Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
Zusammensein mit der Frau äußerst unsicher. Was er über Frauen, ihre Eigenarten, Bedürfnisse und Wünsche gelernt hat, stammt meist von seiner Mutter und ist in aller Regel sehr wenig. Darum ist es nicht verwunderlich, dass Männer in ihren Frauen oft einen Mutterersatz suchen und sich bei ihren Frauen auf die gleiche Art Anerkennung und Bestätigung zu holen versuchen, wie sie es schon bei der Mutter gemacht haben. Es sind die Kümmerer-Männer, die es der Frau entweder recht machen oder sie retten wollen.
Der Mann, der sich damals als Junge geschworen hat, den Weg des Erfolgs, der Disziplin, des Fleißes und der Vernunft zu gehen und »es« zu schaffen, erlebt mit seinem Sohn oder seiner Tochter oft negative Überraschungen. Zu seinem Leidwesen schlägt das Kind oft eine völlig andere Richtung ein. Viele erfolgreiche Väter müssen erleben, dass ihr erwachsener Sohn keinen Ehrgeiz zeigt, die Schule schmeißt, sich in Süchte stürzt oder ein völlig abgedrehtes Leben führt, kurz: in seinen Augen völlig missrät. Warum tut er das? Weil er in der Verstrickung mit seinem Vater gar nicht anders kann. Durch die einseitige Ausrichtung des Vaters auf Vernunft, Strenge, Selbstdisziplin und Erfolg im Außen fühlt sich der Sohn unbewusst gezwungen, den Ausgleich herzustellen, indem er das Gegenprogramm lebt.
Dies trifft genauso auf die Mütter zu, die sich schon früh entschieden haben, ordentlich, sauber, am besten perfekt
zu sein. Mit dieser Einseitigkeit zwingen sie vor allem ihre Tochter, das Chaos, die Unordnung, das Schmutzige, Wilde, Strukturlose zu leben, und verzweifeln oft jahrelang an ihr.
Auf der Suche nach dem »richtigen Mann« und der »richtigen Frau«
Die meisten Männer wie Frauen haben zu sich und ihrem eigenen Geschlecht ein unfriedliches, ein gestörtes Verhältnis. Kaum ein Mann liebt es, ein Mann zu sein, und kaum eine Frau ist mit Stolz und Freude eine Frau. Das macht das Zusammenleben von Frau und Mann kompliziert und oft schmerzhaft.
Die Frauen haben an ihrer sich selbst nicht liebenden, häufig überlasteten und nicht selten frustrierten Mutter erlebt, dass das Frausein keine schöne, freudvolle Angelegenheit ist. So wie ihre Mutter wollten sie nicht werden. Sie wollten es anders machen, aber dafür, wie man eine glückliche, erfüllte Frau wird, fehlte jedes Modell. Aus Mitleid und oft aus Verachtung für ihre leidende, schwache und sich oft beklagende Mutter haben sie beschlossen, es besser zu machen, ökonomisch unabhängig von einem Mann zu sein und ihr Leben nicht für die Versorgung von Kindern zu opfern. Der drastische Geburtenrückgang im Westen beruht vor allem auf der verständlichen Entscheidung von Frauen, es einmal besser haben zu wollen als ihre Mütter und wirtschaftlich unabhängig zu sein.
Auch die Männer haben als Junge selten einen glücklichen Mann als Vater erlebt, sondern oft einen physisch abwesenden oder emotional verschlossenen, eher schwachen Mann, der ihnen das Mannsein nicht näher bringen konnte. Weil in den letzten Jahrzehnten Bewegung in die Reihen
der Frauen kam, weil diese sich aufmachten, um ihr Frauenschicksal in die eigenen Hände zu nehmen, weil sie anfingen, sich zu wehren und in der Gesellschaft wie in ihren Beziehungen Änderungen ihrer Lebensbedingungen und des Verhaltens der Männer zu fordern, und weil sie sich durch berufliche Tätigkeit mehr und mehr ökonomische Unabhängigkeit erarbeiteten, sind Männer heute zutiefst verunsichert, wenn es um die Frage geht, was denn ein richtiger Mann sei. Innerlich noch heftig mit ihrer Mutter verstrickt versuchen viele, sich den Frauen anzupassen, es ihnen recht zu machen und sich Anerkennung und Bestätigung von ihnen zu holen. So sind beide, Frauen wie Männer, auf der Suche nach dem, was eine richtige Frau und einen richtigen Mann auszeichnet.
Die Geschichte von Männern und Frauen war in den letzten paar Tausend Jahren unter anderem eine Geschichte der Unterdrückung der Frau durch den Mann. Diese Geschichte sitzt beiden Geschlechtern noch tief in den Knochen und wirkt bis heute unbewusst in jede Mann-Frau-Beziehung hinein. Mit ihrem Drang, zu erobern und in Besitz zu nehmen, zogen Männer nicht nur von Land zu Land und bekämpften und töteten ihresgleichen, sondern sie drangen auch immer wieder auf lieblose Weise in Frauen ein – die eigenen und die des Gegners, um sie zu beherrschen, zu erniedrigen und ihren Geschlechts- und Aggressionstrieb zu befriedigen.
Im Außenbereich des Lebens ist
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