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Waisen des Alls

Waisen des Alls

Titel: Waisen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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hast geschummelt?«
    »Sie haben gehört, welche Taktiken verboten sind«, sagte Reski Emantes. »Von mikromolekularen Werkzeugrobots war nicht die Rede.«
    »Es wäre vielleicht ratsam, zum Schiff zurückzukehren«, sagte Rosa. »Wir wissen noch immer nicht, weshalb
das des Herausforderers durch Reski ersetzt wurde.«
    »Vielleicht wollte man einfach einen Fremden auswählen«, meinte der Droide. »Bevor wir aufbrechen, möchte ich aber noch ein paar Urmigeier kaufen …«
    Plötzlich tippte jemand Robert auf den Arm. Er drehte sich um und erblickte Ku-Baar, den Gomedraner.
    »Hauptmann Ku-Baar - eine angenehme Überraschung, Sie hier zu treffen. Haben Sie zufällig den Kampf mit angesehen?«
    »Allerdings, Sucher Horst.« Der Gomedraner nickte dem Konstruktdroiden anerkennend zu. »Ich beglückwünsche Sie zu Ihrem Sieg, Sucher Reski. Ein bemerkenswertes Ereignis, das möglicherweise mit dem Grund meiner Anwesenheit in Verbindung steht.«
    »Und der wäre?«, sagte Robert gespannt.
    »Vor kurzem hat der Mystiker Sonnenfluss-Oszillant über Sprachverbindung Kontakt mit mir aufgenommen.« Der Gomedraner musterte ihre erwartungsvollen Gesichter. »Er hat sich bereiterklärt, sich mit Ihnen zu treffen.«
    Robert und Rosa sahen einander lächelnd an.
    »Wann und wo, Kommandant?«, fragte Robert.
    »Morgen, zu Beginn der Hellen Glocke, in Ihrem Schiff. Er hat gemeint, Sie sollen ihn auf der Brücke erwarten, sonst wäre Ihre Suche zu Ende.«

4 Cheluvahar
    Mitten in der ersten Nacht im Hauerberg erwachte plötzlich Cheluvahar, der Gelehrte und Seher. Seine Sinne zitterten von der Gewissheit, dass sie beobachtet wurden. Seit gestern, als seine drei Techwerker-Gelehrten und Pilot Yash den Eingang freigeräumt hatten, vermittelten seine geschärften Sinne ihm das deutliche Gefühl, dass sie in dem uralten Uvovo-Heiligtum nicht allein waren. Eine kurze Suche am Bergeingang und in der näheren Umgebung war jedoch erfolglos geblieben, deshalb hatten sie die Arbeit fortgesetzt.
    Chel, Yash und die anderen waren mit Erlaubnis der Lauscher-Ältesten zum Hauerberg gekommen, um nach einer alten Uvovo-Bastion zu suchen, die angeblich irgendwo in der Tiefe der verwitterten, mit Findlingen übersäten Hänge zu finden sein sollte. Chel entdeckte die Anlage mit seinen neuen Augen, die den Schleier des Scheins und der vergangenen Echos durchdrangen, binnen Stunden. Und dem guten Zustand der Anlage nach zu schließen, war sie bestens geeignet als neue Heimat der Widerstandsbewegung der Menschen und Uvovo.
    Jetzt lag Cheluvahar, der Gelehrte und Seher, mit fest geschlossenen Augen auf dem Rücken. Auf dem kalten Steinboden der Kammer ruhend, von Felsgestein umschlossen, hatte er Mühe, sich zu vergegenwärtigen, dass die alten Uvovo sich auf den Umgang mit Stein und sogar Metall ebenso gut verstanden hatten wie ihre Nachfahren auf die Pflege Segranas. Vor zehntausend Jahren hatte Segrana-Die-War
sowohl den Planeten als auch den Mond umfasst und war erfüllt gewesen von Kraft und einer Entschlossenheit, die sie zur Hauptstütze im Krieg der Langen Nacht machte, dem Kampf gegen die Zerstörermaschinen, welche die Traumlosen genannt wurden. Bis die mitleidlosen Maschinenintelligenzen geschlagen waren, wurden die alten Verbündeten, die Geistgötter, dezimiert, und Segrana opferte einen Großteil ihrer Kraft. Trotzdem brannte der Planet Umara teilweise ab, die Fülle seiner unermesslichen, von Leben wimmelnden Wälder wurde vom Feuer verzehrt, der Rauch stieg in den Himmel, und die Asche verstopfte die Flüsse. Chel hatte dies alles bei der Verpuppungszeremonie in Visionen geschaut. Doch anstatt sich in einen Lauscher zu verwandeln, in die größere, schmalere Erscheinungsform der Uvovo, hatte er bei dem Ritual vier neue Augen erhalten. Wenn er sie in bestimmten Kombinationen öffnete, enthüllten sie ihm vergangene oder zukünftige Dinge, je nachdem.
    Er seufzte im Dunkeln, setzte sich auf und überlegte. Aus Umara, der Wiege von Segrana-Die-War, war Darien geworden, Heimat einer Kolonie zerstrittener, fehlerhafter, faszinierender Menschen, die anscheinend Feinde und Gegnerschaft anlockten wie überreife Emel die Insekten. Aber hätten die Menschen sich nicht hier niedergelassen, wären die Uvovo niemals vom Mond zu ihrer ursprünglichen Heimat gelangt, hätten der Hegemonie keinen Widerstand leisten können und von Umaras Stellung unter den Sternen vielleicht nie erfahren.
    Aber die Menschen haben uns wenig Gutes gebracht, entgegnete sein

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