Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
die dem bisher im Wege stehen.
Es ist notwendig, weil die Tabus, die uns heute daran hindern, offen über Sexualität zu sprechen, dieselben sind, die uns in anderen Lebensbereichen – in der Partnerschaft, im Beruf, in der Familie, in der Öffentlichkeit – davon abhalten, unsere ganz persönliche Wahrheit zu leben und unseren eigenen Weg zu gehen.
Die meisten von uns gehen im Leben wie in der Sexualität den Weg des ängstlichen, angepassten Normalmenschen. Wir tun im Großen und Ganzen das, was »man« tut. Wir fragen nicht unser eigenes Herz, was wir tun sollen, sondern folgen unserem Verstand, der vollgestopft ist mit den einengenden und oft verurteilenden Gedanken des Massenbewusstseins.
Sexualität ist ein Schlüsselthema unseres Lebens, das sich uns noch gar nicht erschlossen hat, dessen Geheimnisse uns noch verborgen sind. Ich gehe so weit zu behaupten, dass wir von der Wahrheit und Schönheit der Sexualität so wenig Ahnung haben wie ein Kleinkind, das Sandburgen baut, Ahnung von wirklichen Burgen hat. Und ich bin überzeugt, dass sich gerade auf diesem Gebiet im Bewusstsein der Menschheit einiges bewegen wird. In den kommenden Jahrzehnten werden sich unsere Grundeinstellung und unsere Art, Sexualität zu leben, grundlegend verändern.
Was ist Sexualität? Wo beginnt sie?
Sexualität ist eine zutiefst natürliche Regung in jedem Menschen, angefangen vom Baby bis zur Oma. Wir werden in der Sexualität gezeugt und sind von Geburt an durch und durch sexuelle Wesen. Dies zeigt sich in dem Wunsch, sich selbst zu berühren und berührt zu werden. Hautkontakt, Zärtlichkeit, Streicheln, Liebkosen, Küssen, Lecken, Schmusen, Kuscheln, Halten, Drücken, Lachen, Spielen, sich freuen, sich hingeben, empfangen und schenken – all das gehört zur Sexualität, all das ist Sexualität.
Wo beginnt Sexualität zwischen Mann und Frau? Erst auf der Bettkante oder schon bei einer körperlichen Berührung wie bei einem gefühlvollen Händedruck? Schon bei der Einladung zum Abendessen, beim ersten Flirt zwischen zwei Augenpaaren oder bei der ersten intimen Berührung? Sexualität beeinflusst und durchdringt unser Leben weit tiefer, als wir es bisher wahrhaben wollen, und findet nicht erst dort statt, wo sich die Körper von Frau und Mann berühren.
Doch wozu ist Sex da? Wozu hat Gott die Sexualität erschaffen? Sex ist nicht da, um irgendetwas damit zu erreichen. Sex braucht kein Ziel wie beispielsweise das Erzeugen eines Kindes. Das ist nur ein Aspekt der Sexualität. Sexualität hat ihren Sinn und Wert in sich selbst, einfach dadurch, dass sie existiert – genau wie das Spielen. Ja, die Sexualität selbst ist als ein großes Spiel gedacht.
Sexualität ist da, um sie zu erleben, oder besser: um uns selbst zu erleben in Freude und Frust, ob tiefgründig oder oberflächlich, ob verspielt oder verklemmt, ob feierlich oder animalisch. Egal wie, jede Art von Sex hat ihre Berechtigung – einfach, weil es sie gibt. Jeder entscheidet selbst, ob er die Geheimnisse und Tiefen der Sexualität ausloten will oder auch mit weniger zufrieden ist.
Unsere sexuellen Erfahrungen spiegeln sowohl unser Bewusstsein als Frau oder Mann wider als auch unser Verhältnis zu uns selbst, zu unserem Körper, unserem Frau-oder Mannsein sowie zu den Männern und Frauen dieser Welt und unsere Beziehung zum Leben insgesamt. In der Sexualität zeigt sich, wie viel Nähe wir zulassen können, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch, wie weit wir uns öffnen können für einen anderen Menschen sowie für die eigenen inneren Regungen, Wünsche und Impulse. In der Sexualität zeigt sich, wie gut wir empfangen und loslassen können, wir sehr wir uns fallen lassen können und wie stark wir uns begrenzen. In der Sexualität kommen wir mit allen Aspekten des Menschseins in Berührung. Die Sexualität ist eines der wichtigsten Felder für Selbstentdeckung, Selbsterfahrung und inneres Wachstum.
Mein Körper – das ungeliebte Wesen
Sex hat immer mit unserem Körper zu tun. Und da geht das Problem auch schon los. Wir mögen unseren Körper meist nicht so, wie er ist. Wir akzeptieren ihn nicht, nehmen ihn nicht so an, wie er ist. Hier sind es die hängenden oder schiefen Brüste, dort ist es der Bauch, hier die Cellulitis, die breiten Pobacken, die Hüften, das schüttere Haar, die Glatze, der angeblich zu kleine Penis. Irgendetwas auszusetzen gibt es fast immer. Wir lieben unseren Körper nicht. Wer das Geld hat, lässt sogar an seinem Körper
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