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Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden

Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden

Titel: Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Integral Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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geradezu, die genannten unangenehmen Erfahrungen zu machen, aber er ist nicht ihr Verursacher. Eine Partnerschaft ist immer dazu da, unser emotionales, mentales und spirituelles
Innenleben zu klären und zu reinigen, seelisch/spirituell zu wachsen und uns unserer Schöpfer-Natur bewusst zu werden.
    Unsere Partner lösen eine Menge von Emotionen in uns aus, die wir die längste Zeit unseres Lebens ablehnen: Ärger, Wut, Hass, Neid und Eifersucht, Unsicherheit, Ängste und Panik, Hilflosigkeit und Depression, Schuld und Scham usw. Ich betone: Sie lösen diese Emotionen aus, aber sie verursachen sie nicht. Verursacht und in uns genährt haben wir all diese Emotionen selbst – meist vor langer Zeit in unserer Kindheit. Aber damals mussten wir sie verdrängen, nach innen nehmen und verstecken, denn kein Kind wird mit all diesen Emotionen von seinen Eltern angenommen und wertgeschätzt.
    Wenn wir zwanzig oder dreißig sind, sind wir randvoll mit verdrängten Energien wie den genannten. Diese Energien machen einen Großteil unserer Ausstrahlung aus. Obwohl Sie selbst es oft nicht fühlen, der andere (Ihr Partner) spürt, wie viel Angst oder Bedürftigkeit in Ihnen steckt, und erkennt (unbewusst) darin seine eigene Angst wieder. Diese Energie ist ihm vertraut. Unter anderem darum zieht es ihn zu Ihnen. Sie »riechen« buchstäblich ähnlich wie er selbst. Denn Emotionen können wir tatsächlich riechen.
    Darum ziehen wir einen Partner an: um uns letztlich selbst in ihm zu erkennen und lieben zu lernen. Nur unser Verstand wehrt sich vehement dagegen, in der Wut des anderen die eigene unterdrückte Wut zu erkennen, in der Untreue des Partners die eigene Untreue zu uns selbst oder die eigenen Fantasien nach Sex mit jemand anderem und in der Angst des anderen die eigenen, uneingestandenen Ängste. Der Verstand hat von Kindesbeinen an gelernt zu trennen, zu teilen und zu verurteilen. Er trennt »die Gute« vom
»Bösen« oder umgekehrt, »den Täter« vom »Opfer«, »die Nette« vom »Idioten«, »den Verletzenden« von »der Verletzten«.
    Aber egal, was in einer Beziehung geschieht, die Wahrheit heißt immer: Beide erschaffen gemeinsam alles, was geschieht. Beide sind Koproduzenten des Dramas oder der Komödie – egal ob geweint oder gelacht wird oder beides. Wenn wir ein wenig Abstand bekommen, können wir anfangen zu schmunzeln, und wohl dem, der über seine Beziehungsdramen herzlich lachen kann. Es gibt keine Opfer, es gibt keine Täter, es gibt nur Erschaffende. Mir ist klar, dass sich Frauen, die gerade in einem Frauenhaus untergekommen sind, diesen Gedanken schwerlich öffnen können, ja dass sie sogar wütend dagegen anrennen. Sogenannte Opfer halten sehr hartnäckig an ihrer Opferidentität fest, denn es tut innerlich weh, sich seiner eigenen Verantwortung für das, was man sich im Leben erschaffen hat, bewusst zu werden.
    Wir sind ausnahmslos im Innern verletzte Kinder, die sich nach Liebe, Wertschätzung, Bestätigung und Sicherheit sehnen. In einer »jungen« Beziehung treffen immer und in den Beziehungen von Älteren meist immer noch zwei verletzte Kinder aufeinander, die Liebe erfahren wollen. Das geht immer nur über Schmerz, und zwar so lange, bis alle Wunden geheilt sind. Dazu dienen Beziehungen.
    Beziehungsirrtum: Partner sollten viel miteinander reden.
    Über Kommunikation in Beziehungen ist schon manches Buch geschrieben worden. Die Aufforderungen, in dieser oder jener Weise miteinander zu reden, werden oft in der Weise missverstanden, dass Partner denken, sie sollten einfach viel miteinander reden. Dies endet jedoch häufig in den bekannten, oft unsäglichen und unendlichen Beziehungsdiskussionen. Solche Diskussionen nehmen bei vielen Paaren einen Großteil der gemeinsam verbrachten Zeit ein und sind oft geradezu ein Ersatz für das eigentliche Beziehungsleben. Jemand hat einmal treffend formuliert: »Their relationship consisted in discussing if it existed.« (Ihre Beziehung bestand aus Diskussionen darüber, ob sie eine Beziehung hätten.) Da gibt es so sinnige Dialoge wie: »Was für eine Beziehung haben wir eigentlich?« Und der andere antwortet, nachdem sie schon zwei Jahre zusammen sind: »Eigentlich haben wir gar keine richtige Beziehung.« Beziehungen kann man auch totquatschen.
    Beziehungsgespräche, die immer in der Sackgasse enden, sind die, in denen beide Partner – oder einer von beiden – versuchen, vom anderen Recht zu bekommen bzw. Recht zu behalten. Diese Diskussionen sind eine Form

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