlich einen Partner?
Viele Männer und Frauen lassen sich von ihren Partnern benutzen, damit diese sich von ihrer eigenen inneren Leere, ihrer inneren Unruhe und ihren inneren Konflikten ablenken können. Habe ich einen Partner, um den ich mich kümmern kann, ist das oft eine willkommene Ablenkung von mir selbst.
Ich empfehle beiden Partnern, sich dieser »Du-Sucht« bewusst zu werden und ihre zerstörerische Wirkung auf das Glück zu zweit zu erkennen. Auch diese Sucht nährt sich aus dem noch nicht gelösten und geklärten Verhältnis zu Mutter und Vater der Kindheit. Der Junge im Mann hofft auf Belohnung und Aufmerksamkeit durch Mama, das Mädchen in der Frau wünscht sich emotionale Belohnung und Anerkennung durch den Papa.
Dieser unbewussten Haltung möchte ich die bewusste Haltung der Selbstzentriertheit gegenüberstellen – die Konzentration jedes Partners auf sich selbst, auf seine Bedürfnisse, seine Wünsche und seine innere Befindlichkeit sowie auf das bewusste Übernehmen der Verantwortung dafür. Auch in Paarbeziehungen ist jeder Partner die wichtigste Person in seinem eigenen Leben, dessen erste Aufgabe es ist, im allerbesten Sinne für sich selbst zu sorgen. Wird diese Aufgabe von einem oder beiden Partnern nicht
bewusst übernommen, muss es zu Unstimmigkeiten und Enttäuschungen kommen.
Folgende Fragen, die sich jeder der beiden immer wieder stellen und beantworten darf, spiegeln eine Haltung der Selbstzentriertheit wider:
Welche Bedürfnisse und Wünsche habe ich, zum Beispiel körperliche, seelische, intellektuelle oder spirituelle? Habe ich meine ganz eigenen Interessengebiete – unabhängig von meinem Partner? Weiß ich, was für mich selbst, für meinen Körper, meinen Geist und mein Herz wichtig ist, wo ich aufblühe? Weiß ich, was mein Herz zum Singen bringt, und gebe ich ihm das auch regelmäßig?
Was mache ich heute mir selbst zur Freude? Was bedrückt mich seit Tagen innerlich – welche Gedanken sind es? Und ist das wirklich wahr, was ich hier denke? Bin ich mit meinem Beruf wirklich noch glücklich? Oder reiße ich den Job so runter, weil ich glaube, keine andere Wahl zu haben?
Habe ich eigene Freunde und pflege ich diese Freundschaften? Verzichte ich auf solche Freundschaften, weil mein Mann oder meine Frau dies nicht wünschen, weil er oder sie schnell eifersüchtig ist?
»Lasst jede in einer Beziehung befindliche Person sich nicht um den anderen sorgen, sondern ausschließlich um das Selbst. Die Ursachen für das Scheitern eurer Beziehungen liegen im Augenmerk, das ihr auf den anderen richtet, in eurer Besessenheit vom anderen. Was macht der andere? Was hat er oder sie? Was sagt, will, fordert, denkt, erwartet, plant er oder sie?
An erster Stelle muss also die Beziehung zu eurem Selbst stehen. Ihr müsst als Erstes lernen, euer Selbst zu achten, zu
schätzen und zu lieben. Ihr müsst zuerst euer Selbst als würdig ansehen, bevor ihr einen anderen als würdig ansehen könnt. Ihr müsst zuerst euer Selbst als gesegnet ansehen, bevor ihr einen anderen als gesegnet ansehen könnt. Ihr müsst zuerst euer Selbst als heilig erkennen, bevor ihr die Heiligkeit im anderen erkennen könnt.
Ihr könnt euch nie wahrhaftig und rein in
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