Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
zuletzt bedingt durch die Berufstätigkeit vieler Frauen und die wachsende Zahl alleinerziehender Mütter, die versuchen, ihren Kindern den Vater zu ersetzen. Diese männliche Art drückt sich im Alltag dadurch aus, dass sich die Frauen oft chronisch überfordern, dass sie ständig dabei sind, etwas zu tun, zu organisieren, zu managen – den Haushalt, die Kinder, den Beruf und dann auch noch die Beziehung – und abends völlig erschöpft ins Bett fallen. Das weibliche Prinzip, das sich im Entspannen, in den Pausen, im Alleinsein oder auch im Zusammensein mit anderen Frauen zum Ausdruck bringt, wird von vielen Frauen extrem vernachlässigt.
Folglich leiden viele Frauen unter Schmerzen in der rechten oder linken Körperhälfte. Schmerzt die rechte, die männliche Körperhälfte, ist dies meist ein Zeichen dafür, dass die Frau im ständigen Machen und Tun – im Außen – ist und nicht mehr zu sich selbst findet. Das heißt, dass sie schon über längere Zeit nicht ausreichend auf die Signale ihres Körpers und ihrer Seele hört. Schmerzt die linke, die weibliche Seite des Körpers, darf die Frau sich fragen, wie sie zu ihrem Frausein, zu ihrer Weiblichkeit und zu ihrem weiblichen Körper steht. Solche Frauen haben meist ein sehr schwieriges, wenn nicht gar ablehnendes Verhältnis zu ihrer Weiblichkeit (wie auch zu ihrer Mutter). Sie sind nicht gern Frau, und die schmerzende linke Seite spiegelt ihnen das wider. Die Herzinfarktquote von Frauen ist aufgrund dieser Entwicklung in den letzten Jahren stetig gestiegen.
Viele Frauen hatten eine Mutter, die ihnen in ihrer Kindheit und Jugend ständig vorgelebt hat, dass das Frauenleben kein Zuckerschlecken ist. Kaum eine Mutter hat ihrer Tochter vermittelt, dass es schön ist, eine Frau zu sein, und
dass sie glücklich sein kann, eine Frau zu werden. Das Mädchen beschließt zwar oft, es anders, sprich, besser zu machen als ihre Mama, aber ihre Strategie dorthin ist bisher meist eine männliche: »Ich werde mich anstrengen, fleißig sein, möglichst selbstständig sein, nicht abhängig von einem Mann wie Mutter, und die Dinge selbst in die Hand nehmen.«
Das Ergebnis: erschöpfte und oft frustrierte Frauen in der Mitte ihres Lebens mit kranken Körpern, wobei die weiblichen Organe Brüste, Gebärmutter und Eierstöcke besonders häufig betroffen sind. Sie waren viele Jahre sehr fleißig, haben viel für andere getan – für das Kind oder die Kinder, für den Partner, oft auch für die Eltern. Nur für sich selbst haben sie schlecht gesorgt. Sie haben nie gelernt, sich selbst mit ihrer Lebensfreude, ihren Bedürfnissen und Wünschen in den Mittelpunkt ihres Lebens zu stellen. Sich selbst als die wichtigste Person des eigenen Lebens zu betrachten, fällt vielen Frauen nach wie vor ungeheuer schwer, ist mit Schuldgefühlen verbunden und wird von ihrem Verstand als »zu egoistisch« abgelehnt. Mit ihren Müttern sind diese Frauen meist in hohem Maße verstrickt.
Wenn man junge Frauen heute fragt, was denn eine richtige Frau ist, dann fallen oft Worte wie attraktiv, selbst-bewusst, erfolgreich und unabhängig. Diese Beschreibung könnte auch auf einen Mann passen. Spezifisch Weibliches hört man selten.
Männer und die abwesenden Väter
Die Männer wurden seit Jahrhunderten darauf getrimmt zu funktionieren, ob als Soldat, als Arbeiter oder später als Angestellter. Um Männer zu verstehen, sollten wir uns einmal erinnern, wie das typische Männerleben über unzählige Generationen hinweg aussah. Männer sollten vor allem körperlich viel leisten, stark sein, viel aushalten können, mit Kraft, Ausdauer und Disziplin ihrer Arbeit nachgehen und Geld verdienen. In den letzten zweitausend Jahren mussten viele Generationen von Männern immer wieder in den Krieg ziehen und zu blind gehorchenden, nicht selbstständig denkenden Soldaten mutieren, die bereit waren, fürs Vaterland oder für Fürst oder König zu töten und zu sterben. Diese Männergeschichte sitzt den Männern noch immer tief in den Knochen und schlägt sich bis heute in der Erziehung von Jungen nieder.
Was ist ein richtiger Junge? Einer, der stark ist, am besten auch noch klug, der weiß, was er will, der sich in der Schule und am besten auch im Sport durchsetzt, der gewinnen will und keine Schwäche zeigt. Ihm wird noch heute von den Eltern und Großeltern vermittelt, dass er kein »richtiger Junge« ist, wenn er Gefühle der Angst, der Trauer, der Bedürftigkeit und ähnlich schwache Seiten zeigt. Ein
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