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Waisen des Alls

Waisen des Alls

Titel: Waisen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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säubern.
    Als das brolturanische Kriegsschiff vernichtet wurde, überschlugen sich die Ereignisse. Auch das zentralisierte Commnetz, das sich als überaus nützlich erwiesen hatte, war jetzt ausgefallen, doch die Aufklärungsmechas des Ritters hatten einzelne Kanäle aus dem Chaos herausgepickt, so dass er den Feuertod des Raumschiffs beobachten konnte. Er sah, wie der thermonukleare Antrieb in der Flanke explodierte und in einem gewaltigen Feuersturm Tausende Leben auslöschte, während die Trümmerwolke sich ausbreitete und kurz darauf auf die Atmosphäre traf, wo sie brennende Schleppen am Himmel formte.
    Durch eine Ironie des Schicksals hatte die Zerstörung der Läuterer die Menschenfeste am Hauerberg vor der vollständigen Vernichtung bewahrt. Einer der Erkundungsmechas hatte den ersten Partikelschlag gefilmt, und der Ritter hatte staunend beobachtet, wie sich der Strahl in das Bergmassiv fraß und eine gewaltige Menge Gestein verdampfte. Der zweite Schlag aber blieb aus, so dass der größte Teil der alten Uvovo-Feste unversehrt geblieben war. Aus den Daten, die seine uralten Sensorschaltungen lieferten, schloss der Ritter, dass sich dort mehrere Energieströme trafen, von denen einer mit dem Warpbrunnen in Verbindung stand.
    Verglichen mit den an der Schulter des Riesen zusammengezogenen brolturanischen Kräften, stellten die Menschen kaum eine Bedrohung dar, und die Uvovo hatten viele Errungenschaften ihrer Zivilisation bereits vergessen. Die planetarische Biomassenintelligenz, mit der sich die
Vorläufer gebrüstet hatten, war zudem auf den Waldmond beschränkt, und ihr Bewusstsein war anscheinend apathisch, möglicherweise auch degeneriert. Folglich sah die Strategie des Ritters so aus, zunächst die erforderlichen Instandsetzungsarbeiten durchzuführen und ein Drittel der Droiden auf Vorposten entlang des östlichen Waldrands zu verlagern. Währenddessen würde er die Funksprüche aller drei Kombattanten genau überwachen, die Geplänkel und Schlachten analysieren und im Umkreis des Planeten nach weiteren Schiffen Ausschau halten, die aus dem Hyperraum austraten.
    Sobald er mit seiner Eskorte die Höhle erreicht hätte, wollte er sich auch mit den schlauen und lästigen Uvovo befassen, die ihn seit fast zwei Tagen verfolgten. Für sie hatte er eine ganz spezielle Bestrafung vorgesehen.

28 Catriona
    Die Schlacht um Niwjesta nahm einen ungünstigen Verlauf. Seit der Bruchlandung des Spiraltransporters in der Nordregion Segranas war ein Kampfjägergeschwader zur Unterstützung der gestrandeten Eiferer eingetroffen. Die meisten hatten einen brolturanischen Stützpunkt unter Feuer genommen, der noch Widerstand leistete und immer mal wieder einen Abschuss erzielte. Dieser Aspekt des bewaffneten Konflikts führte ständig zu neuen Zusammenstößen, Explosionen und Feuern, mit denen fertigzuwerden die Uvovo an der Südostküste Mühe hatten. Catriona stand vor dem Dilemma, zu entscheiden, wo sie die bereits stark beanspruchten Uvovo-Verbände einsetzen wollte - die Absturzüberlebenden, die sich einen Weg über Segranas Waldboden freibombten und-schossen, lösten große Fluchtbewegungen aus. Während die Stunden verstrichen, wurde Catriona bewusst, dass sie keine gute Taktikerin war. Noch nie hatte sie Theo so sehr vermisst wie jetzt.
    Dann erreichten sie bedrohliche Nachrichten. Ein großes Flugobjekt hatte soeben vom brolturanischen Stützpunkt abgehoben und flog nach Norden. Den Beschreibungen nach handelte es sich um einen gepanzerten Kampfflieger. Unterdessen hatten die Spiralinvasoren damit begonnen, im Tiefflug Siedlungen im oberen Laubbereich anzugreifen und mit Raketen zu beschießen - die Hochsenlichtung und Himmelsgarten waren inzwischen geräumt. Eine gute Nachricht gab es auch: Ein kleiner Spiralflieger war unversehrt
erobert und der hundeartige Pilot war gefangen genommen worden. Dieser Triumph war hauptsächlich dem besagten Piloten zuzuschreiben, der sein Fluggerät bei offenem Cockpit auf den Rücken gelegt hatte, ohne zu beachten, dass er nicht angeschnallt war. Daraufhin stürzte er in einen federnden Suskabusch, aus dem er unverletzt geborgen wurde.
    Davon abgesehen verschlechterte sich die Lage zusehends. Im Zwielicht des Waldbodens traf ein großer Uvovo-Trupp unvermittelt auf eine kleinere Gruppe von Außenweltlern und zog den Kürzeren - die Fanatiker verfügten über ein breites Spektrum schwerer Waffen und übten sich begeistert in deren Gebrauch. Lasergewehre, Granatwerfer, sogar ein

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